Kein Kahlschlag am Seerhein

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Gast

#251 Schreibtischtäter

2015-02-27 13:57

Schreibtischtäter und Sesselpupser sollten zur Verantwortung gezogen werden!


Gast

#252

2015-02-28 09:42

Schreibtischtäter, mehr kann man dazu nicht sagen.

Gast

#253

2015-03-01 10:33

Es tut mir leid, aber eine solche willkürliche Eliminierung der Pappeln kann eigentlich nur das Ergebnis eines UNWETTERS sein, aber niemals das von Verantwortungsbewussten Volksvertretern. Wenn ein Privatmann auf seinem Grundstück einen grossen Baum fällt, wird er zur Rechenschaft gezogen
Lutz E. Krause

#254

2015-03-01 13:17

Offener Brief an den Gesamtvorstand BUND Konstanz


Mit dem Erscheinen der für die Stadt Konstanz erstellten ›Machbarkeitsstudie zur Entwicklung von Auenwäldern im Gewann Tägermoos‹ durch den AGBU war den Umweltverbänden bekannt, dass in dem Gebiet gravierende Veränderungen geplant sind.

Bereits in dieser Studie ist die Allee unter ›Defizite‹ aufgeführt: ›… Jedoch stellen die Hybrid-Pappeln, die als Allee den Uferweg säumen, ein besonderes Problem dar. Die Pappeln sind überaltert und verlieren bei Sturm größere Äste … Es wird davon ausgegangen, dass in den nächsten 5 Jahren alle Hybrid-Pappeln ersetzt werden müssen… Es muss hierbei entschieden werden, ob man die Pappeln großflächig heraus holt (z. B. für Pellets-Herstellung) oder ob man die Bäume durch Beringelung nur absterben lässt …‹

Diese Studie ist im Nov. 2009 erschienen. Die Maßnahmen waren also seit 5 Jahren bekannt und wurden mit dem Argument ›Ersetzen von ökologisch minderwertigen Hybridpappeln‹ argumentativ der Stadt angetragen. Wie können die Umweltverbände heute behaupten, sie wären von den Fällmaßnahmen zu spät informiert und völlig überrascht worden?Noch in der gemeinsame Stellungnahme von NABU und BUND Konstanz zur geplanten Pappelfällung im Tägermoos vom 21. Januar 2015 klingt es so: ›Da die vorhandenen Hybridpappeln der Allee ihr Altersstadium erreicht haben und somit der Totholzanteil überproportional ansteigt, ist es nun an der Zeit ein neues Konzept zu verfolgen und zeitnah mit der Umsetzung zu beginnen‹.

Die Umweltverbände haben also seit 2009 das Konzept verfolgt, eine angeblich ökologisch minderwertige Hybridpappel-Allee (siehe hierzu: http://umverka.de/hefte/heft205/pappeln.html) durch die Wiederherstellung einer Art ›musealen‹ Natur der Nacheiszeit zu ersetzten. Diesen Aspekt hat die Stadt aufgegriffen und neben dem Sicherheitsaspekt als Argument für die Beseitigung der Allee sich zu Eigen gemacht, wie auf der letzten TUA-Sitzung mehrfach betont wurde. Wären die Umweltverbände auf deutscher Seite also nicht Wegbereiter gewesen der geschaffenen Situation – hätte der Protest gegen eine der größten Umweltzerstörungen der letzten Jahrzehnte im Stadtgebiet nicht primär von ihnen ausgehen müssen? Wäre jetzt nicht der Zeitpunkt, eine offensichtlich falsche Einschätzung über Vitalität, Standsicherheit, Lebenserwartung und ökologischen Wert der Allee einzugestehen?

