Rigi: 800‘000 sind genug!

Verfasser der Petition kontaktieren

Weitere Unterschriften unter 2. Rigi-Petition nötig; Studie Naturnaher Qualitätstourismus für unsere Rigi: IHRE FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG IST JETZT WICHTIG!

2021-06-10 15:17:54

Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi
Sehr geehrte Damen und Herren

Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Rigi Bahnen AG haben in den letzten Jahren alles auf die Karte Quantität gesetzt und mit einer ruinösen Volumenstrategie zulasten der natürlichen Ressourcen teure Investitionen geplant. Dies hätten sie nicht gemacht, wenn sie nicht so stark von den internationalen Gästen, insbesondere den Tour-Operators mit Reisegruppen aus Asien und Übersee, profitiert hätten, die sie mit bis heute nicht widerlegten Dumpingpreisen von CHF 10 bis 15 für eine Retourfahrt auf die Rigi gelockt haben («Das Seilziehen der Seilbahnen», SRF, «10vor10», 13.12.18).

Wie wollen wir die Zukunft der Rigi, die ein Erholungsberg für die umliegenden Kantone ist, gestalten?

Dringend notwendig sind jetzt Massnahmen, welche in den nächsten 1 bis 2 Jahren konkret umgesetzt werden können.

Wir bitten deshalb um zweierlei:

  1. Helfen Sie nochmals mit, Unterzeichnende der 2. Rigi-Petition „Rigi: 800’000 sind genug!“ anzuwerben. PDF Unterschriftenbögen Unser Ziel ist die Unterschriftenzahl von heute über 3500 Unterzeichnenden in den kommenden Monaten substanziell zu erhöhen. Beide Rigi-Petitionen haben dank Ihnen seit 2017 bislang fast 7000 Unterschriften generiert. Das ist ein klares Zeichen und dafür danken wir Ihnen von Herzen! Im Herbst ist eine weitere öffentliche Sammlung von Unterschriften geplant.

  2. Helfen Sie mit finanzieller Unterstützung, dass wir unsere neue Rigi-Studie zusammen mit dem Institut für Landschaft und Freiraum der Ostschweizer Fachhochschule lancieren können (Bankverbindung weiter unten).

Die Studie soll – losgelöst vom Monopol-Unternehmen Rigi Bahnen AG – konkret aufzeigen, dass es auf der einmaligen Rigi punkto Natur und Tourismus auch ganz anders gehen kann. Als Pilotstudie soll sie grundlegend und wegweisend für die künftigen touristischen Aktivitäten auf der Rigi sowie andere Schweizer Tourismusdestinationen sein, die nach alternativen ökologisch-ausgerichteten und auch ökonomisch funktionierenden Geschäftsmodellen suchen.

Bislang wurde aufgrund der globalen Corona- und der sich zuspitzenden Klimakrise die Chance nicht genutzt, das heutige Geschäftsmodell des Tourismus in der negativsten Ausprägung des Massentourismus zu hinterfragen und durch einen Qualitätstourismus zu ersetzen, der diesen Namen verdient. Eine der wichtigsten Fragen dabei ist: Wie sieht der Transformationsprozess vom heutigen Ist-Zustand in den gewünschten Soll-Zustand aus?

Bei allen Fragen der Transformation muss an oberster Stelle die Verpflichtung der Schweiz stehen, gemäss dem Pariser Klimaabkommen den Ausstoss von Treibhausgasen bis 2030 zu halbieren, gemessen am Stand von 1990. Alle Dienstleister, Hauseigentümer sowie die Rigi Bahnen AG, die Korporationen und die Standortgemeinden rund um die Rigi, stehen in der Verpflichtung ihren Beitrag zu leisten.

Dafür brauchen wir Ihre Mithilfe und sind für ein einziges Mal auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

Wichtig: Die Sockelfinanzierung für die Studie ist gesichert. Inzwischen liegen einige Finanzierungszusagen vor, aber es braucht noch eine breite Solidarität, damit die Studie in Auftrag gegeben werden kann.

Ausgangslage

Es ist bekannt, dass lokale Tourismusakteure wie die Rigi Bahnen AG im Verbund mit der Luzern Tourismus AG (LTAG) und anderen Akteuren wie der Uhren-, Schmuck- und Souvenir-Lobby am Schwanenplatz und beim Löwendenkmal in Luzern, Schweiz Tourismus sowie der Schweizer Seilbahnlobby darauf hinarbeiten, dass ab 2022/23 der unsägliche Massentourismus wieder voll Fahrt aufnimmt – natürlich mit Dumpingpreisen.

Tatsache ist, dass die ca. 350‘000 bis 400‘000 Gruppenreisenden aus Asien und Übersee, die pro Jahr bis zur Coronakrise mit Niedrigstpreisen auf die Rigi gelockt wurden, einen grösseren CO2-Ausstoss verursachen, als die Stadt Zürich in einem ganzen Jahr!

Fazit: Die Klimabilanz des einzelnen Rigigasts ist deaströs, wenn man den CO2-Ausstoss anschaut, den die Asien- und Überseegäste beim Besuch der Rigi und Shopping in der Schweiz verursachen. Erschreckend ist auch die Klimabilanz der Schweiz, die mit ihrem CO2-Fussabdruck ganz hinten im globalen Emissionsranking rangiert.

Statt jetzt umzudenken setzen die Rigi Bahnen AG und die Schweizer Tourismusbranche auf die rasche Rückkehr ihrer vernichtenden Geschäftsmodelle, welche die Klimaerwärmung noch weiter anheizen. Anders ausgedrückt: Die Rigi Bahnen AG gehört zusammen mit anderen wirtschaftlichen Akteuren zu jenen, welche die Zerstörung der Ökosphäre wider besseres Wissen in Kauf nehmen und dazu beitragen, die menschliche Zivilisation zu untergraben. Fakt ist, dass weder die Tourismusbranche noch die Schweiz Vorreiterinnen im Klimaschutz sind, wie immer behauptet wird!

Die deshalb in jeder Hinsicht hohe Dringlichkeit der Studie soll aufzeigen, wie das Dilemma des globalen Massentourismus auf der Basis einer umfassenden ressourcenschonenden und ökologischen Sichtweise heute und nicht übermorgen auch ökonomisch gelöst werden kann. Die Rigi könnte mit einem ökologisch ausgerichteten Marketing, das den gut zahlenden Individualgast im Fokus hat, zum grünen Erholungsberg Europas werden. Ziel der Studie ist es, auf fachlich-wissenschaftlicher Basis exemplarisch zu zeigen, dass die gegenwärtig auf eine globalisierte Wirtschaft ausgerichtete massentouristische Wachstumsstrategie der Rigi Bahnen AG nicht alternativlos ist.

Wir sind uns bewusst, dass wir als Initianten der Studie und deren Verfasser in einer grossen Verantwortung stehen. Der kurzfristig-machbaren Umsetzung der Befunde der Studie wird deshalb ein besonderes Augenmerk geschenkt.

Die Rigi wird Ihr Engagement verdanken!

Vor allem auch deshalb, weil die Königin der Berge in den kommenden Jahren uns während unerträglichen Hitzesommern Abkühlung und Erholung bietet – als kostbare Naturressource zu der es besonders Sorge zu tragen gilt.

Ein grosses Dankeschön zum Voraus für Ihr Engagement in Sachen 2. Rigi-Petition und finanzielle Unterstützung der Rigi-Studie. Wir halten Sie via Medien und über unsere Webseite auf dem Laufenden.

Dr. phil. René Stettler, Rigi Kaltbad

DIE RIGI DANKT IHNEN HERZLICH UND BIETET ALLEN, DIE SIE KENNEN UND LIEBEN, ERHOLUNG UND IMMER BESSERE LUFT!

