Rigi: 800‘000 sind genug!
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1. Rigi-Konferenz: Nebelkerzen statt der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken – Rigi-Charta hat total versagt
2021-11-03 08:59:11Leserbrief Luzerner Zeitung, 30.10.21
Liebe Freunde der Rigi
Sehr geehrte Damen und Herren
Am 25. September 2021 fand auf Rigi Staffel die seit zwei Jahren angekündigte 1. Rigi-Konferenz statt. Daran teil nahmen 68 Personen. Auch wenn ein paar handverlesene Medien nichts ausser Lob übrig hatten: Nach der 1. Rigi-Konferenz gibt es wenig Anlass für Optimismus. Zu glauben, man könne mit einer Pseudoveranstaltung und einer Charta, die schwammig bleibt, wie das Erreichen von Zielen gemessen werden soll, kein unabhängiges Monitoring vorsieht und keine Möglichkeiten Verfehlungen zu sanktionieren bietet, auch noch die eigentliche ökologische Krise anpacken, ist unsinnig und naiv.
Für uns Rigi-Petitionäre mit inzwischen rund 7500 Unterzeichnern beider Petitionen ist klar: Das alles wirft ein unschönes Schlaglicht auf die enormen Probleme, für deren Lösung die Charta nichts taugt.
Charta: Zweifelhaftes Propagandainstrument der Rigi Bahnen
Die Charta, die weder eine demokratische Legitimation noch die Durchsetzungskraft eines verbindlichen Regelwerks hat, ist ein zweifelhaftes Propagandainstrument. Zwei von den Schutzverbänden mit Einsprachen belegte Projekte, darunter eine von der «Arbeitsgruppe Projekt Charta Rigi 2030» gar als «Leuchtturmprojekt» gepriesene Wegsanierung auf Rigi Kulm, zeigen nun, dass die Charta für eine seriöse grundsätzliche Vorevaluation von Projektvorhaben nicht geeignet ist. Bürgern, die vernünftig mit der Natur umgehen möchten, fragwürdige Eingriffe ins bestehende Wegnetz auf Rigi Kulm als «Charta-tauglich» zu verkaufen, muss als Täuschung gesehen werden. Denn die Rigi Bahnen holten als Baugesuchsteller für ausserhalb der Bauzone liegende Wegstrecken nicht nur die verlangte Bewilligung gemäss Bundesgesetz über die Raumplanung nicht ein, sondern torpedieren mit dem Vorhaben auch das seit 1952 «für alle Zeiten» in Servitutsverträgen festgeschriebene Bauverbot auf Rigi Kulm. Mit der Behauptung, dass die «Massnahmen keine sichtbaren Veränderungen» zur Folge hätten und die Landschaft im geschützten BLN-Gebiet 1606 (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler) nicht beeinträchtigt werde.
Bild oben: Einer der drei handschriftlichen Servitutsverträge vom 14. November 1952 (Ausschnitt Deckblatt), die in Arth zur feierlichen Unterzeichnung kamen und «für alle Zeiten» Rigi Kulm zugunsten des Heimat- und Naturschutzes mit einem Bauverbot belegen.
Die Wahrheit ist, dass die Rigi Bahnen Rigi Kulm für den künftigen Massentourismus möglichst leicht begehbar halten möchten. Die Wege sollen deshalb z. T. mit Schwarzbelag versiegelt werden, sodass Touristen mit leichtem Schuhwerk auf der Rigi während allen Jahreszeiten wie auf Trottoirs in der Stadt herumspazieren können. Das vorgeschobene Argument der «Besuchersicherheit», die man aufgrund der Klimaerwärmung bzw. sich häufenden «Starkniederschlägen» mit Massnahmen gegen Erosion erhöhen will, ist nicht glaubwürdig.
Totales Versagen der Charta bei Verstössen gegen Baugesetze auf Rigi Scheidegg und am Goldauer Kräbel
Auch auf Rigi Scheidegg – an schönster Gipfellage mit dem Blick auf die Bergwelt – wollten zwei Unternehmer aus Lachen und Rothenthurm auf einer den Rigi Bahnen (Luftseilbahn Kräbel – Rigi Scheidegg AG) gehörenden Parzelle zonenwidrig sog. «Refugien» (Kleinstchalets aus Rundhölzern) bauen, mittels Umgehung der baugesetzlich verlangten Gestaltungsplanpflicht. Das auch gegen das Zweitwohnungsgesetz verstossende Vorhaben wurde im vergangenen Sommer während der Ferienzeit aufgelegt. Schutzverbände und Chaletbesitzer auf Rigi Scheidegg erhoben Einsprache. Von der «Arbeitsgruppe Projekt Charta Rigi 2030» ist leider nicht zu erwarten, dass sie diesen wissentlichen Gesetzesbrüchen ausser niemanden verpflichtenden Charta-Sätzen etwas entgegenstellt.
Auch mit dem Neubau der Talstation der Kräbelbahn und des Bahntrassees im Jahr 2016 wurde das Raumplanungsgesetz massiv verletzt. Die Kräbelbahn mit den vielen Parkplätzen wurde ohne Baubewilligung in der Landwirtschaftszone gebaut. Seit Jahren streichen die Rigi Bahnen hohe Parkgebühren ein – ohne Abgaben. Eine Verhöhnung aller Bürger, die schon für kleinste Baurechtsübertretungen scharf bestraft und zum Rückbau gezwungen werden.
Dr. phil. René Stettler, Kulturwissenschaftler und Aktionär der Rigi Bahnen AG, Rigi Kaltbad
Bild oben: Standort der zonenwidrigen und gegen das Zweitwohnungsgesetz verstossenden “Refugien” an schönster Gipfellage auf Rigi Scheidegg.
René Stettler
Unsere Berge im Spannungsfeld zwischen Massentourismus, ökologischer Bewahrung und der dramatischen Klimakrise (Seemer Sternstunde, Winterthur-Seen, 22.9.21, Bericht)
2021-10-11 07:27:12PDF Bericht zum Referat, Seemer Bote, November 2021, S. 6 – 7.
Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi
Der globale Tourismus in der negativsten Ausprägung des Massentourismus hat bis zur Corona-Krise immer mehr Menschen erlaubt, mit einem skandalösen ökologischen Fussabdruck in die hintersten Winkel des Planeten zu reisen. Als Folge der globalen Corona-Pandemie sind die internationalen Touristenströme seit anfangs 2020 bekanntlich komplett zusammengebrochen. Eine direkte Konsequenz ist, dass sich die Schweizer Bergbahnen auf den Inlandmarkt und die Nachbarländer fokussieren müssen. Für die Rigi und andere alpine Top-Erholungsdestinationen wäre beispielsweise ein Tourismuskonzept für wiederkehrende Individualgäste mit längerer Aufenthaltsdauer ideal. Mit dem Fokus auf Naturerlebnis, Kulinarik, Gesundheit, ökologisches Bewusstsein. Bislang wurde trotz der Corona- und der sich zuspitzenden Klimakrise die Chance nicht genutzt, das heutige Geschäftsmodell, welches vor allem auf Volumen bzw. Masse ausgerichtet ist, zu hinterfragen und durch einen ressourcenschonenden Qualitätstourismus zu ersetzen, der diesen Namen verdient.
Mit sonnigen Rigi-Grüssen
René Stettler
Initiant der Petitionen «Nein! zu Rigi DisneyWorld» (2017) und «Rigi: 800’000 sind genug!»
www.petitionen.com/rigi_800000_sind_genug (läuft neu bis 30. September 2022);
Stand der Unterschriften beider Petitionen:
7418 (11. Oktober 2021) – BITTE NOCH HEUTE UNTERZEICHNEN, HERZLICHEN DANK!
René Stettler
Jungfraubahnen «Eiger Express»: Total überdimensionierte Fehlplanung. Wann endlich stoppen die Rigi Bahnen ihre megalomanen Wachstumspläne?
2021-08-30 07:07:19Der Bericht in der NZZ vom 27. August 2021 zeigt hochaktuell, wie man es nicht hätte machen sollen.
Die rücksichtslose Volumenstrategie der Jungfraubahnen hat zur Investmentleiche der 470 Millionen Franken (!) teuren V-Bahn geführt; die Bahn könnte schon bald zum Sanierungsfall für die öffentliche Hand, sprich die Steuerzahlenden, werden. Das wird derzeit (noch) komplett ausgezoomt. Der «Eiger Express» ist gebaut und der Schaden ist in jeder Hinsicht, auch was die Umwelt und die Landschaft am Fuss der Eiger-Nordwand betrifft, angerichtet.
Von der dramatischen Klimakrise, in der wir uns befinden, ist im Bericht überhaupt nicht die Rede. Dass die Asiaten, die bis zur Coronakrise in Scharen aufs Jungfraujoch («Top of Europe») reisten, einen skandalösen das Klima schädigenden ökologischen Fussabdruck hinterliessen, ebenfalls nicht.
Zur Erinnerung: Die 350‘000 – 400‘000 Gruppenreisenden aus Asien und Übersee pro Jahr, die bis zur Coronakrise mit Niedrigstpreisen von CHF 10 bis 15 auf die Rigi gelockt wurden, verursachten einen grösseren CO2-Ausstoss, als die Stadt Zürich in einem ganzen Jahr! Diese erschreckenden Fakten haben wir wiederholt einwandfrei belegt.
Auch zur Erinnerung: Die Rigi Bahnen können mit den bei Stadler-Rail bestellten neuen Zügen (der erste Zug wird noch diesen Herbst in Betrieb genommen) im künftigen Halbstundentakt ab Vitznau und Arth-Goldau ihre Kapazität massiv steigern. Deshalb sind weitere Unterschriften in den kommenden Monaten unter die 2. Rigi-Petition «Rigi: 800’000 sind genug!» eminent wichtig.
Zudem: Unsere jetzt in Auftrag gegebene neue Rigi-Studie wird Wege und rasch umsetzbare Sofortmassnahmen im Rahmen eines ökologisch-fundierten Tourismuskonzepts für die Rigi aufzeigen. Die völlig unverbindliche Charta Rigi 2030 ist dafür die falsche Grundlage. Die Zeit für uneingeschränktes touristisches Wachstum verbunden mit rücksichtsloser Profitgier, die beide zulasten der natürlichen Ressourcen gehen, ist angesichts der dramatischen Klimakrise definitiv abgelaufen.
Dr. phil. René Stettler
Initiant der Rigi-Petition https://www.petitionen.com/rigi_800000_sind_genug (Stand 3727 Unterschriften, 30.8.21) Link für weitere Unterschriftenbögen: https://www.rene-stettler.ch/pdf/unterschriftenbogen_petition_rigi_800000_sind_genug.pdf
Aktuellste Informationen via unsere Webseite https://rigi-800000-sind-genug.ch
René Stettler
Grosse öffentliche Unterschriftensammlung 2. Rigi-Petition «Rigi: 800’000 sind genug!» am Luzerner Schwanenplatz. Möchten Sie mithelfen Unterschriften zu sammeln? Zeitrahmen: Dienstag, 7. September 2021, 10.00 – 17.00 Uhr
2021-08-23 09:33:23Sehr geehrte Freundinnen und Freunde der Rigi
Sehr geehrte Damen und Herren
Zusammen mit der Coronakrise macht die dramatische Klimakrise deutlich, dass es jetzt ein alternatives Tourismuskonzept für die Rigi braucht. Auf der Rigi stehen wir für einen ressourcenschonenden Tourismus ein, der auf Naturerlebnis, Kulinarik, Gesundheitsthemen und ökologisches Bewusstsein setzt. Inzwischen konnten wir unsere Rigi-Studie in Auftrag geben.