Beklagenswert ist doch in erster Linie die Zerstörung eines seltenen, völlig intakten Begegnungs-raumes von Natur und Mensch! Wenn dann noch ein geschäftsführendes BUND-Vorstandsmitglied öffentlich erklärt (geschehen am 28 02 15 im Tägermoos), es wäre völlig bedeutungslos, ob jetzt wegen ein paar Bäumen 50 Mitglieder aus dem Verein austreten oder nicht, es gäbe dann immer noch genug, muss gefragt werden: Was für eine Grundhaltung hat sich bei manchen Funktionären breitgemacht? Wo sind die ursprünglichen Ziele des Umwelt- und Naturschutzes in der Region geblieben, wo bleibt der Respekt gegenüber den engagierten Mitgliedern? Ganz offensichtlich steht hier die Absicherung des eigenen Postens samt eitler medienwirksamer Aufmerksamkeit im Vordergrund.

Wenn die Verbände mit ihren wichtigen Aufgaben auch in Zukunft Anwalt des Natur- und Umweltschutz in der Region sein möchten, wird dies sicherlich nicht ohne personellen Neuanfang an deren Spitze glaubwürdig möglich sein.

Es grüßt Euch _ Lutz E. Krause


Gast

#255 Re:

2015-03-01 16:36

#254: Lutz E. Krause -  

 Ich sag ja, Schreibtischtäter und Sesselpupser zur Verantwortung ziehen.

Techniker

#256 Verdacht

2015-03-03 18:07

Die „zu hohen“ gesunden Pappeln werden vielleicht aus einem „weiteren passenden triftigen“ Grunde nicht gepflegt, sondern gefällt: Sie beeinträchtigen möglicherweise die Sendeleistung der Mobilfunkantennen des Sendemastes am Kuhhorn. Und die Stadt Konstanz muß für „freies Feld“ sorgen, hat das aber verschwiegen. Hierzu stellen sich einige Fragen: • Wem gehört das Grundstück, auf dem der Sendemast steht? • Wer kassiert die Miete für den Sendemast? • Wie hoch durfte der Sendemast gebaut werden? • Wie hoch sind und wachsen die Pappeln? • Warum steht der Sendemast überhaupt an so einem technisch ungünstigen tiefen Standort? • Unter welchen Grenzwerten strahlen die Antennen ab? (Die Schweizer Grenzwerte sind viel niedriger als die deutschen.) Mit freundlichem Gruß Axel Paulun

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2015-03-03 20:43


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2015-03-03 20:45



Gast

#259 Re: Verdacht

2015-03-04 19:25

#256: Techniker - Verdacht 

Guten Abend Herr Paulun.

Den Verdacht mit den Mobilfunkantennen habe ich schon in Kommentar #70 geäußert. Der einzige Kommentar dazu war: "Schwachsinn". Und das Sekunden später, der Kommentar wurde gelöscht um minutenspäter noch einmal eingestellt zu werden. Seltsam, oder?
Mir ist schon im letzten Winter die Fällung mehrerer gesunder Tannenbäume, oben kurz vor der Einmündung der Konstanzer Straße in die Rheinblickstraße aufgefallen. Die einzigen hohen, dicht wachsenden Bäume auf der rheinabgewandten Straßenseite. In diesem Winter wurden weitere dieser, in einer langen Reihe stehenden, herrlichen Tannen gefällt, alle gesund. Da wird Winter für Winter ausgedünnt, ohne daß es großartig auffällt.

Auf dem Parkstift Rosenau stehen auch viele Mobilfunkantennen, dort wurden im vorletzten Jahr viele der herrlichen, großen alten Bäume direkt vor dem Anwesen gefällt.

Und immer wird der Schutz der Spaziergänger vorne angeschoben, das ist doch lächerlich!

