JobCenter und Jugendliche

Das Problem besteht grundlegend darin, dass Jugendliche, welche in schwierigen finanziellen Lebenslagen "hineingeboren" werden - finanziell gesehen, genauso behandelt werden wie erwerbslose Erwachsene. Auf dieser Basis kann dieser junger Mensch finanziell sich nicht so entwickeln, wie seine Altersgenossen aus der Mittelschicht. Während junge Bundesbürger aus der Mittelschicht einen Basisjob ausüben, um sich z.B. einen Füherschein zu finanzieren, folgen auf den Menschen, wessen Eltern Arbeitslosengeld beziehen, Kürzungen - vom Gehalt des Basisjobs. Ist das etwa gerecht ? Was kann dieser Mensch dafür, dass er in so einer Situation aufwachsen muss ?

Es kommt noch besser: Wenn der Jugendlicher eine Arbeitsstelle nach der Ausbildung bezieht und noch unter 25 ist, wird sein Gehalt zu der gesamten "Bedarfsgemeinschaft" hinzugezählt - sprich: Er muss aus seinem Gehalt die Eltern und die Wohnung mitfinanzieren. Ist das Gerecht ? Wie soll dann dieser Mensch sich Geld für die erste eigene Wohnung samt Ausstattung, Kautionen oder gar das erste Auto ansparen? Während die Altergenossen aus der Mittelschicht sich bereits ein Leben langsam aufbauen, muss der Andere erstmal zusehen, dass er vom JobCenter weg kommt. Es ist aus der Sicht des jungen Menschen schlicht ungerecht.

Ganz ähnlich sieht es mit Sparbüchern und Geldern aus Kommunionen / Firmungen aus. Man darf einfach keinerlei Erspranisse haben - sobald ein Kind Geld erhält, weil es Kommunion oder Firmung hatte und es auf ein Sparbuch einzahlen möchte - wird dies als eine Einkunft zur Bedarfsgemeinschaft hinzugezählt - und schon folgen Kürzungen der Leistungen, bis das Geld weg ist. Ist das gerecht ?

Deshalb bin ich der Meinung, dass junge Menschen aus solchen Situationen mehr finanzielle Freiheiten erhalten sollten und nicht mit Erwachsenen arbeitslosen gleichgestellt werden dürfen. Diese Menschen haben noch das ganze Leben vor sich und man sollte ihnen das Gefühl geben, dass Arbeit sich lohnt - anstatt ihnen Kürzungen in allen Bereichen zuzumuten.