Sammeltag Unterschriften, 7. September 2021, 10.00 – 17.00 Uhr
Wir suchen Rigi-Freundinnen und -Freunde sowie Personen, die am 7. September am Luzerner Schwanenplatz öffentlich Unterschriften für unsere Rigi sammeln (bewilligte Sammlung), um die bestehende Zahl der Unterzeichnenden von über 3700 Personen substantiell zu erhöhen.
Die Königin der Berge verdankt Ihr Engagement! Senden Sie eine E-Mail mit Namen und Tel. Nummer an rs at rene-stettler.ch Ganz herzlichen Dank zum Voraus.
Dr. phil. René Stettler
Initiant der 1. und 2. Rigi-Petition
https://www.petitionen.com/rigi_800000_sind_genug
Link für weitere Unterschriftenbögen (download):
https://www.rene-stettler.ch/pdf/unterschriftenbogen_petition_rigi_800000_sind_genug.pdf
Aktuellste Informationen über unsere neue Webseite via:
https://rigi-800000-sind-genug.ch
René Stettler
Die Mär von den «günstigsten» Einheimischen-Abos / Geplante 5G-Antenne auf Rigi Kulm
2021-07-16 12:55:24Geschäftsleitung der Rigi Bahnen verschweigt hohe jährliche öV-Abgeltungen der öffentlichen Hand und verunsichert erneut Rigi-Abo Besitzerinnen und -Besitzer - Die Mär von den «günstigsten» Einheimischen-Abos / Geplante 5G-Antenne auf Rigi Kulm
Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi, liebe Rigi-Abo-Besitzerinnen und -Besitzer, liebe Einheimische, sehr geehrte Damen und Herren
Im Bericht "Ferien" von Dani Hösli im A-Bulletin vom 1. Juli 2021 werden die Rigi Bahnen (RBAG) mit der Aussage zitiert:
«Die Gruppen- und Pauschalreisen haben laut Steiner (Leiter Verkauf und Marketing der Rigi Bahnen, Anmerkung Unterzeichnende) noch einen weiteren Effekt: Sie finanzieren unter anderem die Billett-Vergünstigungen für die einheimische Bevölkerung mit, die zu einem Vorzugstarif auf die Rigi fährt».
Wir möchten darauf hinweisen, dass mit dieser öffentlichen Aussage wesentliche Fakten, auf die wir wiederholt hingewiesen haben, verschwiegen werden.
Der Marketingverantwortliche der Rigi Bahnen verschweigt, dass die RBAG eine öffentliche Erschliessungsfunktion wahrnimmt und dafür substanzielle Entschädigungsleistungen von der öffentlichen Hand bekommt, die in den Geschäftsberichten ausgewiesen sind. Diese betrugen im Jahr 2018 ca. 2.5 Prozent des Betriebsertrags (Quelle: OTC-X Research, Unternehmensanalyse RBAG, 20.6.19). Für die RBAG bedeutet die öffentliche Erschliessungsfunktion zudem, dass die Gewinne aus dem Verkehrsgeschäft nicht versteuert werden müssen.
Die substanziellen Abgeltungen des Kanton Luzern, des Bundes und Dritter zugunsten der Abo-Preise der Rigi-Anwohner und Einheimischen betrugen im Geschäftsjahr 2017 728‘897 Franken, 2018 724‘372 Franken, 2019 664‘587 Franken, sowie 2020 – trotz Lockdown – CHF 636’695 Franken. Diese wiederkehrenden, vom Verwaltungsrat (VR) und dem Marketingchef nicht erwähnten jährlichen grossen Abgeltungen der öffentlichen Hand werden aus Steuergeldern finanziert.
Diese hohen Abgeltungen werden auch im Protokoll der Generalversammlung der RBAG 2020 nicht erwähnt. Im Gegenteil: Rigi-Abo-Besitzerinnen und – Besitzer sowie die Einheimischen werden verunsichert, dass beim Wegfall der Reiserträge aus dem Billigtourismus die Zitat «Schweizer Gäste und damit auch die Einheimischen mit deutlich höheren Tarifen» rechnen müssen – was Zitat «kaum in deren Interesse sein könne» (S. 16). Die im GV-Protokoll über ein halbes Dutzend Mal wiederholte Behauptung, dass Einheimische die tiefsten Abo-Preise bezahlen und von den «höheren» Preisen anderer Gästesegmente Zitat «profitieren» steht diametral zu den vom VR bis heute nicht mit konkreten Zahlen widerlegten Dumpingpreisen von CHF 10 bis 15 für eine Retourfahrt auf die Rigi («Das Seilziehen der Seilbahnen», SRF, «10vor10», 13.12.18).
Aktionärsgruppe der RBAG
Antoinette Schmid, René Stettler, Ivo Voehringer
Wir brauchen kein 5G-Netz auf der Rigi
Neuste Forschungen belegen, dass Mobilfunk oxidativen Zellstress auslöst. Die enormen Leistungsspitzen, welche die Grenzwerte um ein Vielfaches überschreiten lassen, sind gefährlich für die Gesundheit von Mensch und Tier.
Die Swisscom plant eine 5G-Antenne auf Rigi Kulm. Inzwischen hat eine Gruppe um Wally Begemann vom Hotelteam des Hotels zum Goldenen Hirschen, Rigi Klösterli, eine Unterschriftensammlung sowie weitere juristische Abklärungen gegen das Bauvorhaben der Swisscom eingeleitet.
Wichtig
Alle, die das Anliegen unterstützen, können unterschreiben!
Unterschriftenbogen
Unterschriftenbogen bis Montag, 19. Juli 2021 per A-Post in einem frankierten Couvert an die Adresse Zum Goldenen Hirschen, Wally Begemann, Klösterliweg 17, 6410 Rigi Klösterli schicken.
Herzlichen Dank zum Voraus für Ihr geschätztes Engagement.
