Kein Kahlschlag am Seerhein

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Gast

#76 Unterschriften

2015-02-04 20:12

Weil mich dieses Thema interessiert, folgte ich dem Link der Petition im Online Südkurier Konstanz. Wie alle anderen bekam ich postwendend die Information, dass meine Unterschrift hiermit bestätigt ist. Auf diese Art kann man natürlich auch zu einer beeindruckenden Unterschriftenzahl gelangen. Zur Zeit sind es also willkürliche 757.

 


Gast

#77

2015-02-04 20:17

Tja das kommt dabei raus wenn man Leute wählt die nicht von hier sind und nach vollbrachter Amtszeit wieder verschwinden.
Hauptsache der Rubel rollt!
Das nenne ich Gleichgültigkeit im Amt (was oft leider gang und gebe ist)

Gast

#78

2015-02-04 20:44

Konsequenzen für die Entscheidungsträger! Alle Müssen das Amt verlassen! Sie vertreten nicht die Wille der Leute die sie gewählt haben! GO HOME!

 


Gast

#79

2015-02-04 21:55

Bäume sind meine Freunde. Menschen mit Macht und schnellen Motorsägen haben an meinen Freunden nichts verloren.

Gast

#80 Unterschriften

2015-02-04 22:08

....ja sicher, aber eine Unterschriftensammelaktionsverarsche bleibt es trotzdem ;-)

und nebenbei, ich kenne die Menschen, die für unsere Wälder und in unseren Wäldern arbeiten und wenn Ihr sie auch kennen würdet, dann wüsstet Ihr, dass Ihre Herzen nicht an den Motorsägen, sondern an unserer Natur hängen. Ständig wird hier nur davon gesprochen was alles niedergemetzelt wird, aber keiner weiß wirklich was alles mit viel Liebe gepflegt, gehegt und vermehrt wird. Erschreckend wie einige Menschen über die Forstwirtschaft urteilen. Ich denke: natürlich bringt Holzverkauf Geld ein. Die Erhaltung, Pflege und Erneuerungen sind ja auch nicht umsonst!

Vielleicht möchtet Ihr ja alle keine Türen, Fußböden, Parkbänke, Fassaden, Tische, Stühle, Dekorationen, Spielplatzgeräte usw. mehr aus Holz. Lieber aus Plastik, Metall und Keramik... Oder nur noch Holzgegenstände aus morschem, kranken Holz. Melde sich wer kann!

 


Gast

#81

2015-02-04 22:30

sauerei hoch drei

Gast

#82 Re:

2015-02-04 22:41

#81: -  

 ...schrie der Eber im Plastikschweinestall?


Gast

#83

2015-02-05 01:20

Die Stadtverwaltung Konstanz nimmt dem Weg seine Seele. An die Vitalität der Bäume werden jahrzehntelang nur noch tote Stümpfe erinnern. Traurig wird es sein auf diesem Weg zu wandeln. Neue Bäumchen spenden da nicht wirklich Trost.
Da ist ein neuer Bürgermeister bestimmt schneller alt als die Bäume.


Gast

#84 Ich verstehe diese Aufregung nicht!

2015-02-05 05:23

Diese Bäume wuden gepflanzt, um sie eines Tages ernten zu können, genauso wie Weizen auf dem Felde. Nun ist es soweit und diese Kulturpflanzen werden "reif" - regt Euch lieber darüber auf, dass weltweit jeden Tag riesige Flächen natürlich gewachsenen Ur-Waldes gefällt werden, um Energie- oder Futterpflanzen anbauen zu können. Das wird dort wegen häufig wegen unseres Konsumverhaltens hier getan. Das ist ein Thema zum Aufregen! Nicht diese Pappeln, die natürlich im Landschaftsbild fehlen werden und der Charakter des Weges wird heftig leiden. Aber es ist Kulturland, kein Urwald der dort abgeholzt wird - zumindest für mich ein riesiger Unterschied. 