Bankverbindung

Luzerner Kantonalbank, Pilatusstrasse 12, 6003 Luzern
Rigi: 800’000 sind genug!
6356 Rigi Kaltbad / Schweiz
IBAN CH63 0077 8212 7179 1200 1
Konto 60-41-2


René Stettler

Rigi Bahnen AG (RBAG): Scharfe Kritik von Aktionärsgruppe an der Selbstbedienungsmentalität des Managements angesichts des alarmierenden operativen Verlusts von CHF 2,37 Mio. im Geschäftsjahr 2020

2021-04-30 05:18:19

Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi

Am 29. April 2021 sind 5 Aktionärinnen und Aktionäre der Rigi Bahnen AG mit Fragen und drei Anträgen zuhanden der am 12. Mai 2021 stattfindenden 29. ordentlichen GV, ohne Aktionärinnen und Aktionäre, gelangt, zwecks Gewährleistung der schriftlich wahrnehmbaren Rechte gemäss der «Verordnung 2 über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus» (COVID-19-Verordnung 2 vom 13.3.20). 

Die Medienmitteilung von heute 30. April 2021 informiert über die Fragen sowie die Anträge, die als PDF schriftliche_fragen-antraege_aktionaere_rbag_gv_12.5.21 (offizielles Schreiben vom 29.4.21 an den Verwaltungsrat der Rigi Bahnen AG) herunterladbar sind.  
Antwort des Verwaltungsrats vom 7. Mai 2021 / Zusatzfragen vom 8. Mai 2021
"GV der Rigi-Bahnen: Verwaltungsrat will nichts wissen von tieferen Löhnen für die Geschäftsleitung", Regionaljournal Zentralschweiz SRF, 17.30, 12.5.21
"Nach Entlassungen beim Unternehmen – Rückzahlung «zynischer» Chefsaläre: Aktionäre der Rigi-Bahnen blitzen ab", Aktionäre der Rigi-Bahnen kritisieren, dass sich die Geschäftsleitung trotz Entlassungen ein höheres Salär ausbezahlt hat. An der Generalversammlung diesen Mittwoch zeigte der Verwaltungsrat den Forderungen zur Lohnrückzahlung jedoch die kalte Schulter, Dominique Rais, Zentralplus online, 13.5.21

Die Kritik und die Anträge:

Zynisch und unsolidarisch: Mehr Lohn für die Geschäftsleitung (GL) im Krisenjahr 2020 trotz Entlassungen und Änderungskündigungen sowie Streichung der Aktionärsdividende.

Unstatthaft bezogene Löhne 2020 von CHF 279’448 der mitten in einer grossen Krise von 4 auf 5 Mitglieder erweiterten GL müssen zurückbezahlt werden.

Zurückbezahlte Löhne von CHF 279’448 sollen an dringendst notwendige Investitionen und Renaturierungsprojekte zum Wohl der Rigigäste und der Umwelt gehen – sowie den Härtefallfonds für Mitarbeitende.

Aus finanziellen Gründen und wegen der angespannten Liquidität muss der Verwaltungsrat (VR) von 8 auf 5 Personen reduziert werden. Die bereits im August 2020 verlangte Redimensionierung des VR hätte 2020 und im laufenden Jahr 2021 grosse Honorarkosten eingespart. 

Ansprechperson für die Aktionärsgruppe (in alphabetischer Reihenfolge) Priska Baur, Antoinette Schmid, René Stettler, Ivo Voehringer, Yvonne Wiprächtiger

Dr. phil. René Stettler, Rigi Kaltbad, Aktionär RBAG, Initiant der Petitionen «Nein! zu Rigi-Disney-World» (2017) und «Rigi: 800’000 sind genug!» (läuft neu bis 30. September 2022); Stand der Unterschriften beider Petitionen: 6829 (30. April 2021)

Wir danken für die Weiterleitung der Infos an Ihr Netzwerk bzw. Hinweise auf die Unterzeichnung der Petition via https://www.petitionen.com/rigi_800000_sind_genug 


René Stettler

Rigi Bahnen AG: Dramatischer Geschäftsverlauf 2020 mit einem alarmierenden operativen Verlust von CHF 2,37 Mio. – Petition «Rigi: 800’000 sind genug!» wird bis 30. September 2022 verlängert

2021-04-23 06:09:25

Rigi Bahnen AG: Dramatischer Geschäftsverlauf 2020 mit einem alarmierenden operativen Verlust von CHF 2,37 Mio., angespannte Liquidität und trotzdem mehr Lohn für die Geschäftsleitung im Jahr 2020, jedoch keine Aktionärsdividende – Petition «Rigi: 800’000 sind genug!» wird bis 30. September 2022 verlängert, Medienmitteilung 23.4.21

  • Massive Cashflow-Einbusse bestätigt die
    dramatische Geschäftsentwicklung

  • Eingebrochener Reiseverkehrsertrag 2020 belegt
    Dumpingpreisstrategie zweifelsfrei

  • Die laufenden Investitionsprojekte von ca. CHF 50 Millionen sowie die
    künftigen geplanten Investitionen könnten in einem Fiasko enden

  • Zynisch: Mehr Lohn für die Geschäftsleitung im Krisenjahr 2020 trotz
    Entlassungen und Änderungskündigungen

  • Intransparenz bei den Gesamtkosten der groben Fehlplanung für eine
    Gondelbahn von Weggis nach Rigi Kaltbad sowie fragwürdige
    «Sistierung» statt Projektabbruch

René Stettler

Gedanken zum Jahresende 2020 und zu unserer Rigi

2020-12-29 08:43:58

Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi
Sehr geehrte Damen und Herren

Erlauben Sie ein paar persönliche Gedanken im Sinne eines Rückblicks auf ein bewegtes Jahr in Sachen touristischer Entwicklung der Rigi. Zugleich wünsche ich Ihnen persönlich und Ihren Familien vorab alles Gute im Neuen Jahr sowie viel Gesundheit in Zeiten, wo man sich nichts Anderes wünscht als genau das. Auch danke ich Ihnen für die riesige Unterstützung der laufenden Petition und die vielen Gespräche mit einigen von Ihnen, die unsere Anliegen aktiv mittragen.

Zwei Rigi-Petitionen mit insgesamt 6803 Unterschriften (Stand 29.12.20) zeigen Ihre ungebrochene Solidarität und emotionale Verbundenheit mit der Rigi. Über diese innere Verbundenheit wollten wir mit dem Verwaltungsrat (VR) und der Geschäftsleitung (GL) der Rigi Bahnen sprechen, doch es zeigte sich, dass dieses Gespräch mit uns im Kasernenhofdrill verordneten Traktanden schon daran scheiterte, worüber man miteinander sprechen wollte.

Bis heute waren der VR und die GL der Rigi Bahnen nie bereit, unsere überzeugenden Gegenargumente zu ihren megalomanen Ausbauplänen anzuhören. Gerade deswegen fühlen wir uns in unserer klaren Haltung in Sachen touristischer Entwicklung der Rigi bestätigt. Unsere Vorstellungen stehen im diametralen Gegensatz zur vom VR und der GL forcierten Volumenstrategie. Statt in der gegenwärtigen Krise nun den Resetknopf zu drücken und sich dem Aufbau des von uns geforderten und mit konkreten Vorschlägen ausgearbeiteten Qualitätstourismus zu verpflichten! Einen solchen – und nichts Anderes – wünschen sich die von uns vertretenen grossen Bevölkerungskreise.

Wir haben die im breiten öffentlichen Interesse stehende touristische Entwicklung der Rigi als öffentliche Angelegenheit in den Medien kommuniziert. Die in den Medien verlautbarten Vereinfachungen der GL der Rigi Bahnen passen jedoch wenig zur Grösse der Probleme, mit denen uns die aktuellen Krisen – die der Umwelt und die unserer damit zusammenhängenden Gesundheit – konfrontieren.

Der VR und die GL der Rigi Bahnen haben sich über lange Jahre nach dem einzigen Credo ausgerichtet: Je mehr Wachstum, desto besser. D. h. Wachstum als Heilmittel für alle Probleme, die dann später in der Zukunft oder überhaupt nie auftreten sollen! Wachstum und Profitsteigerung «auf Teufel komm raus» passen sicher nicht mehr in die Zeit nach Corona. Unsere konstruktiven Vorschläge zum unhinterfragten Wachstum haben wir faktenbasiert recherchiert. Sie wären der Starting Point für einen längst überfälligen ressourcenschonenden Tourismus für die Königin der Berge.