René Stettler
Weitere Unterschriften unter 2. Rigi-Petition nötig; Studie Naturnaher Qualitätstourismus für unsere Rigi: IHRE FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG IST JETZT WICHTIG!
2021-06-10 15:17:54Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi
Sehr geehrte Damen und Herren
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Rigi Bahnen AG haben in den letzten Jahren alles auf die Karte Quantität gesetzt und mit einer ruinösen Volumenstrategie zulasten der natürlichen Ressourcen teure Investitionen geplant. Dies hätten sie nicht gemacht, wenn sie nicht so stark von den internationalen Gästen, insbesondere den Tour-Operators mit Reisegruppen aus Asien und Übersee, profitiert hätten, die sie mit bis heute nicht widerlegten Dumpingpreisen von CHF 10 bis 15 für eine Retourfahrt auf die Rigi gelockt haben («Das Seilziehen der Seilbahnen», SRF, «10vor10», 13.12.18).
Wie wollen wir die Zukunft der Rigi, die ein Erholungsberg für die umliegenden Kantone ist, gestalten?
Dringend notwendig sind jetzt Massnahmen, welche in den nächsten 1 bis 2 Jahren konkret umgesetzt werden können.
Wir bitten deshalb um zweierlei:
- Helfen Sie nochmals mit, Unterzeichnende der 2. Rigi-Petition „Rigi: 800’000 sind genug!“ anzuwerben. PDF Unterschriftenbögen Unser Ziel ist die Unterschriftenzahl von heute über 3500 Unterzeichnenden in den kommenden Monaten substanziell zu erhöhen. Beide Rigi-Petitionen haben dank Ihnen seit 2017 bislang fast 7000 Unterschriften generiert. Das ist ein klares Zeichen und dafür danken wir Ihnen von Herzen! Im Herbst ist eine weitere öffentliche Sammlung von Unterschriften geplant.
- Helfen Sie mit finanzieller Unterstützung, dass wir unsere neue Rigi-Studie zusammen mit dem Institut für Landschaft und Freiraum der Ostschweizer Fachhochschule lancieren können (Bankverbindung weiter unten).
Die Studie soll – losgelöst vom Monopol-Unternehmen Rigi Bahnen AG – konkret aufzeigen, dass es auf der einmaligen Rigi punkto Natur und Tourismus auch ganz anders gehen kann. Als Pilotstudie soll sie grundlegend und wegweisend für die künftigen touristischen Aktivitäten auf der Rigi sowie andere Schweizer Tourismusdestinationen sein, die nach alternativen ökologisch-ausgerichteten und auch ökonomisch funktionierenden Geschäftsmodellen suchen.
Bislang wurde aufgrund der globalen Corona- und der sich zuspitzenden Klimakrise die Chance nicht genutzt, das heutige Geschäftsmodell des Tourismus in der negativsten Ausprägung des Massentourismus zu hinterfragen und durch einen Qualitätstourismus zu ersetzen, der diesen Namen verdient. Eine der wichtigsten Fragen dabei ist: Wie sieht der Transformationsprozess vom heutigen Ist-Zustand in den gewünschten Soll-Zustand aus?
Bei allen Fragen der Transformation muss an oberster Stelle die Verpflichtung der Schweiz stehen, gemäss dem Pariser Klimaabkommen den Ausstoss von Treibhausgasen bis 2030 zu halbieren, gemessen am Stand von 1990. Alle Dienstleister, Hauseigentümer sowie die Rigi Bahnen AG, die Korporationen und die Standortgemeinden rund um die Rigi, stehen in der Verpflichtung ihren Beitrag zu leisten.
Dafür brauchen wir Ihre Mithilfe und sind für ein einziges Mal auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
Wichtig: Die Sockelfinanzierung für die Studie ist gesichert. Inzwischen liegen einige Finanzierungszusagen vor, aber es braucht noch eine breite Solidarität, damit die Studie in Auftrag gegeben werden kann.
Ausgangslage
Es ist bekannt, dass lokale Tourismusakteure wie die Rigi Bahnen AG im Verbund mit der Luzern Tourismus AG (LTAG) und anderen Akteuren wie der Uhren-, Schmuck- und Souvenir-Lobby am Schwanenplatz und beim Löwendenkmal in Luzern, Schweiz Tourismus sowie der Schweizer Seilbahnlobby darauf hinarbeiten, dass ab 2022/23 der unsägliche Massentourismus wieder voll Fahrt aufnimmt – natürlich mit Dumpingpreisen.
Tatsache ist, dass die ca. 350‘000 bis 400‘000 Gruppenreisenden aus Asien und Übersee, die pro Jahr bis zur Coronakrise mit Niedrigstpreisen auf die Rigi gelockt wurden, einen grösseren CO2-Ausstoss verursachen, als die Stadt Zürich in einem ganzen Jahr!
Fazit: Die Klimabilanz des einzelnen Rigigasts ist deaströs, wenn man den CO2-Ausstoss anschaut, den die Asien- und Überseegäste beim Besuch der Rigi und Shopping in der Schweiz verursachen. Erschreckend ist auch die Klimabilanz der Schweiz, die mit ihrem CO2-Fussabdruck ganz hinten im globalen Emissionsranking rangiert.
Statt jetzt umzudenken setzen die Rigi Bahnen AG und die Schweizer Tourismusbranche auf die rasche Rückkehr ihrer vernichtenden Geschäftsmodelle, welche die Klimaerwärmung noch weiter anheizen. Anders ausgedrückt: Die Rigi Bahnen AG gehört zusammen mit anderen wirtschaftlichen Akteuren zu jenen, welche die Zerstörung der Ökosphäre wider besseres Wissen in Kauf nehmen und dazu beitragen, die menschliche Zivilisation zu untergraben. Fakt ist, dass weder die Tourismusbranche noch die Schweiz Vorreiterinnen im Klimaschutz sind, wie immer behauptet wird!
