Hallstatt droht der Ausverkauf

Salzberg - Hintergrund

/ #42 Hotelinvestor

2014-04-08 12:27

Was in der Diskussion etwas untergeht ist die Frage wie solche Projekte funktionieren und wer als Investor auftritt: Im Fall von Hallstatt ist der Investor eine neu gegründete GmbH, mit einem Stammkapital von 10.000€ wovon 5.000€ einbezahlt wurden. Von Anfangs 3 Gesellschaftern ist einer bereits wieder aus dem Firmenbuch gelöscht.
Folgendes Szenario wäre denkbar (Ich behaupte nicht, dass es so geplant ist oder so kommen wird). Zwei Leute nehmen ingesamt 5.000€ in die Hand, gründen eine Gesellschaft, gehen in die Provinz, legen einen Projektplan vor, lassen sich eine Immobilie aus Gemeinde- = Bürgerbesitz "schenken" (der Kaufpreis wird mit 1€ festgelegt), nehmen einen Kredit auf (immerhin hat man jetzt eine Immobilie als Sicherheit zu bieten) und lässt mit dem Geld die Baumaschinen auffahren. Parallel dazu startet man den Verkauf der "Hotelzimmer" als Wohnungseigentum und finanziert das Projekt damit, weil ohnehin klar ist, dass die Investition mit einem Hotelbetrieb nicht erwirtschaftet werden kann. Alle notwendigen Widmungen kriegt man hin, ist ja öffentliches Interesse! Wenn alles gut geht, bleibt aus dem Verkauf ein Gewinn über, der zusammen mit einer ordentlichen Geschäftsführergage reicht, um jeden unselbständig Erwerbststätigen milde zu belächeln. Für den Fall, dass doch nicht genügend Kaufinteressenten gefunden werden, geht die GmbH in Konkurs, macht nichts, da das Stammkapital (zur Erinnerung € 10.000) bis zur Konkurseröffnung locker durch Provision und Geschäftsführerbezüge überflügelt wurde.
Aus den Lebensläufen der drei Gesellschafter Rechtsanwaltsanwärter - wie sie dem Gemeinderat präsentiert wurden - Rechtsanwaltsanwärter (ehem. Elektrikermeister), Gastronomiebetreiber (Nachtclub Bar Royal), ehem. Schiffskoch und international tätigem Finanzökonom (letzterer ist mittlerweile aus dem Firmenbuch gelöscht) lässt sich zumindest auf den 1.Blick keine Prädestination für ein 30Mio€-Projekt ableiten.

Bleibt zu hoffen, dass der Gemeinderat einen Plan B hat, wenn das Projekt sich nicht ganz zu dem Hotelprojekt mausert das erträumt wird, sondern zu einer Investorenpleite (vergl. Badgastein) oder Wohnburg für Zweitwohnsitzbesitzer mutiert. Das Ganze falls nicht ohnehin andere Behörden (Natur- und Denkmalschutz) bzw. das Bürgerforum, das Projekt vorher kappen. Wie hiess es in der Presse: Finanzierung steht noch nicht und Betreiber ist noch keiner gefunden. .......