Ich denke der Aspekt der Funkmasten ist nicht unerheblich. Leider wissen die meisten Menschen von der wirklichen Gefahr der Strahlung leider nichts und gehen sorglos mit ihren strahlenden Mobiltelefonen und W-Lan Netzen um. Die tatsächliche Gefahr der Strahlung auf das menschliche Gehirn und den ganzen Organismus wird leider verschwiegen. Irgendwie meine ich mich zu erinnern, daß in einem der Kommentare hier ein sehr G'scheiter, ein Baumfällbefürworter meinte, daß die Antennen auf dem Fernmeldeamt für die Mobilfunknutzung reichen würden.
Wozu sind dann immer mehr und höhere Antennen nötig? Oft werden sie sogar in der Nähe von Kindergärten und Schulen aufgestellt.
HAARP und Mindcontroll sind keine Science-Fiktion-Szenarien, sondern bittere Realität. Leider informieren sich die meisten Menschen nur in der Lügenpresse, anstatt einmal auf anderen Medien, welche es durchaus gibt, selbst zu recherchieren.

Danke jedenfalls für ihren Beitrag, ich habe mich gefreut. Sie scheinen weiterzudenken, als die meisten hier.

 


Gast

#260

2015-03-04 21:17

Jeder Strauch jeder Baum jede Pflanze ist einzigartig und wird auf diesem Planeten Erde benötigt , alles zusammen funktioniert wie eine Symbiose. Jeder Baumerhalt ist wichtig für unser Klima unsere Luft zum Atmen und für die Tiere zum überleben, es ist derer zuhause mitunter.Bei uns wieder mehr und mehr Kahlschlag gemacht aufs brutalste so das Wild keine Rückzugsmöglichkeiten mehr finden keine Höhlen mehr bauen können nichts mehr zu fressen finden und im Sommer kein Schatten weil für viele Tiere die Strecken zu weit sind bis zum Schatten zu finden und dabei viele Gefahrenquellen wie Strassen überqueren müssen.Wir sollten aufhören nur Komerziell zu Denken und zu handeln. Aber die Politik hat Gelder um wieder Neue Kampfhubschrauber zu finanzieren das sollten wir nicht zulassen.
Wähler

#261 Willkürakt

2015-03-05 11:15

abcdef abcdef

Ein derartiger skandalöser Willkürakt wäre bei Oberbürgermeister Horst Frank nicht möglich gewesen. Das kommt davon, wenn einfältige, Dumme CDU wählen, die vorwiegend eigennützig ihr Klientel bedient und fern von der Bürgerschaft, ohne deren Interessen zu vertreten, irgendwie rumagiert.

Techniker

#262 Re: Re: Verdacht

2015-03-05 14:48

#259: - Re: Verdacht 

 Hallo Gast,

abcdef abcdef

Es wird weniger der Laie im Hinblick auf die Elektrotechnik (VDE 0105-100) sein, der hierzu mit „schwachsinnig“ antwortet, sondern eher der geistige Verursacher und Täter dieser leidigen Baumfällaktion, der jetzt in die Ecke gedrängt, feige und anonym Unflätigkeiten ausstößt.

Es gilt: Wer lesen kann, ist im Vorteil. Man kann einfache Antworten im Internet finden.

Zitate: …alles was die freie Sichtverbindung behindert, behindert auch den Empfang (oder die Abstrahlung)…Gerade bei Bäumen die im Winter keine Blätter haben kann der Empfang gut sein, was sich dann aber im Sommer zum Gegenteil wendet…

…Bei dir könnte eben der Wald als Reflektor dienen, so dass entweder Mehrwegeempfang von anderen Sendern den Pegel beeinflussen und somit den RSRQ runterziehen, oder aber andere LTE-Nutzer durch ihre Sendetätigkeiten eben auch durch die Bäume als Reflektor dir zusätzlich Störpegel in die Antenne bringen… Usw. usw.

Sende- und Empfangsantennen können also durch Bäume bis zu ihrer Funktionslosigkeit gestört werden. Entweder direkt oder indirekt durch Wellenreflektionen.

Übrigens dürfen Bäume, die Antennen im Wege stehen gar nicht so ohne weiteres gefällt werden, was durch das BGB geregelt wird. Kann man lesen unter: www.afz-derwald.de „Aktuelle Rechtssprechung zu Bäumen“ 8/2008 AFZ-Der Wald.

