Churer Bischofswahl 2017: Gemeinsam für einen Neuanfang im Bistum Chur!
Nächstes Jahr wird Bischof Vitus Huonder 75 und muss gemäss Kirchenrecht dem Papst seinen Rücktritt als Bischof von Chur anbieten. Aus Sorge um die gebeutelte Diözese und die pastorale Ausrichtung der Kirche Schweiz nimmt die Allianz «Es reicht!» eine ihrer Forderungen der Kirchen-Kundgebung 2014 in St. Gallen wieder auf und fordert, auf die Wahl eines neuen Bischofs durch das gelähmte Churer Domkapitel vorläufig zu verzichten.
Stattdessen soll der Vatikan einem Apostolischen Administrator*, der zu integrieren vermag, die Verantwortung für die Diözese anvertrauen, bis sich die Situation im Bistum beruhigt hat. Die Zwischenlösung kann Zeit schaffen, Sichtweisen zu überdenken und Vertrauen nachwachsen zu lassen.
Nach den leidvollen Jahren mit den Bischöfen Wolfgang Haas und Vitus Huonder darf dem Bistum Chur und der ganzen katholischen Schweiz kein weiteres Mal ein Bischof aufgezwungen und zugemutet werden, der für eine überholte Kirche steht, die es in unserem Land nicht mehr geben soll. Eine Kirche, die die «rechte Lehre» über alles setzt, die an Verbrauchtem klammert und von den Menschen nicht nachvollziehbare Verhaltensweisen fordert.
Die Katholikinnen und Katholiken im zerrissenen Bistum Chur – besonders die Frauen und Männer im kirchlichen Dienst – brauchen einen Bischof, der sie mit neuer Hoffnung und Freude anstecken und als Gemeinschaft bestärken und einen kann. Und die Kirche Schweiz braucht eine Bischofskonferenz, die nicht von inhaltlicher Zerrissenheit aufgerieben wird.
Ein breit anerkannter Administrator könnte die Situation im gespaltenen Bistum beruhigen, Brücken bauen, Gräben zuschütten, Vertrauen schaffen und so mit den Boden bereiten, auf dem in ein paar Jahren ein wirklich neuer und neu machender Hirte von Chur gewählt werden kann. Nicht allein durch ein Domkapitel, sondern auch die Mitsprache der Gläubigen und Gremien bezüglich ihrer Vorstellungen eines neuen Bischofs.
Die Besetzung des Churer Bischofsstuhls hat direkte Auswirkungen auf die ganze Kirche Schweiz. Wir lassen das Bistum Chur nicht allein, weil uns eine den Menschen und ihren Lebensrealitäten zugewandte und weltoffene Kirche ein Anliegen ist!
Allianz «Es reicht!»
Basisgruppen-Bewegung Schweiz, Bündnerinnen und Bündner für eine glaubwürdige Kirche BBGK, FrauenKirche Zentralschweiz, Herbert-Haag-Stiftung für Freiheit in der Kirche, Katholische ArbeitnehmerInnen-Bewegung KAB, Komitee aus dem Urnerland «Nicht mit uns, Herr Bischof Vitus Huonder!», Kreuz & Queer durch Zürich, Pfarrei-Initiative, SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund, Theologische Bewegung für Solidarität und Befreiung TheBe, Verein tagsatzung.ch, ZöFra Verein der vom Zölibat betroffenen Frauen
Homepage: https://allianzesreicht.wordpress.com
Kontakt: Jacqueline Keune / allianz.es-reicht@bluewin.ch / Telefon 041 210 74 78
Die Petition «Gemeinsam für einen Neuanfang im Bistum Chur!» kann bis 31. Dezember 2016 unterzeichnet werden. Die Unterschriften werden danach dem Nuntius, Erzbischof Thomas Gullickson, in Bern zur Weiterleitung an Papst Franziskus übergeben werden.
* Apostolischer Administrator: Ein Administrator ist ein vom Papst eingesetzter Verwalter eines Bistums. Er führt im Fall eines vakanten Bischofssitzes die Amtsgeschäfte vorübergehend anstelle eines gewählten Bischofs. Ein Vorgehen, das angewendet werden kann, wenn die Neubesetzung eines Bischofssitzes umstritten ist.
Allianz «Es reicht!» Verfasser der Petition kontaktieren
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