Protestbrief an rumänischen Präsidenten und Verfassungsgericht


Gast

/ #1506

2013-09-13 16:43

Eingefangen, getötet, abkassiert

Eine besonders grausame Popularität in diesem Zusammenhang erlangte die rumänische Stadt Brasov. Dort lösten Bilder eines massenhaften Massakers an mehr als 30.000 unschuldigen Hunden weltweites Entsetzen aus. Dank massiver Proteste internationaler Tierschutzorganisationen wurde die städtische Tötungsstation Stupin geschlossen. Es war ein trügerischer Erfolg. Flavius Barbulescu, der Chef der örtlichen Hundefänger und bekannt für seine grausamen Tötungsmethoden, gründete einen Verein für „Monitoring und Tierschutz“. Zehn Gemeinden um Brasov investierten als Mitglieder des Vereins je 25.000 Euro zur Tötung der Hunde.
Das Geschäft mit den Straßenhunden ist ein organisiertes Verbrechen und es lebt davon, dass der tierische Rohstoff für das einträgliche Geschäftsmodell nicht ausgeht. Tragische Unfälle wie jetzt geschehen nähren dieses Geschäftsmodell. Vor diesem Hintergrund mag man ins Zweifeln kommen, ob das Kind wie von den rumänischen Medien verbreitet von einem Straßenhund angegriffen wurde, oder – wie Tierschützer berichten – von einem Wachhund auf einem privat eingezäunten Gelände.

Fakt ist: Das Leben der Straßenhunde in Rumänien ist auch ohne die beschlossene Säuberungsaktion die Hölle: Wenn sie nicht zu Tode geprügelt, erschossen, vergiftet, erdrosselt, überfahren oder bei lebendigen Leibe verbrannt werden, dann sterben sie irgendwann namenlos und einsam vor Hunger und Durst – und der Gewissheit, dass der Tod die größte Erlösung ist.