Leider warten der VR und die GL darauf, dass der Exzess – der globale Massentourismus – nach Corona möglichst bald zurückkehrt. Das bewirkt, dass man in Zukunft keine unternehmerische Freiheit mehr ausüben kann, weil man Katastrophales angerichtet hat. Ein Widerspruch in sich selbst! Die in den Köpfen des VR und der GL zementierte Vorstellung von massentouristischem Wachstum, das zulasten der Natur geht, hat zur Folge, dass das Bahnunternehmen sich selbst in seiner künftigen unternehmerischen Freiheit beschneidet.

Der VR und die GL halten stur an ihren Ausbauplänen fest – auch beim von namhaften Umwelt- und Schutzverbänden kritisierten Gondelbahnprojekt von Weggis nach Rigi Kaltbad. Im Aktionärsbrief vom Dezember 2020 schreiben Karl Bucher, Präsident des VR, und Frédéric Füssenich, CEO, unverblümt Zitat:

«Das Projekt Gondelbahn stand in den letzten Monaten im Zeichen der Weiterentwicklung des Wettbewerbsprojekts. Daneben liefen umfangreiche Vorbereitungen für das Bewilligungsverfahren wie etwa die dafür nötige Zonen- und Nutzungsplan-Revision, Umweltgefahrenabklärungen und Verhandlungen mit Grundeigentümern. Die Corona-Krise stellt uns für die Machbarkeit vor neue Herausforderungen, trotzdem verfolgen wir das Projekt konsequent weiter».

Seit vier Jahren prägen wir eine demokratische Kultur mit. Sie steht diametral zur Arroganz des VR und der GL der Rigi Bahnen, die die Bevölkerung immer wieder vor den Kopf stossen. Wir halten den demokratischen Austausch und Meinungsfreiheit hoch, missbilligen jedoch, dass der VR und die GL daran glauben, sich nicht um das Debattenganze kümmern zu müssen. «How dare you» ist unsere Antwort – im Stil der jungen Klimaaktivistinnen und -aktivisten.

Da der VR und die GL der Rigi Bahnen von unseren Lösungsvorschlägen und den zwei Petitionen, gemäss eigenen Angaben, «nur bruchstückhafte Kenntnisse» haben, stehen sie auf der Seite derer, die die gegenwärtigen Krisen – die Krise der Umwelt und die unserer Gesundheit, die uns noch lange beschäftigen werden – nicht als primäre Bedrohung sehen. Statt sich für eine gemeinsame Krisenbewältigung zu engagieren, damit für alle – und insbesondere die Erholungsdestination Rigi – etwas Besseres herauskommen kann.

Der Tourismus nach Corona braucht andere Antworten. Wir haben sie dem VR und der GL der Rigi Bahnen unterbreitet. Wir sehen manches anders als der VR und die GL, die wir für ihre unüberbietbare Ignoranz gegenüber den aus den Herzen der Bevölkerung kommenden legitimen Ansprüchen an «ihren» Erholungsberg Rigi verantwortlich machen. Für uns ist dies ein Grund mehr, Veränderungen einzufordern, die die rücksichtslose Profitmaximierung als exklusives Ziel eines Monopolunternehmens infrage stellen – und welche die Verfügungshoheit über die Rigi der Bevölkerung zugestehen.

Diese Bevölkerung ist nicht identisch mit dem Aktionariat der Rigi Bahnen AG. Denn den rund 2700 Aktionärinnen und Aktionären der Rigi Bahnen, welche unsere konstruktiven Anträge anlässlich der Generalversammlung 2020 verworfen haben, stehen heute (29.12.20) 3476 Unterzeichnende der 2. Rigi-Petition «Rigi: 800’000 sind genug!» gegenüber.

Wir erwarten vom VR und der GL der Rigi Bahnen keine Geschenke, keine Privilegien und auch nicht eine bevorzugte Behandlung, sondern nur, dass sie angesichts der sich zuspitzenden Klima- und Umweltkrise konsequent auf eine umweltschonende Nutzung der Rigi setzen, um eine ressourcenschonende Bewirtschaftung bei allen touristischen Aktivitäten zu ermöglichen.

Dr. phil. René Stettler, Kulturwissenschaftler und Aktionär der Rigi Bahnen AG, Rigi Kaltbad

unterschriften_rigi_28.12_.20_.jpg2241 auf Papier eingereichte Unterschriften, Stand 29.12.20


René Stettler

Rigi Update - Medienmitteilung 20. November 2020

2020-11-20 07:16:22

Laufende Petition «Rigi: 800‘000 sind genug!» mit 3453 Unterzeichnungen übertrifft 1. Rigi-Petition «Nein! zu Rigi-Disney-World». 7 Millionen Franken überteuertes neues Vitznauer Dienstleistungszentrum der Rigi Bahnen ohne Warteraum für Individualreisende Medienmitteilung 20.11.20
"Petitionäre halten Druck hoch", Sandro Renggli, Luzerner Zeitung, S. 33, 21.11.20

Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi

Am 27. Oktober 2020 wurden die 3327 Unterschriften der 1. Rigi-Petition «Nein! zu Rigi-Disney-World» (2017) von der 2. Rigi-Petition «Rigi: 800'000 sind genug!» übertroffen. Die 2. Rigi-Petition läuft bis zum 30. April 2021.

48 Prozent der Aktionärinnen und Aktionäre der Rigi Bahnen AG (RBAG), die das Aktienkapital mit einem Anteil von 69,78 Prozent und dem Nominalwert von 12‘559‘540 Franken vertreten, haben ihre Stimme anlässlich der Generalversammlung 2020 abgegeben und die drei mit der 2. Rigi-Petition identischen Anträge erwartungsgemäss abgelehnt.

Den rund 2700 RBAG-Aktionärinnen und Aktionären, welche die nach wie vor hochaktuellen Anträge verworfen haben, stehen 3453 Unterzeichnende der 2. Rigi-Petition gegenüber (Stand 19.11.20), mit expliziten Forderungen an den Verwaltungsrat (VR): 

- den «Masterplan RIGI» der RBAG aus dem Jahr 2016 durch ein Tourismuskonzept zu ersetzen, das sich prioritär an den Natur- und Landschaftswerten der Rigi orientiert.

- den einseitig auf die asiatischen Wachstumsmärkte ausgerichteten Gästemix mit Pauschalreisegruppen, die die grössten Volumen bringen, mit einem glaubwürdigen Marketing neu auszurichten, das den Preis für den Besuch der Königin der Berge nicht im globalen Billigtourismus verhökert.

- vom schonungslosen Eingriff in die geschützte Landschaft (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler, BLN 1606 Vierwaldstättersee) für den Bau einer Gondelbahn mit 11 Masten von Weggis nach Rigi Kaltbad abzusehen. Eine Gondelbahn verschandelt das Landschaftsbild aufs Gröbste und hat eine vom Vierwaldstättersee aus gut sichtbare und massiv störende «Wöschhänki» am Rigi-Südhang zur Folge.

Diese Forderungen orientieren sich an der Grundüberzeugung, dass die Verfügungshoheit über die Rigi und ihre landschaftlichen Werte der Bevölkerung gehören. Zur Erinnerung: Diese Bevölkerung ist nicht identisch mit dem RBAG-Aktionariat.