Die deshalb in jeder Hinsicht hohe Dringlichkeit der Studie soll aufzeigen, wie das Dilemma des globalen Massentourismus auf der Basis einer umfassenden ressourcenschonenden und ökologischen Sichtweise heute und nicht übermorgen auch ökonomisch gelöst werden kann. Die Rigi könnte mit einem ökologisch ausgerichteten Marketing, das den gut zahlenden Individualgast im Fokus hat, zum grünen Erholungsberg Europas werden. Ziel der Studie ist es, auf fachlich-wissenschaftlicher Basis exemplarisch zu zeigen, dass die gegenwärtig auf eine globalisierte Wirtschaft ausgerichtete massentouristische Wachstumsstrategie der Rigi Bahnen AG nicht alternativlos ist.
Wir sind uns bewusst, dass wir als Initianten der Studie und deren Verfasser in einer grossen Verantwortung stehen. Der kurzfristig-machbaren Umsetzung der Befunde der Studie wird deshalb ein besonderes Augenmerk geschenkt.
Die Rigi wird Ihr Engagement verdanken!
Vor allem auch deshalb, weil die Königin der Berge in den kommenden Jahren uns während unerträglichen Hitzesommern Abkühlung und Erholung bietet – als kostbare Naturressource zu der es besonders Sorge zu tragen gilt.
Ein grosses Dankeschön zum Voraus für Ihr Engagement in Sachen 2. Rigi-Petition und finanzielle Unterstützung der Rigi-Studie. Wir halten Sie via Medien und über unsere Webseite auf dem Laufenden.
Dr. phil. René Stettler, Rigi Kaltbad
DIE RIGI DANKT IHNEN HERZLICH UND BIETET ALLEN, DIE SIE KENNEN UND LIEBEN, ERHOLUNG UND IMMER BESSERE LUFT!
Bankverbindung
Luzerner Kantonalbank, Pilatusstrasse 12, 6003 Luzern
Rigi: 800’000 sind genug!
6356 Rigi Kaltbad / Schweiz
IBAN CH63 0077 8212 7179 1200 1
Konto 60-41-2
René Stettler
Rigi Bahnen AG (RBAG): Scharfe Kritik von Aktionärsgruppe an der Selbstbedienungsmentalität des Managements angesichts des alarmierenden operativen Verlusts von CHF 2,37 Mio. im Geschäftsjahr 2020
2021-04-30 05:18:19Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi
Am 29. April 2021 sind 5 Aktionärinnen und Aktionäre der Rigi Bahnen AG mit Fragen und drei Anträgen zuhanden der am 12. Mai 2021 stattfindenden 29. ordentlichen GV, ohne Aktionärinnen und Aktionäre, gelangt, zwecks Gewährleistung der schriftlich wahrnehmbaren Rechte gemäss der «Verordnung 2 über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus» (COVID-19-Verordnung 2 vom 13.3.20).
Die Medienmitteilung von heute 30. April 2021 informiert über die Fragen sowie die Anträge, die als PDF schriftliche_fragen-antraege_aktionaere_rbag_gv_12.5.21 (offizielles Schreiben vom 29.4.21 an den Verwaltungsrat der Rigi Bahnen AG) herunterladbar sind.
Antwort des Verwaltungsrats vom 7. Mai 2021 / Zusatzfragen vom 8. Mai 2021
"GV der Rigi-Bahnen: Verwaltungsrat will nichts wissen von tieferen Löhnen für die Geschäftsleitung", Regionaljournal Zentralschweiz SRF, 17.30, 12.5.21
"Nach Entlassungen beim Unternehmen – Rückzahlung «zynischer» Chefsaläre: Aktionäre der Rigi-Bahnen blitzen ab", Aktionäre der Rigi-Bahnen kritisieren, dass sich die Geschäftsleitung trotz Entlassungen ein höheres Salär ausbezahlt hat. An der Generalversammlung diesen Mittwoch zeigte der Verwaltungsrat den Forderungen zur Lohnrückzahlung jedoch die kalte Schulter, Dominique Rais, Zentralplus online, 13.5.21
Die Kritik und die Anträge:
Zynisch und unsolidarisch: Mehr Lohn für die Geschäftsleitung (GL) im Krisenjahr 2020 trotz Entlassungen und Änderungskündigungen sowie Streichung der Aktionärsdividende.
Unstatthaft bezogene Löhne 2020 von CHF 279’448 der mitten in einer grossen Krise von 4 auf 5 Mitglieder erweiterten GL müssen zurückbezahlt werden.
Zurückbezahlte Löhne von CHF 279’448 sollen an dringendst notwendige Investitionen und Renaturierungsprojekte zum Wohl der Rigigäste und der Umwelt gehen – sowie den Härtefallfonds für Mitarbeitende.
Aus finanziellen Gründen und wegen der angespannten Liquidität muss der Verwaltungsrat (VR) von 8 auf 5 Personen reduziert werden. Die bereits im August 2020 verlangte Redimensionierung des VR hätte 2020 und im laufenden Jahr 2021 grosse Honorarkosten eingespart.
