Keine weiteren Bebauungspläne im Ortsteil Spreeau

Anträge der EIGENHEIM UNION 1898 AG und der IG Sieverslake zur Bebauung von Flächen in Freienbrink und Sieverslake im Ortsteil Spreeau

Der Ortsteil Spreeau mit seinen Siedlungen Freienbrink, Sieverslake, Spreeau, Spreewerder und Störitz in der Gemeinde Grünheide, liegt in unmittelbarer Nähe zum derzeit entstehenden Tesla-Werk und dessen versorgungstechnischen Anlagen wie Stromtrasse, Umspannwerk und dem geplanten Kläranlage und wird zukünftig durch Verkehr, Lärm- und Schadstoffemissionen stark belastet. Hier wohnen 673 Menschen (Stand: 12/2015).

Es existieren bereits jetzt drei noch nicht umgesetzte Bebauungspläne im Innenbereich der Orte. Laut dem Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg 2019 steht dem Ortsteil Spreeau eine Eigenentwicklungsoption von ca. 0,7 ha in 10 Jahren zur Verfügung, bei einer Grundstücksgröße von 800 m² entspräche dies ca. 9 Wohneinheiten. Diese Begrenzung der Wohnsiedlungsentwicklung im Vergleich zur starken Versiegelung der Hauptstadt, der Ober- und Mittelzentren dient unter anderem der Stabilisierung des Naturhaushaltes, der Erhaltung der Artenvielfalt sowie einer genügenden Frischluftzufuhr als Teil der klimatischen Leistungsfähigkeit.  

Beide o.g. Antragsteller wollen trotzdem weitere Bebauungen vorantreiben und so in Sieverslake und Freienbrink eine extreme Vervielfachung der Einwohner*innenzahl. Dies würde nicht nur gegen die Regelungen des Landesentwicklungsplans verstoßen.

Beide Gebiete liegen zudem im Außenbereich und sind grundsätzlich nicht für eine Bebauung vorgesehen.   Der Ortsbeirat Spreeau hat sich nach einer Anhörung der Einwohner gegen dieses Vorhaben ausgesprochen (Ortsbeiratssitzung vom 25. November 2020).  

Die Folgen einer so massiven Bebauung wären:  

- Der Verlust von ökologisch wertvollen Flächen für Flora und Fauna, die unsere Dörfer lebenswert machen

- Der Verlust des charakteristischen Dorfgesichtes

- Ein massiv erhöhtes Verkehrsaufkommen

- Eine Dauerbelastung durch Baumaßnahmen über die nächsten Jahre zusätzlich zu den Belastungen durch das Tesla-Werk

- Notwendigkeit der Entwicklung in den Bereichen Energie-, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Kommunikationsinfrastruktur, ÖPNV, Verkehrsinfrastruktur, Gesundheitsdienste, Kindertagesstätten, Schulen, Sport- und Freizeitanlagen etc.

-  Eine einseitige Belastung zwei kleiner Siedlungen mit Wohnraumversorgung für eine ganze Region  

Wir fordern:

· Keine zusätzliche Bebauung im Ortsteil Spreeau zu den bereits bestehenden, bisher nicht umgesetzten Bebauungsplänen und die Nutzung der Eigenentwicklungsoption

· Keine Herausnahme / weitere Ausgliederung von Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet

·  Schutz von Freiflächen zur Naherholung, stadtklimatischen und ökologischen Ausgleichsfunktion

·  Bestandsorientierte Festsetzung von Flächen für Wald Kein Verkauf von letzten kleinen gemeindeeigenen Flächen