Volumenstrategie mit fatalen betriebswirtschaftlichen Konsequenzen

Die neusten Entwicklungen der Coronakrise zeigen, dass die von der RBAG bisher getätigten Investitionen von CHF 50 Mio. sowie geplante weitere CHF 30 bis 40 Mio. – insbesondere das CHF 25 Mio. teure Projekt der Gondelbahn von Weggis nach Rigi Kaltbad – überdimensioniert und völlig realitätsfremd sind. Hinzu kommen notwendige sogenannte «Ersatzmassnahmen». D. h. teure Schutzbauten von ca. CHF 5 bis 6 Mio. und die Zerstörung der eminent wichtigen Schutzfunktion des einzigartigen Weggiser Chilewalds sowie die massive Beeinträchtigung der Biodiversität. Wir haben dem VR und der Geschäftsleitung der RBAG deshalb wiederholt die Sistierung des Konzessionsgesuchs für das überflüssige und teure Gondelbahnprojekt von Weggis nach Rigi Kaltbad empfohlen.

Als Zeichen der Solidarität mit den Mitarbeitenden der RBAG in der Krise haben wir dem VR eine Kürzung der Löhne der 4-köpfigen GL für das laufende Krisenjahr empfohlen (Unsere Medienmitteilung vom 1.10.20). Gemäss Geschäftsbericht 2019 wurden die 4 Mitglieder der GL mit CHF 797'909 entlöhnt. Das ergibt pro GL-Mitglied ein durchschnittliches Bruttosalär von CHF 199’477.25. Diese hohen Saläre sind als Folge des geschrumpften Umsatzes von 40% bis 50% im Jahr 2020 finanziell fragwürdig. Eine 30%-Kürzung der Saläre der GL im Jahr 2020 ergibt ein Sparpotenzial von ca. CHF 220’000. 

Die Berner Tourismusexpertin Monika Bandi verweist im Beitrag der Tagesschau von SRF (27.10.20) auf die Tatsache, dass viele Bergbahnen in den vergangenen Jahren die Tourismusinfrastruktur massiv ausgebaut haben und auf viele Gäste angewiesen sind. Somit ist für die Branchenkennerin klar, dass es für Zitat «sehr stark frequenzorientierte Bahnen sicher schwierig wird» die Investitionen zu amortisieren.

Stets haben wir das auf Masse statt touristische Qualität ausgerichtete Geschäftsmodell der RBAG kritisiert. Die Volumenstrategie mit dem Ziel möglichst viele Gäste auf den touristischen Anziehungspunkt Rigi zu befördern, entpuppt sich in der Krise als fatale Fehlstrategie für welche der VR die alleinige Verantwortung trägt. Wiederholt haben wir den VR auch darauf hingewiesen, dass der neue Slogan der RBAG «Qualität schafft Mehrwert» nichts als eine inhaltsleere Marketingfloskel ist, die nicht mehr in unsere Zeit – insbesondere nach der Coronakrise – passt.

Angesichts der dramatischen Wirtschaftskrise und der globalen Unsicherheit spricht UBS-Präsident Axel Weber in der NZZ am Sonntag vom 15.11.20 von Zitat «Terra incognita» bzw. einem «unbekannten Gelände» in einer tiefen Wirtschaftskrise, die wir Zitat «seit 50 Jahren nicht mehr gesehen haben». Und SVP-Bundesrat Ueli Maurer verweist in der Tagesschau von SRF (18.11.20) auf die Zitat «uns noch immer nicht so bewusste» Langfristigkeit der Krise, deren Konsequenz es sei, dass Zitat «sehr viel nicht mehr sein wird wie früher».

Im vollständigen Kontrast zu diesen Einschätzungen aus höchsten Kreisen der Schweizer Wirtschaft und Politik steht die von uns wiederholt kritisierte Realitätsferne des VR und der Geschäftsleitung der RBAG. Sie gipfelt in befremdlichen und die gegenwärtige Krise beschönigenden Aussagen wie Zitat «Corona kommt, Corona geht, aber die Rigi Bahnen bleiben». (Frédéric Füssenich, CEO der Rigi Bahnen; Luzerner Zeitung, 12.10.20).

Fehlender Warteraum für Individualreisende im neuen 7 Millionen Franken teuren Vitznauer Dienstleistungszentrum (DLZ)

Die Volumenstrategie, die vor allem auf den Gruppentourismus aus Asien ausgerichtet ist und für den VR und die Geschäftsleitung das Mass aller Dinge ist, hat weitere Fehlplanungen zu Folge. Bei der Planung des rund CHF 7 Mio. überteuerten DLZ in Vitznau wurde einem grossen Souvenirshop Priorität eingeräumt. Ein Warteraum für Individualreisende und Einheimische war im neuen DLZ offenbar nicht geplant – obschon ein solcher im Sinne von Gästefreundlichkeit genau dorthin gehört.

Denn:

- Dort wartende Individualreisende haben Ausblick auf die Geleise.
- Der Weg bis zum Zug ist kurz und wettergeschützt.
- Der Blick auf das Display (LED-Anzeige) orientiert Rigigäste über aktuelle Zugsinfos und Zeitangaben zur nächsten Zugsabfahrt.

Der fehlende Warteraum zeugt von mangelnder Kompetenz des VR und der Geschäftsleitung was minimale touristische Standards wie den von der RBAG vielgepriesenen Gästekomfort betrifft, den Rigigäste bei der Ankunft in Vitznau erwarten dürfen. Lokale Organisationen wie die Interessengemeinschaft Rigi (IG Rigi Kaltbad-First), Einheimische oder die Bevölkerung wurden im Vorfeld der Planung des DLZ nicht konsultiert. Wiederholt haben der VR und die Geschäftsleitung in der Vergangenheit hervorgehoben, Erträge Zitat «vorrangig» und «gezielt» in den Gästekomfort und in die Gästeankunft zu investieren. So auch bei der letzten Aktienkapitalerhöhung im Jahr 2017.

Kontakt 

Dr. phil. René Stettler, Kulturwissenschaftler, Rigi Kaltbad; Aktionär der RBAG, Initiant der Petitionen «Nein! zu Rigi-Disney-World» und «Rigi: 800‘000 sind genug!» 


René Stettler

Medienmitteilung 1. Oktober 2020 - Rigi Bahnen halten trotz Tourismuskrise an realitätsfremder Wachstumsstrategie und 25-Millionen-Franken Gondelbahnprojekt fest und nehmen Zerstörung geschützter Lebensräume im BLN-Gebiet 1606 in Kauf (...)

2020-10-01 06:07:52

Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi 

Die nachstehende Medienmitteilung von heute 1. Oktober 2020 geht an rund 7000 Rigi-Interessierte, darunter die breite Bevölkerungskreise mobilisierenden Petitionen «Nein! zu Rigi-Disney-World» (2017) und «Rigi: 800‘000 sind genug!» (läuft seit November 2019) mit insgesamt 6443 Unterzeichnenden (Stand 1.10.20).

Im Leserbrief in der Luzerner Zeitung vom 28.9.20 bringt Walter Eigel, ehemaliger Präsident des Schwyzer Heimatschutzes von 2006 – 2017, den unbestreitbaren Anspruch der Bevölkerung auf die Rigi auf den Punkt:

Es wäre endlich an der Zeit, dass die politischen Gemeinden rund um unseren wunderschönen Berg die Bevölkerung in einer konkreten Abstimmung konsultieren würden, mit der Frage «wie viel Rigi» es denn sein darf. Dies mit der Grundüberzeugung, dass die Verfügungshoheit über die Rigi und ihre landschaftlichen Werte den Menschen zustehen, die hier leben! Zur Erinnerung: Diese Bevölkerung ist nicht identisch mit dem Rigi-Bahnen-Aktionariat!

Wir bitten Sie nochmals 3 Personen für die elektronische Unterzeichnung der 2. Rigi-Petition über diesen Link oder via Unterschriftenbogen, der hier heruntergeladen werden kann, anzufragen. Herzlicher Dank für dieses Engagement zugunsten des Naherholungsbergs Rigi!

Medienmitteilung 1. Oktober 2020

Am 11. August 2020 haben die Rigi Bahnen-Aktionäre und Rigi-Petitionäre Antoinette Schmid, René Stettler und Ivo Voehringer der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat der Rigi Bahnen AG (RBAG) ihre Gesprächsbereitschaft bekundigt, unter der Voraussetzung, dass ihre konstruktiven Anträge vorgebracht werden können. Der Verwaltungsrat (VR) und die Geschäftsleitung (GL) sind auf diese Forderung nicht eingetreten.

