Unverhältnismäßige Mehrbelastungen durch neue Kostenregelung der Schülerbeförderung – Bitte um Überprüfung und Alternativen

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrter Herr Landrat,

wir wenden uns als Eltern minderjähriger Grundschulkinder aus ländlich gelegenen Ortsteilen

an Sie, da wir mit großer Sorge und Unverständnis die jüngste Änderung zur Kostenübernahme

der Schülerbeförderung zur Kenntnis genommen haben. Die unerwartete vollständige

Kostenbelastung für die Fahrt unserer Kinder zur Grundschule stellt viele Familien vor

erhebliche finanzielle Schwierigkeiten.

Die Einführung dieser neuen Regelung bedeutet für zahlreiche Haushalte – insbesondere für

Mehrkindfamilien – eine unverhältnismäßige und plötzlich auftretende Zusatzbelastung. In einer

Zeit, in der Lebenshaltungskosten, Energiepreise, Lebensmittel und kommunale Gebühren

ohnehin stetig steigen, führen zusätzliche monatliche Ausgaben für die Schülerbeförderung zu

spürbaren Einschnitten und lassen den Handlungsspielraum vieler Familien weiter schrumpfen.

Besonders kritisch sehen wir, dass Familien nun faktisch gezwungen sind, ein deutschlandweit

gültiges Ticket zu erwerben, obwohl wir dieses Angebot im ländlichen Raum nicht benötigen und

auch kaum nutzen können. Für die meisten Kinder genügt ein reines Schullinienticket, das

wesentlich kostengünstiger sein müsste und den tatsächlichen Bedarf realistisch widerspiegelt.

Wir bitten daher eindringlich darum, alternativ ein deutlich reduziertes oder separates

Schülerticket anzubieten – abgestimmt auf den regional begrenzten Nutzungsradius und die

tatsächliche Alltagsnutzung.

Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die Sicherheit unserer Kinder im Schulumfeld. Wenn

Familien sich die Schülerbeförderung nicht mehr leisten können oder wollen, steigt

zwangsläufig die Zahl der sogenannten Elterntaxis. Dies führt insbesondere an Grundschulen zu

unübersichtlichen Verkehrssituationen, erhöhtem Gedränge an Haltestellen, riskanten

Wendemanövern und zusätzlichen Gefahren beim Ein- und Aussteigen. Sowohl Schulen als

auch Kommunen versuchen seit Jahren, dieses Problem zu reduzieren – die jetzige

Kostenregelung würde jedoch das Gegenteil bewirken und die Verkehrssicherheit rund um die

Schulstandorte deutlich verschlechtern. Ziel aller Beteiligten sollte es sein, die Zahl der

Elterntaxis zu minimieren und sichere, verlässliche sowie bezahlbare Busverbindungen zu

gewährleisten.

Weitere Gesichtspunkte, die aus unserer Sicht eine Überprüfung der aktuellen Entscheidung

dringend erforderlich machen:

• Bildungsgerechtigkeit: Der Zugang zu Schule darf nicht von der finanziellen Situation

einzelner Familien abhängen.

• Gleichbehandlung ländlicher Regionen: Familien auf dem Land sind aufgrund größerer

Entfernungen stärker auf Schülerbeförderung angewiesen als städtische Haushalte.

• Förderung des ÖPNV: Hohe Kosten für Familien stehen im Widerspruch zum Ziel, den

öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen und seine Nutzung zu fördern.

• Verlässlichkeit und Sicherheit: Gerade jüngere Kinder können – anders als ältere

Schüler – Wege von mehreren Kilometern nicht selbstständig bewältigen. Ein

verlässliches und bezahlbares Angebot ist daher zwingend notwendig.Zur Verlässlichkeit zählt hier auch die Pünktlichkeit und das Einhalten von

Fahrplanzeiten. In letzter Zeit fahren die Busse vermehrt verspätet die Haltestellen an.

Wir fordern Sie daher auf, die Entscheidung zur Kostenübernahme der Schülerbeförderung zu

überdenken und gemeinsam mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern tragfähige, gerechte

Lösungen zu entwickeln. Wir wünschen uns ein transparentes Vorgehen sowie die Bereitschaft,

alternative Modelle zu prüfen, um Familien nicht unnötig zu belasten.

Für ein Gespräch, eine Anhörung oder die Teilnahme an einer entsprechenden

Ausschusssitzung stehen wir gerne zur Verfügung.


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