Probleme mit der ANCCE – Durchsetzung des EU-Rechtes

Vermehrt gab es in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit der Beantragung /Umschreibung/Eintragung von Pferden der Rasse Pura Raza Española in Deutschland.

Der Spanische Verband ANCCE hat festgelegt, dass alle in Deutschland erforderlichen Maßnahmen, das heißt sämtliche Eintragungen nur noch über den in Deutschland ansässigen Vertreter geregelt werden können.

Dagegen ist generell auch nichts einzuwenden, denn viele Besitzer sind froh, hier einen deutschen Ansprechpartner zu haben, da die Formulare der ANCCE entweder in Spanisch oder Englisch auszufüllen sind.

Dies stellt aber zunächst einmal das geringere Problem dar. Unzufriedenheit herrscht bezüglich der Gebühren, die hier in Deutschland für die Beantragung /Umschreibung/Eintragung von Pferden der Rasse Pura Raza Española erhoben werden.

Die ANCCE stellt dies den einzelnen Ländern frei, in welcher Höhe diese Gebühren zu erheben sind.

Hieraus resultieren nicht unerhebliche Abweichungen der einzelnen Länder; insbesondere auch zu Spanien selbst.

So zum Beispiel:

  • Fohleneintragung, Code 619, inkl. Besitzernummer Code 802 kostet in Deutschland 145,52,

die gleiche Leistung kostet in Spanien 60.- €, Differenz also 85,52 €.

  • Eine Basiskörung Code 206 kostet in Deutschland 220,42,

in Spanien kostet diese nur 80.- €, Differenz 140,42 €.

  • Die Fohleneintragung Code 103 kostet in Deutschland 160,50,

in Spanien jedoch nur 75.- €, Differenz 85,50 €.

Die Preisliste für Deutschland kann hier eingesehen werden: http://www.andalusierverein.de/resourcen/forumlare/LG_Preise.pdf

Die Preisliste für die ANCCE in Spanien unter: http://www.lgancce.com/web2/sites/default/files/pages_related_documents/cuadro_tarifas_noviembre_2013_internacional.pdf

 

Hierzu ist anzumerken:

Die Spanische Preisliste beinhaltet explizit eine „Tarifas para Ganaderías de Fuera de España“ also  Gebührenfestlegung für „außerhalb“ Spanien.

Umso erstaunlicher ist es, das trotz der Existenz dieser Preisliste auf der offiziellen Webseite der ANCCE, es  bis dato nicht möglich ist,  Anträge direkt bei dieser einzureichen.

Die Annahme wird verweigert und man wird weitergeleitet bzw. zurückverwiesen an die Deutsche Vertretung. Und das,  obwohl rechtlich eine Abweisung eigentlich gar nicht möglich ist.

Spanien und Deutschland sind beides Mitgliedsstaaten der EU. Demnach sind Maßnahmen, die den freien Handelsverkehr von Waren und Dienstleistungen innerhalb der EU beschränken grundsätzlich nicht zulässig.

Diese Freizügigkeit innerhalb der EU bedingt genau den grenzfreien Handel von Waren und Dienstleistungen und soll sich positiv auf den Wettbewerb auswirken. Abschottende Maßnahmen hat der EuGH bereits mehrfach empfindlich bestraft. Das heißt, dieser Grundsatz gilt auch bei der Beantragung /Umschreibung/Eintragung von Pferden der Rasse Pura Raza Española, da es sich auch um eine sog. „Warenlieferung bzw. Dienstleistung handelt.

Eine Abweisung der ANCCE und Weiterverweisung an den deutschen Vertreter, durch die man dann wegen der überhöhten Preise auch noch wirtschaftliche Nachteile erleidet, stellt somit einen Eingriff in den Wettbewerb dar und ist gleichzeitig diskriminierend im Sinne des EU Rechtes.

Bereits mehrfach wurde durch vereinzelte Personen versucht, mit der ANCCE eine Einigung zu erzielen. Diese wurden aber immer wieder abgeschmettert bzw. es wurde erst gar nicht darauf reagiert und es wird an den deutschen Verein verwiesen.

Mittlerweile gibt es viele Pferdebesitzer, die ihre Pferde wegen der überhöhten Preise und weiteren Problemen mit der deutschen Vertretung erst gar nicht mehr umschreiben lassen.

Das kann nicht im Sinne unsere Pferde und auch nicht der ANCCE sein!

Wir fordern daher die ANCCE auf, diesen Missstand und insbesondere den Verstoß gegen das EU-Recht zu ändern.

Zunächst wurde ein anwaltliches Schreiben verfasst. Um unseren Unmut aber zu untermauern, benötigen wir diese Petition und damit verbunden zunächst Eure Unterschrift, um die Ernsthaftigkeit dieser Aktion gegenüber der ANCCE darzulegen.