Keine Elefanten in Aumühle

Am Wochenende des 29./30. November 2014 findet in Aumühle bei Hamburg ein Weihnachtmarkt statt.

Das Motto des Marktes ist "Aumühle goes Afrika". Einer der geplanten Höhepunkte des Programms ist das Auftreten einiger

afrikanischer Elefanten. Diese Tiere sind ehemalige Zirkuselefanten, die ihren Lebensabend auf dem Elefantenhof Platschow in

Brandenburg verbringen. Dieser Elefantenhof ist ein kommerziell ausgerichtetes Unternehmen, die hier lebenden Elefanten 

werden auf "Events" vermarktet und können z.B. auch für private Feierlichkeiten gebucht werden.

Die kommerzielle Zurschaustellung von exotischen Wildtieren ist ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert. Es ist vor dem Hintergrund

jahrzehntelang andauernder Diskussionen um Tier- und Umweltschutz, den alarmierenden Statistiken über Artenverluste und

den mittlerweile so spürbaren Folgen der Klimaerwärmung geradezu absurd, dass auf dem winterlichen Aumühler

Weihnachtsmarkt im tiefsten Norddeutschland afrikanische Elefanten präsentiert werden sollen.  Viele dieser Elefanten leiden,

nachdem sie oft jahrzehntelang im Zirkus als tierische Sensationen ausgebeutet wurden, in späteren Lebensjahren an

athritischen Erkrankungen. 

Die Anatomie von Elefanten ist von der Evolution nicht wirklich für akrobatische Kunststücke vorgesehen. Das Schicksal der

meisten Zirkuselefanten ist somit erschütternd. Dieses ganze Elefantengenerationen betreffende Drama wird sich allerdings

in fernerer Zukunft auf natürliche Weise erledigen. Dank des Importverbotes indischer wie afrikanischer Elefanten wird mit

dem Tod des letzten Zirkuselefanten auch dieses so besonders grausame Kapitel  der Domestizierung von Tieren durch den

Menschen beendet sein.

Bis dahin aber - wie jetzt in Aumühle - werden Elefanten in schlechtester Zirkustradition weiterhin vorgeführt werden können,

und das allein aus wirtschaftlichen Interessen.