Eine Stellungnahme auf die inzwischen schriftlich eingereichten Anträge an den VR, die GL und die Revisionsstelle Balmer Etienne, Luzern, steht bis heute aus.

Gegen eine solches Verhalten setzen wir uns zur Wehr und fordern den VR und die GL auf, diese Haltung sofort zu beenden. Unsere faktenbasierten und konstruktiven Vorschläge, welche wir stets mit Zahlen belegt haben, sind im langfristigen Interesse der RBAG wie auch unserer Region und orientieren sich konsequent am Natur- und Umweltschutz.

Alibiübungen statt eine echte Auseinandersetzung

Im Protokoll der ordentlichen Generalversammlung der RBAG vom 14. Mai 2020 ohne Aktionärinnen und Aktionäre schreibt der VR, dass er Zitat: «nur bruchstückhafte Kenntnisse der Petitionen hat und darum nicht darauf eingehen kann». (S. 11, 14, 22) 

Dies zeigt, wie die breite Bevölkerungskreise mobilisierenden Petitionen «Nein! zu Rigi-Disney-World» (2017) und «Rigi: 800‘000 sind genug!» (läuft seit November 2019) mit insgesamt 6443 Unterzeichnenden (Stand 1.10.20), vom VR komplett ignoriert werden. Die Petitionen kritisieren u. a. den Pauschaltourismus mit Rigi-Reisenden, die einen extrem grossen ökologischen Fussabdruck haben sowie das ungebremste Wachstum der RBAG scharf. Es ist mehr als nur offensichtlich, dass der VR und die GL der RBAG eine Diskussion über die eingereichten Anträge gar nicht erst zulassen wollen.

Unser Ziel ist, die Anzahl der Unterschriften bis Frühling 2021 substanziell zu erhöhen, um so den Druck auf das Monopol-Bergbahnunternehmen RBAG und die zuständigen Behörden aufrecht zu erhalten. Die Rigi gehört der Bevölkerung und nicht der RBAG.

Die Rigi-Petitionen mahnen seit drei Jahren die sofortige Rückkehr zum Qualitätstourismus an, welcher der Königin der Berge allein würdig ist. Mit dem Qualitätstourismus besteht immerhin noch die Chance, eine Imagekorrektur zu einem hochwertigen touristischen Produkt vorzunehmen, welches viele Tourismuskenner in der Schweiz fordern.

Wir haben stets sachbezogen und faktenbasiert argumentiert und unsere Analysen und Vorschläge mit Zahlen belegen können. Der Verwaltungsrat hat z. B. die Dumpingpreisvorwürfe von 10 bis 15 Franken für eine Rigi Kulm-Retourfahrt von Urs Kessler, CEO der Jungfraubahnen (Quelle: «Das Seilziehen der Seilbahnen», «Erbitterter Kampf ums 'Touristen-GA'», SRF, «10vor10», 13.12.18), bis heute nicht mit konkreten Reiseertragszahlen ausgeräumt.

Gemäss unseren Berechnungen basierend auf den in den Jahresrechnungen ausgewiesenen Reiseverkehrserträgen und Frequenzen betrug der Ertrag von Zitat: «zirka 30 Franken» pro Gast und Fahrt, wie Marcel Waldis, Finanzchef der RBAG, im Interview mit der LZ vom 30.9.19 darlegte, bei 1,87 Mio. Frequenzen im Jahr 2019 (935’000 Reisende) jedoch nur mickrige CHF 24.30. Bis heute hat der Verwaltungsrat die Differenz von CHF 5.70 zum effektiv erzielten sehr tiefen durchschnittlichen Reiseertrag von CHF 24.30 pro Gast und Retourfahrt nie transparent kommentiert. Ebenso konnte der VR und die GL diese Sachverhalte nicht widerlegen.

Realitätsfremde Investitionen und keine Transparenz gegenüber den Schutzverbänden

Unsere konstruktiven Vorschläge zur Überwindung der Differenzen und Herausforderungen in der gegenwärtigen dramatischen Umweltkrise und der Krise des globalen Tourismus, die mindestens 3 Jahre dauern wird und die – betriebswirtschaftlich gesehen – ebenso gravierend ist, betreffen u. a.:

In der beispiellosen Krise ist unsere Empfehlung an den VR ein Marschhalt und die Einleitung von substantiellen Sparmassnahmen.

- Die neusten Entwicklungen der Coronakrise zeigen, dass die von der RBAG bisher getätigten Investitionen von CHF 50 Mio. sowie die geplanten weiteren CHF 30 bis 40 Mio. – insbesondere das teure CHF 25 Mio.-Projekt der Gondelbahn von Weggis nach Rigi Kaltbad – realitätsfremd sind. Wir haben dem VR und der GL deshalb die sofortige Sistierung des Konzessionsgesuchs für die geplante Gondelbahn empfohlen.

- Das rücksichtslose Gondelbahnprojekt zeigt, dass die von uns zurecht kritisierte Rigi-Charta für die RBAG ein reines PR-Vehikel ist und nur unverbindliche Absichten formuliert statt messbare verbindliche Standards und Verpflichtungen. Sie ist nur ein Propagandamittel und keine seriöse Grundlage. Der Charta fehlt zudem ein Monitoring! Hinzu kommen die exorbitant hohen Kosten von CHF 25 Mio. sowie – damit zwingend verbunden – notwendige sogenannte «Ersatzmassnahmen». D. h. teure Schutzbauten in Millionenhöhe und die Zerstörung der eminent wichtigen Schutzfunktion des einzigartigen Weggiser Chilewalds sowie die massive Beeinträchtigung der Biodiversität.

- Bis heute hat der VR der RBAG die Öffentlichkeit und die Schutz- bzw. Umweltverbände, welche sich am 17.3.20 klar gegen eine Gondelbahn mit 11 Masten (davon 2 scheussliche Doppelmasten) ausgesprochen haben, über solche Fakten und deren Konsequenzen nie transparent informiert. Die Verbände lehnen eine Schädigung Zitat: «geschützter, seltener und sensibler Lebensräume strikt ab» («Umweltverbände kritisieren Gutachten zu Rigi-Gondelbahn», htr.ch, 17.3.20). Dass sich gleich 8 Organisationen wie die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL), Pro Natura Luzern, WWF LU-ZG-UW-UR, Birdlife Luzern, der Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee (LSVV), der Innerschweizer Heimatschutz und die Pro Rigi zum zerstörerischen Landschaftseingriff in die geschützte Rigi-Südflanke (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler 1606 Vierwaldstättersee, BLN) negativ äussern, ist für den Schweizer Landschafts- und Naturschutz ein Novum.

- Wir haben den VR und die GL deshalb gebeten, die Kostenberechnungen für eine neue Pendelbahn inkl. Anpassung der heutigen Tal- und Bergstation in der Höhe von ca. CHF 12 bis 15 Mio. aus der Schublade zu nehmen. Die Planungen lagen gemäss Angaben der RBAG vom 20.5.18 zuhanden der Schutzverbände zu 95% vor. Entsprechend ist unser Antrag, dass die Kosten für eine neue Pendelbahn bis zum Frühling 2021 nochmals im Detail berechnet werden, problemlos umsetzbar. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf den aktuellen LZ-Bericht vom 18.8.20 «Ehrgeiziger Zeitplan für neue Pendelbahn» zur neuen geplanten Pendelbahn von Sörenberg auf das Brienzer Rothorn als Ersatz der bestehenden Pendelbahn (Baujahr 1971).

Mit dem Bau einer Pendelbahn könnte die RBAG ca. CHF 12 – 15 Mio. einsparen!