Ansprechperson für die Aktionärsgruppe (in alphabetischer Reihenfolge) Priska Baur, Antoinette Schmid, René Stettler, Ivo Voehringer, Yvonne Wiprächtiger:
Dr. phil. René Stettler, Rigi Kaltbad, Aktionär RBAG, Initiant der Petitionen «Nein! zu Rigi-Disney-World» (2017) und «Rigi: 800’000 sind genug!» (läuft neu bis 30. September 2022); Stand der Unterschriften beider Petitionen: 6829 (30. April 2021)
Wir danken für die Weiterleitung der Infos an Ihr Netzwerk bzw. Hinweise auf die Unterzeichnung der Petition via https://www.petitionen.com/rigi_800000_sind_genug
René Stettler
Rigi Bahnen AG: Dramatischer Geschäftsverlauf 2020 mit einem alarmierenden operativen Verlust von CHF 2,37 Mio. – Petition «Rigi: 800’000 sind genug!» wird bis 30. September 2022 verlängert
2021-04-23 06:09:25Rigi Bahnen AG: Dramatischer Geschäftsverlauf 2020 mit einem alarmierenden operativen Verlust von CHF 2,37 Mio., angespannte Liquidität und trotzdem mehr Lohn für die Geschäftsleitung im Jahr 2020, jedoch keine Aktionärsdividende – Petition «Rigi: 800’000 sind genug!» wird bis 30. September 2022 verlängert, Medienmitteilung 23.4.21
- Massive Cashflow-Einbusse bestätigt die
dramatische Geschäftsentwicklung - Eingebrochener Reiseverkehrsertrag 2020 belegt
Dumpingpreisstrategie zweifelsfrei - Die laufenden Investitionsprojekte von ca. CHF 50 Millionen sowie die
künftigen geplanten Investitionen könnten in einem Fiasko enden - Zynisch: Mehr Lohn für die Geschäftsleitung im Krisenjahr 2020 trotz
Entlassungen und Änderungskündigungen - Intransparenz bei den Gesamtkosten der groben Fehlplanung für eine
Gondelbahn von Weggis nach Rigi Kaltbad sowie fragwürdige
«Sistierung» statt Projektabbruch
René Stettler
Gedanken zum Jahresende 2020 und zu unserer Rigi
2020-12-29 08:43:58Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi
Sehr geehrte Damen und Herren
Erlauben Sie ein paar persönliche Gedanken im Sinne eines Rückblicks auf ein bewegtes Jahr in Sachen touristischer Entwicklung der Rigi. Zugleich wünsche ich Ihnen persönlich und Ihren Familien vorab alles Gute im Neuen Jahr sowie viel Gesundheit in Zeiten, wo man sich nichts Anderes wünscht als genau das. Auch danke ich Ihnen für die riesige Unterstützung der laufenden Petition und die vielen Gespräche mit einigen von Ihnen, die unsere Anliegen aktiv mittragen.
Zwei Rigi-Petitionen mit insgesamt 6803 Unterschriften (Stand 29.12.20) zeigen Ihre ungebrochene Solidarität und emotionale Verbundenheit mit der Rigi. Über diese innere Verbundenheit wollten wir mit dem Verwaltungsrat (VR) und der Geschäftsleitung (GL) der Rigi Bahnen sprechen, doch es zeigte sich, dass dieses Gespräch mit uns im Kasernenhofdrill verordneten Traktanden schon daran scheiterte, worüber man miteinander sprechen wollte.
Bis heute waren der VR und die GL der Rigi Bahnen nie bereit, unsere überzeugenden Gegenargumente zu ihren megalomanen Ausbauplänen anzuhören. Gerade deswegen fühlen wir uns in unserer klaren Haltung in Sachen touristischer Entwicklung der Rigi bestätigt. Unsere Vorstellungen stehen im diametralen Gegensatz zur vom VR und der GL forcierten Volumenstrategie. Statt in der gegenwärtigen Krise nun den Resetknopf zu drücken und sich dem Aufbau des von uns geforderten und mit konkreten Vorschlägen ausgearbeiteten Qualitätstourismus zu verpflichten! Einen solchen – und nichts Anderes – wünschen sich die von uns vertretenen grossen Bevölkerungskreise.
Wir haben die im breiten öffentlichen Interesse stehende touristische Entwicklung der Rigi als öffentliche Angelegenheit in den Medien kommuniziert. Die in den Medien verlautbarten Vereinfachungen der GL der Rigi Bahnen passen jedoch wenig zur Grösse der Probleme, mit denen uns die aktuellen Krisen – die der Umwelt und die unserer damit zusammenhängenden Gesundheit – konfrontieren.
Der VR und die GL der Rigi Bahnen haben sich über lange Jahre nach dem einzigen Credo ausgerichtet: Je mehr Wachstum, desto besser. D. h. Wachstum als Heilmittel für alle Probleme, die dann später in der Zukunft oder überhaupt nie auftreten sollen! Wachstum und Profitsteigerung «auf Teufel komm raus» passen sicher nicht mehr in die Zeit nach Corona. Unsere konstruktiven Vorschläge zum unhinterfragten Wachstum haben wir faktenbasiert recherchiert. Sie wären der Starting Point für einen längst überfälligen ressourcenschonenden Tourismus für die Königin der Berge.
Leider warten der VR und die GL darauf, dass der Exzess – der globale Massentourismus – nach Corona möglichst bald zurückkehrt. Das bewirkt, dass man in Zukunft keine unternehmerische Freiheit mehr ausüben kann, weil man Katastrophales angerichtet hat. Ein Widerspruch in sich selbst! Die in den Köpfen des VR und der GL zementierte Vorstellung von massentouristischem Wachstum, das zulasten der Natur geht, hat zur Folge, dass das Bahnunternehmen sich selbst in seiner künftigen unternehmerischen Freiheit beschneidet.
Der VR und die GL halten stur an ihren Ausbauplänen fest – auch beim von namhaften Umwelt- und Schutzverbänden kritisierten Gondelbahnprojekt von Weggis nach Rigi Kaltbad. Im Aktionärsbrief vom Dezember 2020 schreiben Karl Bucher, Präsident des VR, und Frédéric Füssenich, CEO, unverblümt Zitat:
«Das Projekt Gondelbahn stand in den letzten Monaten im Zeichen der Weiterentwicklung des Wettbewerbsprojekts. Daneben liefen umfangreiche Vorbereitungen für das Bewilligungsverfahren wie etwa die dafür nötige Zonen- und Nutzungsplan-Revision, Umweltgefahrenabklärungen und Verhandlungen mit Grundeigentümern. Die Corona-Krise stellt uns für die Machbarkeit vor neue Herausforderungen, trotzdem verfolgen wir das Projekt konsequent weiter».