Diejenigen, die noch nie in öffentlicher Verantwortung standen - ihr wärt die Ersten, die schreien würden, wenn ein Kind von einem Ast erschlagen werden würde! Und auf diesem Wege bewegen sich im Sommer viele Familien mit ihren Kindern. Wenn ein Gewittersturm aufzieht, gehen viele auf den letzten Drücker nach Hause... und fahren mit ihren Kindern auf Fahrrädern unter den Bäumen entlang! Ich verstehe die Verwaltung.


Gast

#85 Re: Unterschriften

2015-02-05 05:37

#76: - Unterschriften 

 Die Unterschriften werden erst gezählt, nachdem man sie durch einen Link, welchen man per Email erhält, bestätigt hat! Der Link vom SK hat mich im ersten Moment auch irritiert - es hat aber alles seine Richtigkeit!

Der richtige Link zur Online-Petition wäre folgender gewesen: http://www.petitionen24.com/kein_kahlschlag_am_seerhein , dann wäre man direkt auf die Startseite gekommen. Da hat unser Lokalblatt einmal mehr einen Bock geschossen und einer guten Sache keinen guten Dienst geleistet.


Gast

#86 Re: Re: Unterschriften

2015-02-05 06:19

#85: - Re: Unterschriften 

Aber ich bin direkt auf die Startseite gekommen und habe auch keinen Link per E-Mail erhalten.

Heute erscheint der Link übrigens nicht mehr.


Gast

#87

2015-02-05 06:27

Seit 50 Jahren beschäftige ich mich mit Insekten. Viele Schmetterlinge sind auf die Pappeln spezialisiert ! Mit dieser Aktion beschleunigen wir den Artenrückgang noch mehr. Warum nicht selektiv? Ich bin erschüttert über diese nur einseitig überlegten Aktion. Ein besorgter Bürger.

Gast

#88 Re: Re: Unterschriften

2015-02-05 10:06

#85: - Re: Unterschriften 

 zu 76 und der Antwort 85: vielen Dank für die sachliche Aufklärung. Solche Böcke können tatsächlich ein ganz schlechtes Licht auf die Initiative werfen. 

Noch immer ist kein StOPP von OB Burchhardt zu erwarten, der diesen Akt  nach wie vor mit den üblichen Floskeln zum bürokratisch richtigen Weg rechtfertigt und somit eine Hinhaltetaktik durchzieht. Inzwischen fällt Baum um Baum und die Zerstörung schreitet fort. Die Bilder sprechen für sich - und dies ist noch nicht das Ende!!

Bitte weiter einmischen, jede Stimme, jede Aktivität dient der Sache. 

Angelika Bernecker


Gast

#89 Re: 61

2015-02-05 10:20

#61

 Es würde mich interessieren, was Sie beruflich machen.


Gast

#90 Re: Ich verstehe diese Aufregung nicht!

2015-02-05 10:55

#84: - Ich verstehe diese Aufregung nicht! 

 Prima, dass Sie die Verwaltung verstehen, das ist Ihr gutes Recht. Das Argument mit Kindern zieht wohl, denn auch Herr Wichmann hat das bei der Begehung vorgebracht.  In diesem Falle glauben Sie also auch, dass alle 116 Pappeln "unheilbar" krank sind, dass keine baumpflegerischen Maßnahmen mehr greifen oder die Bäume aufgrund ihres Alters sowieso "erntereif" sind.  Sollte es Sie interessieren: BGH-Urtei v. 6.3.2014 - III ZR 352/13, also ziemlich aktuell !

