Petition gegen das Psychologengesetz 2013


Gast

/ #58 Re:

2013-10-16 08:55

#10: -

Die Aufregung kann ich gut nachvollziehen und auch den Unmut.  Ich möchte an dieser Stelle aber auch ein wenig Aufklärung betreiben. Nachdem sie angegeben haben es ist bei vielen ein zeitlicher und vor allem finanzieller Aufwand, was das für die Gesundheitspsychologen heißt. Es ist Fakt, dass in den letzten Jahren ein regelrechter Boom an Lebens- und Sozialberatern in Österreich gegeben hat. Umso verständlicher dass sich die anderen Berufsgruppen "wehren"  klare Berufsabgrenzungen haben wollen.

Das heißt nach dem fertigen Studium kann man leider nicht damit rechnen einen Job zu finden, da man gemeinsam mit den Sozialarbeitern, Behindertenbetreuern u.v.m. um einen Job rangelt. Dabei geht es gar nicht  um die "tolle" Bezahlung im sozialen Bereich nein vielmehr darum endlich arbeiten zu dürfen und sein Leben selbst zu finanzieren! Ganz im Gegenteil es wird eine weitere Zusatzausbildung auf sich genommen, die ebenfalls wie die Lebens- und Sozialberatung viel Geld und Zeit kostet.

Die Ausildung zum Gesundheitspsychologen heißt:

Psychologiestudium/ mindestdauer 5 Jahre und anschließend:

Postgraduelle Ausbildung zum Klinischen Psychologen bzw. Gesundheitspsychologen umfasst laut Psychologengesetz zumindest / Stand 2012 (Änderungen 2013!! u.a. Aufstockung der Praktikumszeit auf über 2000 Stunden)

  • 160 Stunden theoretische Ausbildung
  • 1.480 Stunden praktische Erfahrung in einer Einrichtung des Gesundheits- und Sozialwesens, davon zumindest 150 Stunden innerhalb eines Jahres in einer facheinschlägigen Einrichtung des Gesundheitswesens.
  • 120 Stunden begleitende Supervision, welche nur von Personen mit mindestens 5 jähriger Berufserfahrung nach Psychologengesetz (§7 Abs.1).

Das heißt ebenfalls Ausbildungskosten aus privater Tasche zu zahlen (Umschulungskosten oder –Stütze  o.ä gibt es leider wie bei einigen LSB Teilnehmern nicht!) 120 Stunden Supervision zu bezahlen und nachdem es in Österreich zwar Regelungen für dieses oben genannte Fachpraktikum gibt, sich aber 90% der Stellen weder an die verpflichtende Versicherung halten, noch an eine möglichst humanen Taschengeldbezahlung denken, sind die fertigen Psychologen dazu angehalten mind. 1 Jahr gratis für 40 Wochensutnden zu arbeiten!!

3-5 Jahre Ausbildung sagen sie haben die Lebens- und Sozialberater zu leisten laut einigen Anbietern ist dies nicht korrekt (aber vielleicht mögen sie ihren Anbieter noch Hinzufügen). Es handelt sich im Durchschnitt um 5 Semester -> 2,5 Jahre!!

siehe die Links fachhochschulen.at, Promenteakademie.at, atem-nlp.st/diplomausbildung-zur-lebens-und-sozialberatung oder

http://www.bildungsforum.at/standorte/wien/kurse/kommunikation-beratung/lebens-und-sozialberaterin/uebersicht

Wobei es nicht heißen soll, dass nur derjenige der die aufwendigere oder die längere Ausbildung hat die bessere Beratung gibt!! Der soziale Bereich ist ein knallhartes Pflaster, gerade was die einzelnen Berufsgruppen betrifft. Da ist man sich, man will es nicht glauben, jeder der Nächste, was traurig ist!! Fakt ist es gäbe leider genug Menschen die unsere Hilfe dringend benötigen würden. Es ist aber auch so, dass in Österreich kaum Gelder in diesen Bereich fließen und wiederum jedes Bundesland ein eigene Verteilungspolitik verfolgt. (siehe in der Steiermark den Pflegeregress)

Ich würde mir wünschen auf sachlicher Ebene diese Diskussion zu führen und sich, wenn geht jeder eine Meinung bildet ohne Blindlinks einfach diese Petition aus Zeitmangel oder Interessensmangel unterschreibt.  Bei einigen Kommentaren hat man das Gefühl es ist eine regelrechte Hetzte.