Seit vier Jahren prägen wir eine demokratische Kultur mit. Sie steht diametral zur Arroganz des VR und der GL der Rigi Bahnen, die die Bevölkerung immer wieder vor den Kopf stossen. Wir halten den demokratischen Austausch und Meinungsfreiheit hoch, missbilligen jedoch, dass der VR und die GL daran glauben, sich nicht um das Debattenganze kümmern zu müssen. «How dare you» ist unsere Antwort – im Stil der jungen Klimaaktivistinnen und -aktivisten.
Da der VR und die GL der Rigi Bahnen von unseren Lösungsvorschlägen und den zwei Petitionen, gemäss eigenen Angaben, «nur bruchstückhafte Kenntnisse» haben, stehen sie auf der Seite derer, die die gegenwärtigen Krisen – die Krise der Umwelt und die unserer Gesundheit, die uns noch lange beschäftigen werden – nicht als primäre Bedrohung sehen. Statt sich für eine gemeinsame Krisenbewältigung zu engagieren, damit für alle – und insbesondere die Erholungsdestination Rigi – etwas Besseres herauskommen kann.
Der Tourismus nach Corona braucht andere Antworten. Wir haben sie dem VR und der GL der Rigi Bahnen unterbreitet. Wir sehen manches anders als der VR und die GL, die wir für ihre unüberbietbare Ignoranz gegenüber den aus den Herzen der Bevölkerung kommenden legitimen Ansprüchen an «ihren» Erholungsberg Rigi verantwortlich machen. Für uns ist dies ein Grund mehr, Veränderungen einzufordern, die die rücksichtslose Profitmaximierung als exklusives Ziel eines Monopolunternehmens infrage stellen – und welche die Verfügungshoheit über die Rigi der Bevölkerung zugestehen.
Diese Bevölkerung ist nicht identisch mit dem Aktionariat der Rigi Bahnen AG. Denn den rund 2700 Aktionärinnen und Aktionären der Rigi Bahnen, welche unsere konstruktiven Anträge anlässlich der Generalversammlung 2020 verworfen haben, stehen heute (29.12.20) 3476 Unterzeichnende der 2. Rigi-Petition «Rigi: 800’000 sind genug!» gegenüber.
Wir erwarten vom VR und der GL der Rigi Bahnen keine Geschenke, keine Privilegien und auch nicht eine bevorzugte Behandlung, sondern nur, dass sie angesichts der sich zuspitzenden Klima- und Umweltkrise konsequent auf eine umweltschonende Nutzung der Rigi setzen, um eine ressourcenschonende Bewirtschaftung bei allen touristischen Aktivitäten zu ermöglichen.
Dr. phil. René Stettler, Kulturwissenschaftler und Aktionär der Rigi Bahnen AG, Rigi Kaltbad2241 auf Papier eingereichte Unterschriften, Stand 29.12.20
René Stettler
Rigi Update - Medienmitteilung 20. November 2020
2020-11-20 07:16:22Laufende Petition «Rigi: 800‘000 sind genug!» mit 3453 Unterzeichnungen übertrifft 1. Rigi-Petition «Nein! zu Rigi-Disney-World». 7 Millionen Franken überteuertes neues Vitznauer Dienstleistungszentrum der Rigi Bahnen ohne Warteraum für Individualreisende Medienmitteilung 20.11.20
"Petitionäre halten Druck hoch", Sandro Renggli, Luzerner Zeitung, S. 33, 21.11.20
Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi
Am 27. Oktober 2020 wurden die 3327 Unterschriften der 1. Rigi-Petition «Nein! zu Rigi-Disney-World» (2017) von der 2. Rigi-Petition «Rigi: 800'000 sind genug!» übertroffen. Die 2. Rigi-Petition läuft bis zum 30. April 2021.
48 Prozent der Aktionärinnen und Aktionäre der Rigi Bahnen AG (RBAG), die das Aktienkapital mit einem Anteil von 69,78 Prozent und dem Nominalwert von 12‘559‘540 Franken vertreten, haben ihre Stimme anlässlich der Generalversammlung 2020 abgegeben und die drei mit der 2. Rigi-Petition identischen Anträge erwartungsgemäss abgelehnt.
Den rund 2700 RBAG-Aktionärinnen und Aktionären, welche die nach wie vor hochaktuellen Anträge verworfen haben, stehen 3453 Unterzeichnende der 2. Rigi-Petition gegenüber (Stand 19.11.20), mit expliziten Forderungen an den Verwaltungsrat (VR):
- den «Masterplan RIGI» der RBAG aus dem Jahr 2016 durch ein Tourismuskonzept zu ersetzen, das sich prioritär an den Natur- und Landschaftswerten der Rigi orientiert.
- den einseitig auf die asiatischen Wachstumsmärkte ausgerichteten Gästemix mit Pauschalreisegruppen, die die grössten Volumen bringen, mit einem glaubwürdigen Marketing neu auszurichten, das den Preis für den Besuch der Königin der Berge nicht im globalen Billigtourismus verhökert.
- vom schonungslosen Eingriff in die geschützte Landschaft (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler, BLN 1606 Vierwaldstättersee) für den Bau einer Gondelbahn mit 11 Masten von Weggis nach Rigi Kaltbad abzusehen. Eine Gondelbahn verschandelt das Landschaftsbild aufs Gröbste und hat eine vom Vierwaldstättersee aus gut sichtbare und massiv störende «Wöschhänki» am Rigi-Südhang zur Folge.
Diese Forderungen orientieren sich an der Grundüberzeugung, dass die Verfügungshoheit über die Rigi und ihre landschaftlichen Werte der Bevölkerung gehören. Zur Erinnerung: Diese Bevölkerung ist nicht identisch mit dem RBAG-Aktionariat.