Kürzung der Saläre der GL und der VR-Entschädigungen

-  Als Zeichen der Solidarität in der Krise mit den Mitarbeitenden haben wir dem VR eine Kürzung der Löhne der 4-köpfigen GL für das laufende Krisenjahr empfohlen. Gemäss Geschäftsbericht 2019 wurden die 4 Mitglieder der GL mit CHF 797’909 entlöhnt. Das ergibt pro GL-Mitglied ein durchschnittliches Bruttosalär von CHF 199’477.25. Diese hohen Saläre sind als Folge des geschrumpften Umsatzes von 40% bis 50% im Jahr 2020 finanziell fragwürdig. Eine 30%-Kürzung der Saläre der GL im Jahr 2020 ergibt ein Sparpotenzial von ca. CHF 220’000.

- Wir haben dem VR eine Kürzung der VR-Entschädigungen für die Jahre 2020, 2021 und 2022 empfohlen. Gemäss Geschäftsbericht 2019 wurden die 8 Mitglieder des VR mit CHF 274’856 entschädigt.

- Unsere Empfehlung ist den VR mit 3 Demissionen von heutet 8 Verwaltungsräten auf 5 Personen zu verkleinern. Diese VR-Verkleinerung ab 1.9.2020 ergibt ein Sparpotenzial von ca. CHF 34’357. Eine zusätzliche Kürzung der VR-Entschädigungen für die verbleibenden 5 Mitglieder um 50% rückwirkend auf den 1.1. 2020 ergibt ein Gesamtsparpotenzial von CHF 85’892.50.

Wir sind überzeugt, dass diese Massnahmen in der Öffentlichkeit positiv aufgenommen werden und im Sinne von Solidarität mit den Ende Mai 2020 entlassenen Mitarbeitenden generell als vertrauensbildendes Zeichen verstanden werden. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die aktuellen Zeitungsberichte «Titlis Bergbahnen reagieren auf die anhaltende Tourismusflaute», htr.ch online, 27.8.20 sowie den Bericht in der LZ online vom 27.8.20 «Weniger Lohn, kein Bonus und vereinzelte Kündigungen: Titlisbahnen müssen auf Coronakrise reagieren».

Alle diese Sachverhalte zeigen, dass wir Kleinaktionäre unsere konstruktiven und fundierten Vorschläge in allen Punkten stets belegt haben. Umso befremdlicher ist deshalb, dass der VR und die GL der RBAG sich einer echten Diskussion verschliessen und weiterhin die bekannte PR-Mühle in Gang halten.

Dr. phil. René Stettler, Kulturwissenschaftler, Rigi Kaltbad, Aktionär der RBAG, Initiant der Petitionen «Nein! zu Rigi-Disney-World» und «Rigi: 800‘000 sind genug!»


René Stettler

Rigi-Update

2020-07-26 16:19:31

Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi 

2786 Personen  haben die 2. Rigi-Petition «Rigi: 800‘000 sind genug» unterzeichnet (Stand 26.7.20). Die Unterzeichnenden wehren sich u. a. gegen eine neue Gondelbahn zwischen Weggis und Rigi Kaltbad. Siehe den Bericht in der NZZ: "Die Hoffnung auf Chinesen und Inder lebt", Erich Aschwanden, NZZ, S. 12, 18.6.20.

Die neue Gondelbahn soll die heutige Pendelbahn mit ihren zwei Kabinen ersetzen und mit ihr können künftig die Transportkapazitäten massiv gesteigert werden. 

Wir sehen uns durch die neusten Entwicklungen in unserem Widerstand gegen das 25-Millionen-Franken-Projekt bestätigt, denn die Corona-Krise macht deutlich, dass es ein alternatives Tourismuskonzept für die Rigi braucht. Statt auf immer mehr Gruppentouristen aus Asien zu setzen, stehen wir auf der Rigi für einen Tourismus ein, der auf Naturerlebnis, die Kulinarik und Gesundheitsthemen setzt.  

Fakt ist leider, dass die RBAG, trotz Krise, gemäss eigenen Angaben den Umsatz von CHF 29,29 Mio. (2018) bzw. 28,97 Mio. (2019) auf CHF 35 Mio. bis 2024 steigern will. Das sind ca. +20%. Dieses unhaltbare Wachstumsziel mutet angesichts der weltweiten wirtschaftlichen Krise, welche insbesondere den globalen Tourismus sehr hart getroffen hat, völlig realitätsfremd an.  

Wir bitten Sie mit dem Unterschriftenbogen 12 weitere Personen für die Unterzeichnung zu gewinnen. Dafür danken wir herzlich. Die Petition läuft bis 31. Oktober 2020.  

Wir planen im September/Oktober eine weitere Unterschriftensammlung auf der Strasse rund um die Rigi, in Luzern, Zug und Zürich, je nach Corona-Umständen. Falls Sie einen halben Tag Zeit haben, würden wir uns freuen, wenn Sie sich zusammen mit den rund 15 Personen, die sich bereit erklärt haben Unterschriften zu sammeln, an diesem Halbtag für die Königin der Berge, die der Bevölkerung gehört, engagieren würden. Melden Sie sich in diesem Fall via E-Mail beim Initianten der Petition: rs at rene-stettler.ch Ganz herzlicher und grosser Dank zum Voraus.

Mit ganz herzlichen Rigi-Grüssen! 

René Stettler, Initiant der Petition 

Petitionskomitee "Rigi: 800'000 sind genug"
Werner Bätzing, emeritierter Professor für Kulturgeographie, Bamberg
Rolf E. Brönnimann, Präsident und Managing Partner, SH Swiss Hospitality Group AG, Hergiswil
Monica Chappuis-Speiser, Meggen
Seraina Gunzinger Morell, Zürich
Frieder Hiss, Architekt / Fachberater Landschaftsschutz, Luzern
Regula Kunz Bechtler und Ruedi Bechtler, Hotel Castell, Zuoz
Robert Schwere, Zahnarzt (Praxis Luzern von 1987 bis 2016)
Stanislaus von Moos, Kunsthistoriker, Zürich / Ennetbürgen

Aktuellste Informationen über unsere neue Webseite via: https://rigi-800000-sind-genug.ch


René Stettler

Rigi Bahnen: Fragwürdiges Protokoll der 28. Generalversammlung vom 14.5.20

2020-06-05 07:30:09

Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi

Am 14.5.20 wurde anlässlich der Generalversammlung der Rigi Bahnen AG über die drei Anträge 

Neues Tourismuskonzept für die Rigi
Glaubwürdiges Marketing – Verzicht auf den globalen Billig-Tourismus
Gondelbahn – Verzicht auf den schonungslosen Eingriff in die geschützte Landschaft (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler, BLN 1606)

abgestimmt. Erwartungsgemäss wurden die 3 Anträge in der vom Verwaltungsrat organisierten Abstimmung deutlich abgelehnt. Trotz Ablehnung sind die mit den 3 Forderungen der 2. Rigi-Petition identischen Anträge aufgrund der gegenwärtigen Corona-Krise und deren Folgen aktueller denn je. 

Die Medienmitteilung von heute 5.6.20 nimmt u. a. zu folgenden Punkten Stellung: 

· Keine Transparenz beim Ertrag Reiseverkehr und bei Dumpingpreisen im Geschäftsjahr 2019
· VR und GL halten an der «Strategie 2020 – 2024» fest: Grosse finanzielle Risiken
· Stellungnahme von 8 Schutzverbänden zum Eingriff in die geschützte Landschaft (BLN 1606) und gegen den Bau der geplanten Gondelbahn von Weggis nach Rigi Kaltbad wird ignoriert

Freundliche Rigi-Grüsse!

In alphabetischer Reihenfolge:

Antoinette Schmid, Rigi Kaltbad
René Stettler, Rigi Kaltbad
Peter Vock, Wohlen / Rigi Kaltbad
Ivo Voehringer, Weggis / Rigi Kaltbad


René Stettler

Leserbrief, LZ, 12. Mai 2020 - «Der Schutz der Biodiversität muss oberstes Ziel sein»

2020-05-13 07:58:30

PDF

Der Affront für viele Schweizer Rigi-Besucher ist, dass Pauschalreisende für ein Rigi-Gipfelerlebnis in der aktuellen «absolut ruinösen» Situation «Dumpingpreise von 10 bis 15 Franken» bezahlen. Dies bestätigte der CEO der Jungfraubahnen, Urs Kessler, auf SRF «10v10» am 13.12.18. Die Dumpingpreise, welche Tour Operators aus Asien und Übersee bezahlen, basieren auf einem Geschäftsmodell, das desaströs ist und auch ökologisch nicht mehr zu verantworten ist. 

