Rettet die Musikhochschulen

Gast

/ #262 Rettet die Musikhochschulen

2013-07-21 16:21

Wen wundern solche entgleisenden Entscheidungen.

Ein für den Landeshaushalt lächerlicher Betrag von jährlich 4 Mio. Euro soll eingespart werden. Zugegeben, sparen muß sein bei einer so desaströsen Landeshaushaltsführung die offensichtlich im Panikmodus operiert. Aber Sinnvoll sparen wäre für das Allgemeinwohl doch sehr viel besser angebracht! Sinnvoll gespart ist es ganz sicher nicht, wenn man den überaus wichtigen Institutionen wie den Musikhochschulen Trossingen und Mannheim die Existenzgrundlage quasi im Handstreich vor der Sommerpause wegziehen möchte. Diese Institutionen leisten einen wertvollen Beitrag zum Allgemeinwohl in diesem Land und das kann nicht „sinnvoll“ per Handstreich weggespart werden. Es ist durchaus kühl kalkuliert von der politischen Elite, dieses Thema gerade zum jetzigen Zeitpunkt vor der Sommerpause auf dem Radar erscheinen zu lassen. Man muß sich nach dem Hintergrund dieser offensichtlichen Fehlleistung der Politspaßmacher fragen?

Nennen wir es „sinnfreies“ sparen. Denn sparen an Erziehung und Bildung ist letztendlich völlig sinnfrei!

Sinnfrei und vernichtend für die Allgemeinheit sind auch die meisten Konzepte der gesamten „führenden“ Politstrategen in Sachen Erziehungs- und Bildungssystem, daß wohl nur noch nach den Gesichtspunkten von OECD und Pisa ausgerichtet wurde. Sämtliche Lehrinhalte konzentrieren sich meist auf wirtschaftlich verwertbare Gesichtspunkte. Die sog. Bildungsstandards wurden und werden erkennbar von der Wirtschaft stark beeinflusst, wenn nicht diktiert.
Durch eine verzerrende Verlagerung zugunsten natur- und betriebswissenschaftlicher Lehrinhalte die in den letzten Jahren in vielen Schulen stattfand, wurden Fächer wie Musik, Literatur und Kunst beispiellos an den Rand gedrängt oder ganz einfach weggekürzt ohne an die weitreichenden Folgen für die jungen Menschen zu denken. So werden Humanressourcen quasi herangezüchtet die einen sog. Bildungsstandard erfüllen aber eben vielfach einen sehr einseitigen Standard. In Wirklichkeit entstanden durch diese Manipulation oft orientierungslose Arbeitssklaven die ihr eigenes Leben und das um sie herum selbst oft gar nicht mehr verstehen, für die Kultur ein Fremdwort ist und selbst nicht mehr dessen enorme Bedeutung erkennen können.

Es kommt mir so vor, als wären einige dieser Orientierungslosen - der schon seit Jahren systematisch herbeigeführten geistigen Entwürdigung, inzwischen als Heuschrecken an wichtige Positionen der Macht gekommen. Sie müssen zum Wohle der hier lebenden und arbeitenden Menschen in diesem Land so schnell als möglich entfernt werden. Auf die Gelegenheit dazu müssen wir als Wähler nicht mehr allzulange warten. Es müssen endlich Entscheider in die Gremien die mit Weitblick und Verstand wohlwollende Entscheidungen wieder im Sinne der Menschen in diesem Land herbeiführen und nicht irgendeiner politischen Ideologie frönen oder vorauseilend gehorsam lobbyinteressen folgen und umsetzen.

Liebe Politspaßmacher, ich glaube ihr habt da eine rote Linie überschritten und bin überzeugt, daß sich genügend kreative und kühne Menschen finden werden, um euch Spaßmachern das Handwerk zu legen.