Dringende Aufforderung: Schutz und Unterstützung für die drusische Minderheit in der Provinz Suwaida, Syrien

Wir, Angehörige der drusischen Gemeinschaft aus der Provinz Suwaida in Syrien, die seit vielen Jahren in Deutschland leben, viele von uns inzwischen als deutsche Staatsbürger, wenden uns heute mit einem dringenden Anliegen an Sie, das uns zutiefst am Herzen liegt.

Seit Juli 2025 ist die Provinz Suwaida, einschließlich der Hauptstadt und zahlreicher umliegender Dörfer, massiver Gewalt und einer systematischen Belagerung durch Kräfte der sogenannten Übergangsregierung sowie radikal-islamistischer Milizen ausgesetzt. Zahlreiche Berichte internationaler Organisationen dokumentieren gezielte Tötungen, Entführungen, sexualisierte Gewalt und die vollständige Zerstörung ganzer Dörfer. Diese Angriffe bedrohen die Existenz unserer Minderheit und haben zu einer humanitären Katastrophe geführt.

Diese Aufforderung wird von Mitgliedern der drusischen Gemeinschaft sowie von Unterstützer:innen aus Deutschland getragen, die sich für den Schutz von Menschenrechten und humanitäre Hilfe einsetzen.

Unsere dringenden Bitten an den Deutschen Bundestag und die Bundesregierung:

1. Politische Unterstützung und internationaler Druck:

·       Klare Verurteilung der ethnisch motivierten Gewaltakte und der Menschenrechtsverletzungen in der Provinz Suwaida.

·       Politischen Druck auf die Übergangsregierung in Damaskus und deren Milizen ausüben, um die Belagerung zu beenden und humanitäre Korridore  öffnen zu lassen.

·       Internationale Schutzmechanismen für die drusische Minderheit in Syrien aktiv unterstützen.

· Einhaltung und Umsetzung internationaler Verpflichtungen Deutschlands, insbesondere gemäß Genfer Konventionen und internationalen Menschenrechtsabkommen.

2. Humanitäre und medizinische Unterstützung:

·       Umgehende Bereitstellung humanitärer Hilfe (Nahrung, Wasser, medizinische Versorgung) für die Provinz Suwaida.

·       Unterstützung internationaler Organisationen bei der medizinischen Versorgung der betroffenen Bevölkerung.

·       Koordinierung mit internationalen Partnern sowie in Deutschland lizenzierten Organisationen, die sich aktiv für die Unterstützung der Zivilbevölkerung in Suweida einsetzen, um die humanitäre Lage effizient und schnell zu verbessern.

3. Schutz von Selbstbestimmungsrechten und Menschenrechten:

·       Einsatz für das Recht der drusischen Bevölkerung auf Sicherheit, politische Teilhabe und Selbstbestimmung im Einklang mit internationalen Menschenrechtsstandards.

·       Unterstützung internationaler Untersuchungen zu den dokumentierten Verbrechen (Morde, Entführungen, sexualisierte Gewalt).

4. Familiennachzug und humanitäre Aufnahme:

·       Erleichterung der Einreise und des Familiennachzugs für bedrohte Angehörige in Deutschland lebender Drusen.

·       Einrichtung humanitärer Aufnahmeprogramme für besonders gefährdete Personen.

Wir sind in Deutschland fest verwurzelt und leisten einen aktiven Beitrag zu Gesellschaft, Bildung und Arbeitswelt. Dennoch leben unsere Familien in Suwaida weiterhin in akuter Gefahr. Sie benötigen dringend Schutz und eine entschiedene Stimme der internationalen Politik.

Zur weiteren Untermauerung unseres Anliegens finden Sie im Anhang aktuelle Medienberichte und Hintergrundinformationen.

Wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und bitten um konsequentes Handeln im Rahmen der bestehenden nationalen und internationalen Verpflichtungen. Bitte teilen Sie uns mit, wie Sie sich für die oben genannten Punkte einsetzen werden.

Gerne stehen wir Ihnen für ein persönliches Gespräch zur Verfügung, um weitere Details zu erläutern oder Fragen zu beantworten. Als Vertreter der medizinischen Körperschaft des Vereins SanaD e.V. würden wir uns über einen konstruktiven Austausch freuen.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Zaher Addeen, Sarah    Verfasser der Petition kontaktieren