Deshalb fordert die Bevölkerung mit der 2. Rigi-Petition ein glaubwürdiges Marketing und den Verzicht auf den globalen Billigtourismus. Darüber stimmen die Aktionäre der Rigi Bahnen an der Generalversammlung vom 14.5.20 ab. Von «(unerwünschten) Billigtouristen» haben wir nie gesprochen, wie Dr. jur. Thomas Ineichen dies im Leserbrief vom 9.5.20 in dieser Zeitung unterstellt.

Am 17.3.20 kritisierten der Landschaftsschutz Schweiz, Pro Natura Luzern, WWF LU-ZG-UW-UR, BirdLife Luzern, Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee, Innerschweizer Heimatschutz sowie die Pro Rigi den Bau der Gondelbahn und lehnten eine Beeinträchtigung «geschützter, seltener und sensibler Lebensräume» und des Weggiser Schutzwalds «strikt ab». Die über 2700 Unterzeichnenden der 2. Rigi-Petition stehen hinter der Kritik der Schutzverbände. Wir fordern, dass der Schutz der Biodiversität oberstes Ziel sein muss.

Persönlichkeiten wie Tony Reis und Emil Steinberger haben die Petition unterzeichnet. Diese fordert, dass vom schonungslosen Eingriff in die geschützte Landschaft abzusehen ist. Denn der Bau einer Gondelbahn mit 11 Masten hat eine vom Vierwaldstättersee aus gut sichtbare «Wöschhänki» zur Folge. Neben dem Schutz der Landschaft geht es um den Schutz der Natur bzw. die drohende Beschädigung des Weggiser Chilewalds. Die Unterstellung, dass es bei der von breiten Bevölkerungskreisen getragenen Kritik «eher um oder gegen die Organe der Bahngesellschaft geht», entbehrt jeglicher Grundlage und zielt ins Leere.

Dr. phil. René Stettler, Rigi Kaltbad


René Stettler

Stellungnahme zu den Antworten des Verwaltungsrats der Rigi Bahnen AG vom 22. April 2020 auf 3 Anträge zuhanden der Generalversammlung vom 14. Mai 2020 (ohne Anwesenheit der Aktionärinnen und Aktionäre) - Lesezeit 4 Minuten

2020-04-30 06:56:55

„Dumpingpreise auf Rigi kritisiert“, Luzerner Zeitung, S. 25, 30.4.20
„Rigi-Petitionäre kritisieren Dumpingpreise für Asiaten und Eingriff in die Landschaft scharf“, Niels Jost, Luzerner Zeitung online, 29.4.20
PDF Stellungnahme zu den Antworten des Verwaltungsrats der Rigi Bahnen AG vom 22. April 2020 auf 3 Anträge zuhanden der Generalversammlung vom 14. Mai 2020 (ohne Anwesenheit der Aktionärinnen und Aktionäre), Medienmitteilung, 28.4.20

Liebe Freundinnen und Freunde der Rigi

Die Petition «Rigi: 800’000 sind genug!» fordert vom Verwaltungsrat (VR) der Rigi Bahnen AG, das wiederholt von der Bevölkerung kritisierte ungebremste Wachstum infrage zu stellen und sich für eine Begrenzung der Zahl der Fahrten / Passagiere sowie die Aufwertung der Natur- und Landschaftsressourcen einzusetzen.

Am 22.4.20 hat der VR entschieden unsere Anträge unter dem Traktandum «Langfristige nachhaltige Entwicklung des Tourismus auf der Rigi» an die Generalversammlung (GV) vom 14.5.20, ohne Anwesenheit der Aktionärinnen und Aktionäre, zuzulassen.

Leider plant der Verwaltungsrat unserer Gesellschaft unbeirrt an der Erhöhung der Transportkapazitäten und der Attraktivierung der Rigi weiter. Dies in einer globalen Krise mit gravierenden schwer abschätzbaren Folgen und mit dem Ziel die am Tropf des internationalen Pauschaltourismus hängende Wachstumsstrategie weder aufzugeben, geschweige denn zu hinterfragen. 

Intakte Natur und Landschaft der Rigi 

Die 3 Anträge sind im Interesse aller Aktionärinnen und Aktionäre der RBAG, denen eine ressourcenschonende und ökonomisch-nachhaltige Entwicklung der Königin der Berge ein Anliegen ist. Damit verbunden ist die von uns geforderte Diskussion der Kernargumente von zwei Rigi-Petitionen mit über 5700 Unterzeichnenden. Für diese ist die weitere Erschliessung, Übernutzung und Kommerzialisierung der Rigi sowie die Schädigung des Landschaftsbilds und der Biodiversität nicht tolerierbar. Den Rigi-Petitionsunterzeichnenden stehen etwa gleich viele Aktionärinnen und Aktionäre unserer Gesellschaft gegenüber. Entscheidend für die bevorstehende GV-Debatte über die touristische Zukunft der Rigi sind also mehrere Tausend Kleinaktionärinnen und -aktionäre, denen «ihre Rigi» alles bedeutet, weil sie die Königin der Berge seit Generationen schätzen und lieben. 

Zum Antrag 1 «Neues Tourismuskonzept für die Rigi» schreibt der VR – Zitat:
«Der Verwaltungsrat hat sich im Jahr 2019 zusammen mit der Geschäftsleitung intensiv mit der Strategie 2020 - 2024 der RIGI BAHNEN AG befasst und diese unter dem Titel: «Qualität schafft Mehrwert» verabschiedet. Qualität schafft Mehrwert als Credo, und nicht ein unbegrenztes Wachstum der Frequenzen». 

Unsere Stellungnahme
Die Strategie der RBAG hat in den vergangenen Jahren alles auf die Karte Quantität gesetzt: Marcel Waldis, Finanzchef seit 2008 und CEO a. i. der RBAG, hat sich im Interview «Rigi verträgt mehr als eine Million Gäste» (Luzerner Zeitung, 30.9.19) zur ungebremsten Wachstumsstrategie des Unternehmens geäussert und breite Bevölkerungskreise, die die Rigi als Naherholungsdestination sehr schätzen, vor den Kopf gestossen.

Fakt ist, dass unsere Gesellschaft gemäss eigenen Angaben den Umsatz von CHF 29,29 Mio. (2018) bzw. 28,97 Mio. (2019) auf CHF 35 Mio. bis 2024 steigern will (Slide aus PP unten, Info-Veranstaltung der RBAG, 11.12.19, Weggis; Quelle: rigi-projekte.ch). Das sind ca. +20%! Der neue Slogan des VR «Qualität schafft Mehrwert» ist eine inhaltsleere Marketingfloskel, die nicht mehr in unsere Zeit – insbesondere nach der Corona-Krise – passt. Wir fordern deshalb vom VR: 

- dass er angesichts der sich dramatisch zuspitzenden Umwelt- und Klimakrise konsequent auf langfristige umweltschonende Nutzung setzt und die Besucherzahlen deckelt, um eine ressourcenschonende Bewirtschaftung bei allen touristischen Aktivitäten zu ermöglichen.

- dass er freiwillig eine Wachstumsbeschränkung einführt bzw. die drei Anträge noch heute umsetzt und auf über den Preis kontrollierte Qualität fokussiert, welche den Wert der Königin der Berge repräsentiert. Für die Bevölkerung und die Aktionäre der RBAG ist der nicht mehr länger akzeptable Affront, dass Pauschalreisende für ein Rigi-Gipfelerlebnis gemäss Urs Kessler, CEO der Jungfraubahnen, in der aktuellen «absolut ruinösen» Situation «Dumpingpreise von 10 bis 15 Franken» bezahlen («Das Seilziehen der Seilbahnen», SRF, «10vor10», 13.12.18). Das gleiche Erlebnis kostet mit einem Halbtax-Abo CHF 36.00 und zum vollen Preis CHF 72.00! 