Da es jedoch wenig realistisch ist, dass alle damals gepflanzten Bäume  gemeinsam "fällreif" erkranken, bedeuted dies, dass auch gesunde Bäume in einer Hauruck-Aktion mitgefällt werden, sichtbar am Ort des Geschehens.  Gesunde Bäume jedoch stellen keine Verkehrssicherungsgefährdung dar, denn sonst müssten alle Wälder gesperrt werden, ebenso wenig dürfen selbst anfälligere Bäume wie Pappeln alleine aufgrund ihres Alters gefällt werden. Und "erntereif" sind die Tägermoos-Bäume  erst in 5 - 10 Jahren. Selbst  dann noch  ist eine Begutachtung jedes einzelnen Baumes erforderlich. Die Folgen eines natürlichen Astabbruchs z. Bsp., ein Vorgang, der bei jedem gesunden Baum passieren kann, gehören lt. BGH zum allgemeinen Lebensrisikos. s. o.  Der Kahlschlag am Seerhein birgt sehr viele Unklarheiten, aber durch die geschaffenen Tatsachen, es läge eine Gefährdung der Verkehrssicherungspflicht  vor, wurde die Möglichkeit ausgehebelt, dieses Vorhaben dem Gemeinderat vorzulegen oder die Bürger mit einzubeziehen. Warum wohl?

AB


Gast

#91 Re:

2015-02-05 10:57

#87: -  

 Genau zu diesem Thema gibt es einen interessanten Link bei Kommentar 10.


Gast

#92 Re: Re: 61

2015-02-05 12:10

#89: - Re: 61 

Sehr geehrte Dame

Sehr geehrter Herr

gerne gebe ich Ihnen Auskunft über meinen beruflichen Werdegang. Allerdings nur über ein anderes Medium, denn dafür ist mir die Sache zu wichtig damit dieser Thread nicht mit Privatmüll gespamt wird.

Sollte ich jedoch jemand auf den Schlips getreten sein, tut es mir nicht wirklich leid. Also einfach melden mit E-Mail Adresse oder Treffpunkt vor Ort.

Spamende.......


Gast

#93 Re: Re: Re: 61

2015-02-05 13:35

#92: - Re: Re: 61 

Vielleicht besuchen Sie einfach mal den Werkhof und suchen nach einem Mitarbeiter mit der Berufsbezeichnung "Baumfäller" und wenn Sie schon einmal dort sind, könnten Sie sich ausgiebig über die Arbeiten in der Forstwirtschaft informieren, ja sogar hautnah miterleben. So ein Einblick wird Ihren Horizont sicher erweitern. Eigentlich gilt diese Antwort nicht nur Ihnen.

War das jetzt zu privat? :-)

 


Gast

#94 Lebensgefährliche Natur?

2015-02-05 15:25

Die ›Sachargumente‹ der Verwaltung zu den Fällmaßnahmen sind bei näherer Betrachtung geprägt durch irrationale Ängste und emotionale Sorgen. Zu beobachten ist, dass diese sich von Jahr zu Jahr steigern zu einem Aktionismus geradezu neurotischer Dimensionen, denn:
›Gelegentlich natürlicher Astbruch, für den vorher keine besonderen Anzeichen bestehen, gehört zu den naturgegebenen Lebensrisiken, für die der Verkehrssicherungspflichtige nicht einzustehen braucht und die in unserer Zivilisation hinzunehmen sind. Die Wahrscheinlichkeit, durch den Abbruch gesunder Baumäste einen Schaden zu erleiden, ist wesentlich geringer als die Gefahr, durch andere erlaubte Risiken zu Schaden zu kommen (beispielsweise den Kfz-Verkehr), ganz abgesehen davon, daß unsere Zivilisation darauf bedacht sein muß, möglichst viele gesunde Bäume zu erhalten. Diese sind für Klima und Wasserhaushalt hierzulande unersetzlich und auch gem. Art. 20 a GG zu schützen, der seit 1994 den Umweltschutz zu einem Staatsziel erklärt.‹

Dieses Statement stammt nicht von einer Umweltorganisation, sondern aus einem Urteil des Oberlandesgericht Koblenz vom 1.12.1997. Eine ähnliche Auffassung vertritt das OLG Karlsruhe (Aktenzeichen 12 U 103/10) vom 8. April 2012: ›Grundsätzlich sei es begrüßenswert, wenn im Kern einer Stadt ein möglichst hoher Baumbestand zur Verfügung stehe. Ein gelegentlicher natürlicher Astbruch gehöre zu den hinzunehmenden Lebensrisiken. Die Wahrscheinlichkeit, dadurch zu Schaden zu kommen, sei ›wesentlich geringer‹ als andere Gefahren im Straßenverkehr‹.