Vor ca. 8 Jahren habe ich bereits Messungen und Protokolle zur Abstrahlung eines Sendemastes bei der Friedrichstraße für eine Bürgerinitiative erstellt. Ich meine, ich weiß, wovon ich spreche.

MfG Axel Paulun

Gast

#263

2015-03-06 12:50

Ach liebe Konstanzer Verwaltung, könnt ihr bitte nicht auch das Gewitter im Sommer abschaffen? Denn wenn ich auf der kahlen Fläche scheissen muß, könnte mich der Blitz beim Scheißen ja treffen!!


Gast

#264

2015-03-06 13:45

Das Grünflächenamt Konstanz kann seinem Namen alle Ehre machen, und das ganze Tägermoos mit grünem Asphalt zuschmieren. Zugewanderte Neubürger könnten freiwillig wöchentlich 1mal kräftig durchkehren.


Gast

#265 Re:

2015-03-07 08:43

#264: -  

 Ich verstehe diesen Kommentar  und viele vorherigen dieser Art nicht. Es ist doch bekannt, dass es es schon längst Pläne der Neubepflanzung gibt. Von "Betonarbeiten" ist mir nichts bekannt. Einige Verfasser schreiben auch so, als würden sie wirklich glauben, dass die Bäume jetzt einfach mal so gefällt wurden und sie sich jetzt selbst darum kümmern müssten, dass dort wieder Neues angepflanzt wird. Auch der blau geschriebene Beitrag von der Antje scheint einfach überlesen/ignoriert zu werden.


Gast

#266 Re:

2015-03-07 08:50

#263: Gast -  

 Wenn Sie ganz lieb fragen, wird ja evtl ein Dixi-Klo für Sie dort aufgestellt :-D


Gast

#267 In Ergänzung zu Nr. 241 (A.Boll) und Nr. 254 (L. Krause)

2015-03-07 18:29

 

Lutz E. Krause schreibt dem Seemoz am 04.03. 2015 einen Nachtrag zu seinem, „Offenen Brief an den BUND-Vorstand“:  
 

 

 

2011 erscheint von der Gemeinde Tägerwilen (Amt für Raumplanung Kanton Thurgau)  eine weitere Studie: „Schutz, Pflege- und Gestaltungskonzepte für Thurgauer Naturschutzgebiete – Espen Ried bei Ziegelhof am Seerhein“. Auf Seite 28 ist zum Thema der Pappel-Allee unter „Empfehlungen“ zu lesen:

 

„Die Pappelallee entlang des Uferwegs Ziegelhof-Chuehorn belassen, nur Eingriffe zugunsten der Sicherheit. Abgegangene Hybrid-Pappeln durch einheimische Schwarzpappeln ersetzen. Alle Pappeln entfernen, welche nicht unmittelbar am Weg, sondern weiter rheinwärts im Ried stehen… Kein Eingriff in restlichen Pappelbestand“.

 

 

 

 

In einem Forumsbeitrag der BUND-Geschäftsleitung vom 23 02 2015 (Nr. 241) ist dagegen zu lesen:

„Wobei wir im Gegensatz zum Schweizer Gutachten folgende Änderungen im Umgang mit den alten Hybridpappeln gegenüber der Stadtverwaltung und den Schweizer Behörden durchsetzen konnten: Im Tägermoos bleiben alle alten Hybridpappeln stehen, die nicht am Wegesrand stehen“.

 

 

Das Schweizer Gutachten empfiehlt also den Erhalt der Allee, der BUND das genaue Gegenteil?  Auch hier frage ich als Mitglied: Welche Position vertritt der BUND Konstanz (und NABU) denn nun eigentlich?

(Eingestellt von C. Hinrichsen)

 


Gast

#268

2015-03-08 14:09

Ich habe das Massaker heute zum ersten Mal gesehen.Da war nur Entsetzen. Das ist meine Laufstrecke und die vieler anderer Konstanzer. Ein kleines Naturparadies wurde zerstört. Die Verantwortlichen mögen sich schämen.

