Gegen die Abwertung der LK Oldie

Wir fordern für die Hunde der Leistungsklasse Oldie im ÖKV-Agilityreglement 2023:

  • Beibehaltung der maximal 22 Hindernisse, die aufgestellt werden dürfen.
  • Beibehaltung von maximal 4 Hindernissen mit Kontaktzonen im Agility-Lauf.
  • Beibehaltung des Einsatzes der Wippe.  

Lt. dem ab 1. Jänner 2023 gültigen ÖKV-Agilityreglement wird es einige gravierende nachteilige Änderungen für Oldie-Hunde geben, die folgend Auswirkungen vor allem auf die LK OL, auf die LK JUG und auf die LK ParA haben werden. Grund dafür sind folgende Änderungen im Agilityreglement 2023 unter „4.1.5. Leistungsklasse Oldies (LK OL)“: „Für einen Parcours der LK OL dürfen

  • maximal 20 Hindernisse aufgestellt werden,
  • von denen bei einem Agility-Lauf maximal 2 Hindernisse mit Kontaktzonen sein dürfen.
  • Wippe und Doppelhürden sind in der LK OL nicht gestattet.“

Bisher durften in der LK OL „maximal 22 Hindernisse“, „maximal 4 Hindernisse mit Kontaktzonen“ und die Wippe aufgestellt werden. Somit war es für RichterInnen und VeranstalterInnen selbstverständlich, dass Oldie-Hunde denselben Parcours liefen wie Hunde der LK 2. Wurde in der LK 2 eine Doppelhürde aufgestellt, konnte diese problemlos durch eine Hürde ausgewechselt werden.

Ab 1. Jänner 2023 ist es nicht mehr möglich, dass Oldie-Hunde denselben Parcours wie jene Hunde der LK 2 laufen, denn in der LK 2 dürfen „maximal 22 Hindernisse aufgestellt werden“ und „maximal 4 Hindernisse mit Kontaktzonen“. Wird die Grenze der LK OL überschritten, hat das zur Folge, dass Oldie-Hunde einen eigenen Parcours und auch eine eigene Besichtigungsgruppe benötigen. Das wiederrum bedeutet sowohl einen zeitlichen als auch organisatorischen Mehraufwand für Veranstal-terInnen und RichterInnen. Geht man diesen Weg weiter, werden sich Veranstal-terInnen in naher Zukunft überlegen, ob die LK OL noch angeboten werden soll.

Fraglich ist auch wie und ob JugendstarterInnen oder jene TeilnehmerInnen der LK ParA mit einem Oldie-Hund an einem Agility-Turnier teilnehmen können. In beiden Leistungsklassen sind im „Agility-Lauf maximal 3 Hindernisse mit Kontaktzonen erlaubt“, jedoch sollen Oldie-Hunde „mit den für Oldie-Hunde vorgesehenen Anforderungen“ starten (maximal 2 Hindernisse mit Kontaktzonen).

Beim Agility – sowohl beim Training als auch bei Turnieren – steht in erster Linie der Hund und die Beziehung des Hund-Mensch-Teams im Vordergrund. Es wird auch im ÖKV-Agilityreglement angeführt, dass die „Führigkeit, Unbefangenheit, Wesensstärke und (ihre) Lebensfreude zum Ausdruck kommen“ sollen. Agility wird demnach als „erzieherisches Spiel, das die Eingliederung der Hunde in unsere Gesellschaft in hohem Maße begünstigt“ beschrieben. Weiter wird erwähnt: „Agility setzt eine starke partnerschaftliche Beziehung und eine eingespielte Kommunikation zwischen Hundeführer und Hund voraus.“

Diese Sätze und die Änderungen für die LK OL äußern sich leider widersprüchlich. Werden Oldie-Hunde im Worst-Case-Szenario außen vor gelassen und eine Teilnahme an diversen Turnieren aufgrund des Mehraufwandes nicht mehr angeboten, so hat das wenig mit „Eingliederung der Hunde in unsere Gesellschaft“, sondern vielmehr mit einer Ausgrenzung zu tun. Selbstverständlich könnte man meinen, dass für Oldie-Hunde ein Training ausreichend ist, jedoch liegt diese Entscheidung beim Hundeführer bzw. bei der Hundeführerin und sollte nicht durch das ÖKV-Agilityreglement beeinträchtigt werden. Änderungen in einem Reglement und eine daraus resultierende Schonung der Hunde ist durchaus zu begrüßen, jedoch nicht wenn dies unter dem Deckmantel einer allmählichen Ausgrenzung geschieht.

Hunde begleiten viele HundesportlerInnen über Jahre und meist bis in die LK 3. Demnach sind alle Hunde, die in die LK OL wechseln, fähig bei einem Turnier 22 Hindernisse, 4 Hindernisse mit Kontaktzonen und die Wippe erfolgreich zu bewältigen. Sollte das nicht der Fall sein und ein Hund „offensichtlich krank oder verletzt“ sein oder keine ausreichende körperliche Fitness aufweisen, ist jeder Hund – nicht nur Hunde der LK OL – entsprechend aufzubauen oder aus dem Agilitysport zu nehmen. Österreich ist eines von wenigen Ländern, das die Leistungsklasse Oldie immer in Ehren gehalten hat und unseren älteren und durchaus leistungsstarken Oldies den Spaß an Turnieren nicht verwehrt.

Lasst es nicht dazu kommen, dass unsere treuen Begleiter in Zukunft ausgeschlossen werden.

(Bei allen Zitaten handelt es sich um Auszüge des Agility Reglements - gültig ab 1.1.2023 - https://agility.oekv.at/de/reglement/ )