Selbstbestimmung und Souverenität Ungarns


Gast

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2012-02-02 17:00

Ich war 1956 gerade zur Zeit des tragischen Volksaufstands zum Studium von Paris nach Berlin gekommen. Wie viele meiner Kommilitonen demonstrierte ich für die Freiheit Ungarns, das bald in übelster Weise gedemütigt und unterdrückt werden sollte.

Gerade diejenigen Mächte, die in Europa so lange schon ebenso lauthals wie heuchlerisch Werte wie Menschenrechte, Demokratie, Freiheit hinausposaunen, haben damals das ungarische Volk schmählich im Stich gelassen. Sie sahen erste Priorität in ihrem kolonialistischem Nahostengagement.

Ich bin ein Europäer der ersten Stunde, der seit 1963 in Europa und Übersee (Afrika und Asien)viele Reden für Europa gehalten hat.

Aber niemals für ein Europa einer nicht zuletzt durch die weltweiten Deregulierungen vom Ende des letzten Jahrhunderts entfesselten, morallosen, zerstörerischen, unheilbringenden Finanzoligarchie.

Nicht für ein neokolonialistisches Europa.

Nicht für ein undemokratisches von willkürlich ernannten Kommissaren und Ministerräten manipuliertes Europa, in dem bis auf wenige rühmliche Ausnahmen, die Meinungen der Völker ohne Gewicht bleiben.

Sondern für ein Europa der Völker, der Vielfalt, wahrer Freiheit, Brüderlichkeit und Gerechtigkeit.

Möge Ungarn siegreich sein in seinem Kampf gegen Bevormundung und Unterdrückung von außen.

Möge Ungarn sich der Unterstützung einer genügend großer Zahl von Menschen in der ganzen Welt in diesem Kampf erfreuen können.

Jürgen Yorck Bosch, Worms.

Ehrenvorsitzender der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Worms e.V. . Ehemaliger Mitarbeiter des Lehrstuhls für Weltwirtschaft der TU Berlin und der Generaldirektionen für Entwicklungsfragen und für Auswärtige Beziehungen der Kommission der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel. Ehemaliger Professor für Volkswirtschaft insbesondere für internationale Währungs- und Wirtschaftsfragen der Fachhochschulen in Ludwigshafen und Worms.