Solidarität mit den jüdischen Gemeinden

Solidarität mit den jüdischen Gemeinden

Erklärung anlässlich des ersten Jahrestages des Anschlags in Halle  

Ein Jahr nach dem antisemitisch motivierten Anschlag in Halle, der zwei Menschen das Leben gekostet hat, rufen wir, die Mitglieder der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Hessen, zur Solidarität mit den jüdischen Gemeinden in Deutschland auf. Mit dieser Erklärung wollen wir ein deutliches, öffentliches Zeichen der Verbundenheit setzen und die schweigende Mehrheit unserer Zivilgesellschaft dazu auffordern, den Rechten nicht das Feld zu überlassen!

Wir, die Unterzeichnenden wollen mehr, als ein „zweites Halle“ verhindern. In einer zunehmend pluraler werdenden Gesellschaft stehen wir dafür ein, dass Menschen mit und ohne Religion, individuell oder innerhalb einer Religionsgemeinschaft ihren Glauben ungehindert leben können, solange er den Glauben und das Leben anderer nicht einschränkt oder beschädigt.

Um das zu erreichen, ist in Deutschland zwar mehr als Polizeischutz notwendig, doch kann nicht auf ihn verzichtet werden, wie der Anschlag in Halle gezeigt hat. Wir fordern die Sicherheitsbehörden dazu auf, engagiert und mit Überzeugung nach denjenigen zu suchen, die für die tödliche Radikalisierung der einsamen Menschen hinter den Bildschirmen verantwortlich sind.  

Angesichts der aktuellen Diskussionen um rechtsextreme Positionen innerhalb der Polizei rufen wir das Bundesinnenministerium und die Länder dazu auf, ein Konzept für eine Polizeifortbildung zu entwickeln. Dieses soll antisemitische und rassistische Taten in den Behörden verhindern und die Beamten dafür sensibilisieren, diese überall in unserer Gesellschaft zu erkennen und zu benennen. Gerade unsere Polizisten sollten auf die Herausforderungen einer religiös und kulturell pluralistischeren Gesellschaft Deutschlands vorbereitet sein.

Doch staatlicher Schutz ist wertlos, wenn die Zivilgesellschaft nicht dafür einsteht und sich nicht für ein Miteinander der Religionsgemeinschaften einsetzt. Wir wollen jüdisches Leben in Deutschland und stellen uns deshalb schützend vor und solidarisch neben unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und ihre Synagogen.    

Es ist ein Wunder, dass nach 1945 jüdisches Leben in Deutschland wieder entstanden ist und dass christlich-jüdischer Dialog möglich ist. Wir, die GCJZ in Hessen, sehen mit Erschrecken, wie dieses Wunder durch rechte Hetze zerstört wird. Judenfeindschaft im Internet und in der Gesellschaft spült alte Verschwörungstheorien und Antisemitismen an die Oberfläche und diese verbreiten sich wie ein Lauffeuer. Hier ist Aufklärung und Bildung notwendig, bevor es zu spät ist. Wir rufen dazu auf, die Erinnerungskultur um die Schoah stärker vor Ort zu verankern, bevor die Zeitzeugengeneration gestorben ist. Wir setzen uns ein für Bildungsprogramme gegen Antisemitismus in Schulen, an Universitäten und in der Erwachsenenbildung.

Die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Hessen engagieren sich seit 70 Jahren im christlich-jüdischen Dialog und haben dabei die Erfahrung gemacht, dass frühzeitiger Dialog besonders bei jungen Menschen das beste Mittel der Prophylaxe gegen den Antisemitismus und Rassismus ist. Darum fordern wir die Förderung von interreligiösen Begegnungs- und Dialogprogrammen.

Alle sind aufgefordert, das Wiederaufflammen von Antisemitismus und Rassismus in unserem Land auf allen Ebenen zu bekämpfen! Die Zeit des Schweigens ist vorbei! Wir bitten Sie, uns durch Ihre Unterschrift zu unterstützen!


Britta Weber Vorsitzende der Gesellschaften christlich-jüdische Zusammenarbeit in Hessen    Verfasser der Petition kontaktieren

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Mit meiner Unterschrift ermächtige ich Britta Weber Vorsitzende der Gesellschaften christlich-jüdische Zusammenarbeit in Hessen, meine in diesem Formular gemachten Angaben an Personen weiterzugeben, die hinsichtlich des Sachverhalts die Entscheidungsgewalt haben.

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht öffentlich online angezeigt.

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