Ein Überblick über die aktuelle Rechtsprechung zum Thema Verkehrssicherungspflicht bei Bäumen, verfasst von der GVV-Kommunalversicherung Köln, weist für die Jahre 2012 und 2013 bundesweit 11 Fälle auf. Darunter sind nur zwei Klagen dokumentiert, bei denen der Schadensersatzforderung von Verkehrsteilnehmern stattgegeben wurden. Die anderen Urteile schließen damit, dass auch aus regelmäßigen Kontrollen der Stadtbäume keine Garantie für die Vermeidung mögliche Schäden ableitbar sei.

In der Statistik sind Unfälle durch herabstürzende Äste also eine völlig zu vernachlässigende Größe. Wenn einige wenige Ereignisse als Maßstab herangezogen werden im Umgang mit der Natur in der Stadt, ist dies weder vernünftig, noch sachlich begründbar und daher von immer weniger Bürgern nachvollziehbar. In Zeiten zunehmender Unsicherheit scheint die Beseitigung einer ›unberechenbaren‹ Natur offensichtlich als Ersatzhandlung zu dienen, die von uns selbst geschaffenen Zivilisationsrisiken auszugleichen.

Lutz E. Krause, Konstanz

FJ Stiele-Werdermann

#95 FJ Stiele-Werdermann

2015-02-05 17:18

abcdef abcdef

Deutschlandweit erfahren schöne Alleen als touristische und ökologische Besonderheiten große Wertschätzung.

In etwa 3 km direkter Entfernung gibt es eine Allee zur Insel Reichenau - dort steht auf jeder Seite der Allee stolz das Schild „Deutsche Alleenstraße“.

Ich finde es unglaublich ignorant, daß die Konstanzer Bürokraten rücksichtslos umsägen, was andernorts stolz als wertvolles Kleinod auf dem Silbertablett präsentiert und beworben wird.

Ökologische Geisterfahrer?

 

FJ Stiele-Werdermann


Gast

#96 Re: Re: Re: Re: 61

2015-02-05 17:45

#93: - Re: Re: Re: 61 

 Niemand schmälert die Arbeit der Forstwirtschaftsangestellten(gibt das jetzt auch einen Rüffel?). Ich nehme an, niemand fällt gerne gesunde Bäume! Genau das ist jedoch der Fall, denn auch Sie wollen sicherlich niemandem erzählen, dass alle 116 Bäume auf einmal unheilbar erkrankten. Das Vorgehen der Stadtverwaltung KN war von vorneherein eines, welches offenbar zum Ziel  hatte, den Gemeinderat und damit die BürgerInnen zu übergehen. Dadurch wurde die Chance verpasst, in großem Kreise gemeinsam Vorschläge und Alternativen zu diesem brutalen und unnötigen Kahlschlag zu erarbeiten. Und es hätte sie ganz sicher gegeben -  nach Meinung mehrerer fachlich kompetenter Menschen, und unter  hunderten von "Gegnern" dieses Kahlschlages gibt es diese, hätten die Bäume nicht nur gut 10 sondern noch ca. 20 Jahre überdauern können. Mit  den vorgeschriebenen baumpflegerischen Maßnahmen, die der SV und wer weiß wem offenbar zu teuer waren, wären sie dann voraussichtlich niemandem auf den Kopf gefallen.  Eine absolute Sicherheit gibt es nicht !


Gast

#97 Re: Lebensgefährliche Natur?

2015-02-05 18:07

#94: - Lebensgefährliche Natur? 