Zum Antrag 2 «Glaubwürdiges Marketing – Verzicht auf den globalen Billig-Tourismus» schreibt der VR – Zitat:
«Auch wenn in gewissen Kreisen immer wieder vom Billig-Tourismus am Berg gesprochen wird, die Fakten widerlegen diese Behauptung. Ist doch der Durchschnittsertrag je Gast und Fahrt auf die Rigi in den letzten Jahren stetig gestiegen. So auch im Jahr 2019 wieder um 2.5%. Seit der Einführung der GA-Akzeptanz im Jahr 2010 stieg der Durchschnittsertrag je Gast und Fahrt um knapp 30%».  

Unsere Stellungnahme
Mit diesen Aussagen streut der VR unserer Gesellschaft Sand in die Augen der Aktionärinnen und Aktionäre und sie zeigen, dass dem VR Vertrauen und Glaubwürdigkeit auch gegenüber der Öffentlichkeit unwichtig sind. Das ist erschütternd. Fakt ist, dass der Ertrag von «zirka 30 Franken» pro Gast und Fahrt wie Marcel Waldis, Finanzchef der RBAG, im Interview mit der Luzerner Zeitung (30.9.19) darlegt, bei 1,87 Mio. Frequenzen im Jahr 2019 (935’000 Reisende) CHF 24.30 betrug. Der durchschnittliche Ticketertrag pro Gast und Fahrt stieg zudem seit 2010 nicht um «knapp 30%», sondern massiv weniger – nämlich ca. 19%! Seit 2018 ist der Ticketertrag pro Gast und Fahrt – trotz jährlichen Millionengewinnen – zudem gesunken! Dies ist mit den Reiseverkehrserträgen in den Jahresrechnungen unserer Gesellschaft bzw. den ausgewiesenen Frequenzen klar belegt. 

Es ist offensichtlich, dass die RBAG eine ruinöse global ausgerichtete Volumenstrategie mit einem entsprechend tiefen Durchschnittsertrag pro Gast fährt. Das bestätigen auch Kenner der Branche. Vergünstigungen (GA, Swiss Travel Pass, Gruppenermässigungen etc.) werden bei der RBAG zwar «kritisch hinterfragt» (Marcel Waldis, Luzerner Zeitung, 30.9.19). Man ist jedoch weit davon entfernt, den wirklichen Wert des Rigi-Erlebnisses an eine gezielte Gestaltung der Ticketpreise bzw. einen ressourcenschonenden und die Naturwerte der Rigi ins Zentrum stellenden Qualitätstourismus, der diese Bezeichnung verdient, zu knüpfen.

Die Zeit dafür ist jetzt gekommen. 

Der VR muss zur Kenntnis nehmen: Die bedenkliche Querfinanzierung mittels ungebremster Steigerung der Frequenzen der Pauschalreisenden ist ein Affront für alle Individualgäste, die einen substanziell höheren Preis pro Fahrt auf die Rigi bezahlen. Denn:

- Die Dumpingpreise, welche die Tour Operators bzw. die Gäste aus Asien / Übersee heute bezahlen, basieren auf einem Geschäftsmodell, das desaströs und ökologisch nicht mehr zu verantworten ist: Zwei Fünftel (womöglich gar 50%!) der 935’000 Reisenden im Jahr 2019 wurden über flächendeckendes globales Marketing bzw. Dumpingpreise auf die Rigi gelockt!

- Wegen der fragwürdigen Preispolitik – u. a. der Rigi Bahnen – gab es beim Bundesamt für Verkehr (BAV) in den Jahren 2018 / 19 einen hässlichen Rechtsstreit (Quelle: SRF, «10vor10», 13.12.18) wegen ausländischen Touristen, die den Swiss Travel Pass kaufen und – im Gegensatz zu den Schweizer Gästen mit Halbtax-Abo – zum Nulltarif reisen. Dies ist ein klares Indiz für die folgenschwere Kurzsichtigkeit von einigen Schweizer Bergbahnunternehmen. Diese haben bis zur Corona-Krise ihre ruinösen auf Volumen ausgerichteten Geschäftsmodelle für den einzig gangbaren Weg gehalten. Solange die Touristenströme aus Asien ungebremst angestiegen sind, ist diese Strategie auch für die RBAG aufgegangen. Das abrupt wegen der Corona-Krise zusammengebrochene Wachstum zeigt nun wie verantwortungslos die Strategie ist.  

Zum Antrag 3 «Gondelbahn – Verzicht auf den schonungslosen Eingriff in die geschützte Landschaft (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler, BLN 1606)» schreibt der VR – Zitat:
«Die Planungsarbeiten wurden in einer engen Zusammenarbeit mit den Behörden von Gemeinde, Kanton und Bund geleistet, ein intensiver Austausch mit den Landschafts-, Umwelt- und Naturschutzorganisationen fand auf einer professionellen Ebene statt». (…)
«Der Bericht der ENHK würdigt das Gondelbahnprojekt positiv und erachtet dieses in einer Gesamtsicht sogar als punktuelle Verbesserung gegenüber der bestehenden Luftseilbahn».

Unsere Stellungnahme
Beim Gutachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) vom 13.12.19 handelt es sich um eine Umweltverträglichkeitsbericht-Voruntersuchung. Schutzverbände wie die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL), Pro Natura Luzern, WWF LU-ZG-UW-UR, BirdLife Luzern, der Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee (LSVV), der Innerschweizer Heimatschutz (IHS) sowie die Pro Rigi äusserten sich am 17.3.20 öffentlich kritisch zur geplanten Gondelbahn und kommen u. a. zum Schluss, dass die ständig wahrgenommene Bewegung der Gondelfahrzeuge zu einer Beeinträchtigung des Landschaftsbilds führt. Die Verbände kritisieren zudem, dass der Weggiser Schutzwald in der Bau- und Betriebsphase von der Gondelbahn beeinträchtigt werden soll. Sie lehnen eine Beeinträchtigung «geschützter, seltener und sensibler Lebensräume strikt ab» («Umweltverbände kritisieren Gutachten zu Rigi-Gondelbahn», htr.ch, 17.3.20). 

Dass sich gleich 8 Organisationen zum zerstörerischen Landschaftseingriff in die geschützte Rigi-Südflanke negativ äussern, ist für den Schweizer Landschafts- und Naturschutz ein Novum.

Das Gondelbahnprojekt der RBAG ist überhaupt noch nicht in Stein gemeisselt! Im Gegenteil: Es droht eine langwieriger Rechtsstreit. Dafür verantwortlich ist allein der VR unserer Gesellschaft, der die Schutzverbände und die Öffentlichkeit nicht transparent informiert. Der VR unserer Gesellschaft hält stur an seinen Wachstumsplänen sowie einer unhaltbaren Volumenstrategie fest. Zudem drohen wegen dem Gondelbahnprojekt die Zerstörung des Schutzwaldes an der Rigi-Südflanke (BLN 1606) – und als Folge für die öffentliche Hand hohe Folgekosten für Schutzbauten (Ersatzmassnahmen). Ob die Weggiserinnen und Weggiser aus Kostengründen an weiteren teuren Steinschlagschutzbauten interessiert sind, ist zu bezweifeln.
 

Die Antragsteller in alphabetischer Reihenfolge:

Antoinette Schmid, Rigi Kaltbad
René Stettler, Rigi Kaltbad
Peter Vock, Wohlen / Rigi Kaltbad
Ivo Voehringer, Weggis / Rigi Kaltbad 

eingetragene Aktionärin / Aktionäre der RBAG. 

Slide aus PP, Info-Veranstaltung der RBAG, 11.12.19, Weggis; Quelle: rigi-projekte.ch):

strategie_rbag_20-24_slide1.png


René Stettler



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