Gast

#269

2015-03-08 20:06

Am heutigen Sonntag wurden im Bereich der gefällten Allee bei herrlichem Sonnenschein 157 Unterschrtiften gesammelt. Es war viel los.

...Manche der Kommentare waren so berührend,.. so erschüttert,  ... so wütend oder fassungslos oder auch so präzise und treffend...  


Gast

#270

2015-03-12 17:42

Ich bin als Konstanzer Bürger sehr verärgert über die Fällung von mittlerweilen 41 offensichtlich kerngesunden Pappeln am Seerhein. Diese wunderschöne, alte Baumallee wurde völlig unsinnig zerstört!
Ich verbitte mir einen weiteren Kahlschlag der wirklich niemandem nutzt!

Gast

#271

2015-03-13 16:50

Wir sind über die Fällaktion entsetzt. Wir sind Heute am Seerhein entlang gewandert und haben das unglaubliche Werk der Baumvernichtung ungläubig angesehen. Alle gefällten Bäume waren kerngesund und sind demnach mutwillig und grundlos gefällt worden. Schon nach dem ersten Baum der gefällt worden ist, hätte man keinen einzigen Baum mehr Fällen dürfen. Wo war und ist hier der gesunde Menschenverstand geblieben?
jan huber

#272 Re: Verdacht

2015-03-13 20:49

#256: Techniker - Verdacht 

 interessanter Gesichtspunkt...

jan huber

#273 Re: Re: Verdacht

2015-03-13 20:53

#259: - Re: Verdacht 

 interessanter Gesichtspunkt... werde nachforschen

C.H.

#274 „Alleen sind kein vorrangiges Ziel des Naturschutzes.“

2015-03-13 21:25

„Alleen sind kein vorrangiges Ziel des Naturschutzes.“ so Herr M. Dienst,  Arbeitsgemeinschaft Bodenseeufer (AGBU).

Dabei ist eine Allee die natürlichste Form einer Wegbefestigung (Wurzelwerk) in sumpfigen Gelände (Tägermoos, Reichenau...).
Alleen stehen meist in Verbindung mit einer für den Menschen attraktiven Wegverbindung, die von unten vor Verschlammung und von oben vor Wetter schützt.
Die (deutsche) Naturschutzverbände interessieren sich nicht für die Bedürfnisse der Menschen, sondern wollen im Tägermoos ein Auenwaldkonzept durchdrücken; eine regelmässig überflutete Waldgesellschaft unter Ausschluss der Oeffentlichkeit.
"Der schmale Uferweg (Seerheinweg) wird stark von Fussgängern und Radfahrern frequentiert. Dies führt zu ständigen Störungen..." (M. Dienst, Machbarkeitsstudie 2009,  5. Defizite).
Deshalb hatte Herr M. Dienst anlässlich der Podiumsdiskussion auch eine Verlagerung des Seerheinweges nach Süden (provokativ) vorgeschlagen.
Diese Haltung ist aber gegen den Mensch gerichtet und genau das spürt die Oeffentlichkeit im Tägermoos.
 
Herr Klein (NaBu) hatte an diesem Abend mehrfach versucht auf (s)ein anderes Thema zu lenken:
Dem Handlungsprogramm Wohnen, bei dem Grünflächen auf Dauer versiegelt würden. Hier würde er sich auch den Widerstand der Bürger wünschen.

Im Grunde ist aber auch dieses Thema gegen den Mensch / Stadtbewohner gerichtet.

C. Hinrichsen Gottlieben - Konstanz 

C.H.

#275 Ist die Koexistenz von Allee und Auenwald möglich?