 Tja, damit ist doch nun so ziemlich alles gesagt, zumindest auf sachlicher Ebene. Auch ich habe nur Urteile, darunter speziell zu (Hybrid) Pappeln gefunden, die den von Ihnen genannten entsprechen. Urteil v. 6.3.2014 BGH III ZR 352/13

Die Vorgehensweise der Konstanzer Stadtverwaltung entbehrt jeglicher Grundlage und ist ein reiner Verwaltungsakt, vorbei am Gemeinderat und dadurch an den Bürgern. Warum? Hatten die etwa Angst, dass sie mit ihrer Hack-Aktion nicht durchkommen würden und noch jahrelang für Pflegemaßnahmen zahlen müssen? Und für die Fällerei einzelner Bäume? Die Frage nach den Kosten  unterschiedlicher Vorgehensweisen wurde ebenfalls nicht beantwortet.  Unter dem "grünen" OB habe ich gedacht: Schlimmer wird´s nimmer". Aber siehe da: es wurde schlimmer!  Jetzt zeigt sich endlich klar, was Uli. B. mit: Bürgernähe, Transparenz und Nachhaltigkeit gemeint hat!

Angelika Bernecker


Gast

#98

2015-02-05 19:12


Neben der Vernichtung einer einzigartigen Allee dürfte ein deutscher Protestzug in der Schweiz genau so ungewöhnlich sein.

Aufgrund der einmaligen Grenzkonstellationen können im Tägermoos nur ungewöhnliche Dinge passieren.

Die armen schweizer Waldarbeiter im Auftrag der Deutschen.
Hätte man die gründliche Pflege der Bäume bloss früher in schweizer Hände gelegt.

C.H.


Gast

#99 Re: Re: Re: Re: Re: 61

2015-02-05 19:42

#96: - Re: Re: Re: Re: 61 

Niemand schmälert die Arbeit der Forstwirtschaftsangestellten...

aber genau das haben Sie in ihrem ersten Beitrag getan.

Ich denke man kann hier eh sagen was man will...

Am besten warten wir bis alle Bäume krank, morsch und tot sind, erlauben erst dann sie platt zu machen und beziehen Holz aus anderen Ländern, um daraus Möbel usw. herstellen zu lassen. Hauptsache UNSER Landschaftsbild bleibt so wie wir es uns wünschen. Ich habe dazu angeregt, sich genauer anzuschauen, was WIRKLICH getan wird, weil ich hier immer nur lese, dass alles niedergemetzelt wird. Keiner scheint zu wissen und zu sehen was geschaffen wird und es ist ja auch so beflügelnd einfach "dagegen" zu schreien, nur weil es vor der eigenen Haustür gerade mal eine Veränderung gibt....

Viel Spaß morgen und OBACHT: passt auf, dass Ihr Eure Plakate nicht aus Papier herstellt und womöglich noch an Holzlatten befestigt, damit Ihr sie hochhalten könnt. Es waren mit Sicherheit gesunde Bäume, die dafür gefällt wurden.

Alles Gute und zieht Euch warm an ;-) 

 