Volumenstrategie mit fatalen betriebswirtschaftlichen Konsequenzen
Die neusten Entwicklungen der Coronakrise zeigen, dass die von der RBAG bisher getätigten Investitionen von CHF 50 Mio. sowie geplante weitere CHF 30 bis 40 Mio. – insbesondere das CHF 25 Mio. teure Projekt der Gondelbahn von Weggis nach Rigi Kaltbad – überdimensioniert und völlig realitätsfremd sind. Hinzu kommen notwendige sogenannte «Ersatzmassnahmen». D. h. teure Schutzbauten von ca. CHF 5 bis 6 Mio. und die Zerstörung der eminent wichtigen Schutzfunktion des einzigartigen Weggiser Chilewalds sowie die massive Beeinträchtigung der Biodiversität. Wir haben dem VR und der Geschäftsleitung der RBAG deshalb wiederholt die Sistierung des Konzessionsgesuchs für das überflüssige und teure Gondelbahnprojekt von Weggis nach Rigi Kaltbad empfohlen.
Als Zeichen der Solidarität mit den Mitarbeitenden der RBAG in der Krise haben wir dem VR eine Kürzung der Löhne der 4-köpfigen GL für das laufende Krisenjahr empfohlen (Unsere Medienmitteilung vom 1.10.20). Gemäss Geschäftsbericht 2019 wurden die 4 Mitglieder der GL mit CHF 797'909 entlöhnt. Das ergibt pro GL-Mitglied ein durchschnittliches Bruttosalär von CHF 199’477.25. Diese hohen Saläre sind als Folge des geschrumpften Umsatzes von 40% bis 50% im Jahr 2020 finanziell fragwürdig. Eine 30%-Kürzung der Saläre der GL im Jahr 2020 ergibt ein Sparpotenzial von ca. CHF 220’000.
Die Berner Tourismusexpertin Monika Bandi verweist im Beitrag der Tagesschau von SRF (27.10.20) auf die Tatsache, dass viele Bergbahnen in den vergangenen Jahren die Tourismusinfrastruktur massiv ausgebaut haben und auf viele Gäste angewiesen sind. Somit ist für die Branchenkennerin klar, dass es für Zitat «sehr stark frequenzorientierte Bahnen sicher schwierig wird» die Investitionen zu amortisieren.
Stets haben wir das auf Masse statt touristische Qualität ausgerichtete Geschäftsmodell der RBAG kritisiert. Die Volumenstrategie mit dem Ziel möglichst viele Gäste auf den touristischen Anziehungspunkt Rigi zu befördern, entpuppt sich in der Krise als fatale Fehlstrategie für welche der VR die alleinige Verantwortung trägt. Wiederholt haben wir den VR auch darauf hingewiesen, dass der neue Slogan der RBAG «Qualität schafft Mehrwert» nichts als eine inhaltsleere Marketingfloskel ist, die nicht mehr in unsere Zeit – insbesondere nach der Coronakrise – passt.
Angesichts der dramatischen Wirtschaftskrise und der globalen Unsicherheit spricht UBS-Präsident Axel Weber in der NZZ am Sonntag vom 15.11.20 von Zitat «Terra incognita» bzw. einem «unbekannten Gelände» in einer tiefen Wirtschaftskrise, die wir Zitat «seit 50 Jahren nicht mehr gesehen haben». Und SVP-Bundesrat Ueli Maurer verweist in der Tagesschau von SRF (18.11.20) auf die Zitat «uns noch immer nicht so bewusste» Langfristigkeit der Krise, deren Konsequenz es sei, dass Zitat «sehr viel nicht mehr sein wird wie früher».
Im vollständigen Kontrast zu diesen Einschätzungen aus höchsten Kreisen der Schweizer Wirtschaft und Politik steht die von uns wiederholt kritisierte Realitätsferne des VR und der Geschäftsleitung der RBAG. Sie gipfelt in befremdlichen und die gegenwärtige Krise beschönigenden Aussagen wie Zitat «Corona kommt, Corona geht, aber die Rigi Bahnen bleiben». (Frédéric Füssenich, CEO der Rigi Bahnen; Luzerner Zeitung, 12.10.20).
Fehlender Warteraum für Individualreisende im neuen 7 Millionen Franken teuren Vitznauer Dienstleistungszentrum (DLZ)
Die Volumenstrategie, die vor allem auf den Gruppentourismus aus Asien ausgerichtet ist und für den VR und die Geschäftsleitung das Mass aller Dinge ist, hat weitere Fehlplanungen zu Folge. Bei der Planung des rund CHF 7 Mio. überteuerten DLZ in Vitznau wurde einem grossen Souvenirshop Priorität eingeräumt. Ein Warteraum für Individualreisende und Einheimische war im neuen DLZ offenbar nicht geplant – obschon ein solcher im Sinne von Gästefreundlichkeit genau dorthin gehört.
Denn:
- Dort wartende Individualreisende haben Ausblick auf die Geleise.
- Der Weg bis zum Zug ist kurz und wettergeschützt.
- Der Blick auf das Display (LED-Anzeige) orientiert Rigigäste über aktuelle Zugsinfos und Zeitangaben zur nächsten Zugsabfahrt.
Der fehlende Warteraum zeugt von mangelnder Kompetenz des VR und der Geschäftsleitung was minimale touristische Standards wie den von der RBAG vielgepriesenen Gästekomfort betrifft, den Rigigäste bei der Ankunft in Vitznau erwarten dürfen. Lokale Organisationen wie die Interessengemeinschaft Rigi (IG Rigi Kaltbad-First), Einheimische oder die Bevölkerung wurden im Vorfeld der Planung des DLZ nicht konsultiert. Wiederholt haben der VR und die Geschäftsleitung in der Vergangenheit hervorgehoben, Erträge Zitat «vorrangig» und «gezielt» in den Gästekomfort und in die Gästeankunft zu investieren. So auch bei der letzten Aktienkapitalerhöhung im Jahr 2017.
Kontakt
Dr. phil. René Stettler, Kulturwissenschaftler, Rigi Kaltbad; Aktionär der RBAG, Initiant der Petitionen «Nein! zu Rigi-Disney-World» und «Rigi: 800‘000 sind genug!»
René Stettler