2015-03-14 10:45

Kurzer Rückblick:
Die deutschen Umweltverbände hatten im Jahr 2009 zwei Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben, zur Entwicklung von regelmäßig überflutete Waldgesellschaften  (Auenwälder)" im Tägermoos.
Damit anstelle der Allee "...ein typischer Hartholzauenwald entstehen kann...", "sollen die Hybridpapplen ("...grossflächig...") reduziert werden...". "Der Spazierweg führt zu ständigen Störungen"

Das schweizer Gestaltungskonzept (Kanton Thurgau) 2011 empfiehlt dagegen:
"Pappelallee entlang des Uferweges Zeigelhof-Chuehorn" zu belassen


Ist die Koexistenz von Allee und Auenwald möglich?
Die Allee dürfte wohl die natürlichste Form einer Wegbefestigung in feuchtem
Gelände sein (Tägermoos, Reichenau...).
Herr V. Kromrey (Bodenseestiftung, Projektmanager Auenwälder, Auftraggeber der
beiden Analysen 2009)  beurteilt deren Dammwirkung (Wurzelwerk) allerdings
kritisch: "Der Damm ist schliesslich das Problem" (für den von ihm
projektierten Auenwald).
Er bevorzuge mit seinen Kindern in Gummistiefeln im Schlamm spazieren zu gehen.

("Dammbildung, Sohleabsenkung und Aufschüttungen stark geschädigt,
 
Im vergangenen Sommer 2014 war östlich der Badi Tägerwilen ein 25 m langes
Wegeteilstück überschwemmt. In diesem Bereich unterscheidet sich die vorhandene lose
Baumstellung von der dichten Allee. Jeweils nach der Badi und vor dem
Galgenbrückle soll ein für dortige Verhältnisse markanter Auenwald, der von
Überschwemmungen und hohen Grundwasserpegeln lebt, entwickelt werden.
 
Die Allee jedoch, die ihre Wegbeschreiter von unten vor Wasser und von oben vor
Wetter schützt, verhindert die Entwicklung des projektierten Auenwaldes,  da der
Damm den südlichen Bereich vor Überschwemmungen aus dem Norden (Seerhein)
schützt. 

"Auenwälder ... wurden durch Dammbildung, stark geschädigt..." AGBU Mai 2009.


Der aktuell von den deutschen BUND/NABU befürwortete Auenwald (Galgenbrücke) als Tor zur
(neuen, verkürzten) Allee ist dringend zu hinterfragen, da dieser Bereich zum Verschlammen 
neigen kann, was eine Nutzung des Weges zumindest erschwert.
Aus Sicht der sog. Naturschutzverbände ist diese Verschlammung allerdings
willkommen, was die Analyse von 10. Nov. 2009 unter der Rubrik  "Defizit" zeigt:
"Der schmale Uferweg wird stark von Fussgängern und Radfahrern frequentiert.
Dies führt zu ständigen Störungen - z.B. der Vogelwelt."
 
Ergänzend dazu Frau Dr. A. Boll (BUND) am 17. Feb. 2015:
"Der Vorschlag, der am besten für die Natur wäre, wurde bislang noch gar nicht 
ernsthaft diskutiert: Die Bäume bleiben - der Weg kommt weg! Die Natur könnte
gut damit leben.”

Das beliebte Wegstück im Tägermoos würde aus deutscher Sicht mit einem Auenwald
(Galgenbrückle) beginnen und mit einem Auenwald (Badi) enden (und umgekehrt).
Das Teilstück dazwischen, geschützt durch die verschlammten Tore, würde den
Eintritt störender Menschen erschweren.
 
Jetzt, wo unglücklicherweise der Kahlschlag passiert ist, könne der Auenwald
realisiert werden, so Frau Dr. A. Boll und Herr V. Kromrey anlässlich der
Ausstellungseröffnung "Auwälder". 
 
Abschliessend lässt sich feststellen:
Zur optimalen Entwicklung eines Auenwaldes bedarf es gelegentlicher
Ueberschwemmungen. Die zwischen Auenwald und Seerhein verlaufende dammartige Pappelallee behindert die
beiden projektierten Auenwälder grundsätzlich.
Je attraktiver, also je funktionierender der Weg zwischen den Alleebäumen im
Tägermoos war und ist, desto grösser ist der Widerspruch zum Auenwaldkonzept.

   
Carsten Hinrichsen