Gast

#100

2015-02-05 22:02

im Moment stehen wir unter einem sehr großen Zeitdruck - es handelt sich um die großanglegte Baumfällung am Rheinuferweg Konstanz bis Gottlieben im Kanton Thurgau. Betroffen sind viele Tierarten - insbesondere Fledermäuse, Nachtreiher, Eisvogel, Beutelmeise, Schwarzmilan und viele mehr. Ein jahrzentelang gewachsenes Naturschutzgebiet- eine Leitlinie entlang des Rheins für viele Tierarten und eingebunden in das angrenzende Gebiet Wollmatinger Ried, welches europaweit für den Naturschutz eine große Bedeutung hat. Seit Jahrzehnten ein Gebiet, indem eine gut gewachsene Symbiose und Artenvielfalt entstanden ist und auch seltene Arten ihren Rückzug dort gefunden haben. Jetzt aus ökonomischer Sicht wg. der Verkehrssicherungspflicht mit der Kettensäge durch und das ganze Ökosystem ist platt und darf sich über viele Jahre hinweg versuchen neu zu ordnen und zu erholen. Eine Maßnahme über Jahre hinweg hätte hier greifen müssen und nicht die Vorschlaghammermethode! Aus unserer Sicht wurden im Vorfeld keine ausreichenden und entsprechenden Gutachten und Prüfungen durchgeführt und die Fällungen sind bereits voll im Gange. Ich möchte im Namen unseres Vereins Bio-Top e.V. Vogelpflegesation und Wildtierhilfe Hegau Bodensee kurz Stellung beziehen zu der geplanten Großfällaktion am Rheinuferweg Konstanz-Gottlieben. Bis vor drei Jahren haben wir unsere Auffangstation in Tägerwilen betrieben - meine Mitarbeiter und ich - wir passierten bis zu 2-3 Male täglich diesen Weg zu verschiedensten Tages- und Nachtzeiten. Wir kannten beinahe jede Brutstätte, jedes Fledermausquartier und sind uns über die ernorme Artenvielfalt in jeglicher Hinsicht in diesem Gebiet bewusst. Mitte Januar 2014 (nach der Bekanntgabe im Südkurier) habe ich Frau Dr. Boll vom BUND eine Mail zukommen lassen und unsere Mithilfe angeboten. Laut dem Antwortschreiben von Frau Dr. Boll bin ich davon ausgegangen, dass entsprechende Gutachten stattfinden würden. Ich möchte hiermit nochmals darauf hinweisen, dass bei einer großangelegten Fällaktion, wie sie in diesem Gebiet mit einer hohen Artenvielfalt von teilweise sogar streng geschützer Flora und Fauna stattfinden soll, unbedingt im Vorfeld eine artenschutzfachliche Untersuchung zu erfolgen hat. Ein besonders dringliches Augenmerk ist hierbei auf die betroffenen Habitatbäume zu legen. Ich weise darauf hin, dass es beispielsweise einen Baum gibt, in dem jedes Jahr der Eisvogel 2 Bruten aufzieht und etliche Bäume, in denen Greife ihren Horst haben (Schwarzmilan und Turmfalke). Ein besonders gewichtiger Aspekt ist vor allem die Vielzahl der betroffenen Bäume, die als Fledermausquartiere und vor allem Winterquartiere zu erwarten sind. In diesem Gebiet haben ausgesprochen viele Feldermausarten ihren Lebensraum und einige dieser Arten sind Strukturgebunden, so dass bei einem massiven Eingriff ganze lokale Populationen Probleme bekommen können. Es gibt sogenannte Leitlinien für bestimmte Fledermausarten. Ich bitte um Prüfung, ob hinsichtlich dieser Vorkommnisse eine artenschutzfachliche Prüfung stattgefunden hat, da die geplante Fällaktion sonst nach Bundesnaturschutzgesetz § 44 Absatz 1 als gesetzeswidrig anzusehen ist. (https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/monitoring/BNatSchG.PDF)sofern die Verantwortlichen auf deutscher Seite zu finden sind. Sollte diese Vorschrift nicht eingehalten worden sein, fordern wir einen sofortigen Stopp der Baumfällungen am Rheinuferweg! Bei geplanten Baumfällungen dieser Art ist die reguläre Vorgehensweise, dass die Habitatbäume ein Jahr vorher im Sommer und im Winter (endoskopisch) überprüft werden und ggf. die Löcher bei einem Baum, der zur Fällung vorgesehen ist entsprechend verschlossen werden, sofern keine Tiere die Höhlen bewohnen. Da in der Regel Fällungen in den Wintermonaten stattfinden, ist direkt vor der Fällung nochmals eine endoskopische Prüfung erforderlich, ob noch Tiere in den Höhlen leben. Ausserdem fordern wir eine sensiblere und naturverträglichere und nacchhaltige Planung, die beispielsweise vorerst nur Bäume vorsieht, die wirklich unfallgefährdend sind sowie ein Mehrschritteprogramm über Jahre, wo schon im Vorfeld eine entsprechende Ersatzpflanzung stattfindet. Mit freundlichen Grüßen Yvonne Bütehorn von Eschstruth