Schützt den Inheidener See - Verkleinerung "Gewerbepark Hungen Süd" auf 12 ha

   

Liebe Anwohner, Naturliebhaber und Freunde, 

ich wende mich an Euch/Sie, es geht um den Erhalt des Naherholungs- und Naturschutzgebiets am Trais-Horloffer/Inheidener See. Direkt am See soll ein 22 ha großes Industrie- und Gewerbegebiet entstehen.

Am 13. Dezember 2022 entscheiden die Stadtverordneten Hungen darüber, ob der geplante „Gewerbepark Hungen-Süd“, der unmittelbar an die idyllisch gelegenen Ortschaften Inheiden und Trais-Horloff, das Naherholungsgebiet Trais-Horloffer/Inheidener See sowie das Vogelschutzgebiet Wetterau angrenzt, auf 12 ha verkleinert wird oder ob eine Riesenfläche von 22 ha komplett versiegelt und mit Industrie im 24/7 Stunden-Betrieb bebaut werden soll.  

Der Trais-Horloffer/Inheidener See hat sich zu einem außerordentlich beliebten Naherholungs- und Wochenendgebiet entwickelt. Der See mit seinem klaren, sauberen Wasser und seiner naturnahen Uferlandschaft bietet Möglichkeiten zum Baden, Angeln, Segeln, Windsurfen, Spazieren und zum Ausspannen in einer einzigartigen Naturlandschaft. Vor allem an den Wochenenden schätzen die Menschen die Möglichkeit, sich hier in der freien Natur zu erholen. Dies hat sich in den letzten Jahren bedingt durch Corona noch verstärkt. Durch die aktuellen Entwicklungen (Energiekosten, Inflation, Klimakrise, Ukraine Krieg u.a.) werden Naherholung und Urlaub im näheren Umfeld weiter an Bedeutung gewinnen.

Auch die Tierwelt ist zahlreich mit geschützten Arten am See vertreten: so leben im Ufergebiet mehrere Biberfamilien, Störche, Schwäne, ja sogar der Eisvogel, und andere Vogelarten, die den See zu ihrer Heimat gemacht haben, sowie seltene Molcharten und Fledermäuse. Es handelt sich bei dem See tatsächlich um ein einzigartiges Biotop, das seinesgleichen sucht und in dieser Form unbedingt erhaltens- und schützenswürdig ist.

Das einmalige Naherholungsgebiet Trais-Horloffer/Inheidener See (300 m vom geplanten Industriegebiet entfernt) ist ein öffentliches Gut von unschätzbarem Wert für die Region und weit darüber hinaus, es ist ein einzigartiges  „Juwel.“

Und noch eines hat sich seit der Entscheidung für das Industriegebiet im Jahr 2018 verändert: Der Klimawandel (Dürresommer, Wassernotstand, Absenkung Grundwasserspiegel, Starkregen, starker Rückgang der Artenvielfalt) hat uns mit voller Wucht erreicht! Unsere Kinder und Enkel werden noch viel stärker von den Konsequenzen betroffen sein.   

Können wir so weitermachen als sei nichts passiert und offenen Auges unsere eigene Lebensgrundlage zerstören?   NEIN!  

Wir befürworten eine Stärkung der lokalen Wirtschaft, aber mit einer sinnvollen Anpassung des Gewerbegebiets. Da die Bauleitplanung wichtige Themen nicht bzw. unzureichend behandelt hat, bedarf sie sowieso einer Überarbeitung, ohne das alles über Bord geworfen werden muss. Auch bei den Kosten des Grundstückserwerbs sind keine wesentlichen Nachteile für die Stadt zu erwarten, da die Verträge teilweise erst mit rechtskräftigem Bebauungsplans gültig werden bzw. die Bodenpreise weiter steigen.  

Das Gewerbegebiet muß zeitgemäß, bedarfsgerecht und naturverträglich sein, d.h. den Besonder-heiten von Standort, Klima- und Naturschutz gerecht werden und die Lebensgrundlage der heutigen und nächsten Generationen schützen.  

Wir fordern Verwaltung und Stadtverordneten Hungen zum Umdenken auf:    

  1. Definitive Begrenzung der Fläche auf 12 ha / kein zusätzlicher Flächenverbrauch z.B. durch Beteiligung von Wölfersheim.  
  2. Qualifizierter Kriterienkatalog zur Ansiedlung bevorzugt heimischer Gewerbebetriebe und zukunftsorientierter Firmen mit nachhaltigem Arbeitsplatz- und Steuernutzen für die Stadt Hungen.  
  3. Dauerhafte Sicherstellung der hervorragenden Wasserqualität im Trais-Horloffer/Inheidener See: ausschließlich Einleitung von Oberflächen-wasser in Trinkwasserqualität (Sedimentation + biologische Reinigung).  

Eine verantwortungsvolle, nachhaltige Planung muss wesentliche Punkte berücksichtigen: 

  • Kleinteilige Erschließung mit angepasster Verkehrsführung innerhalb des Gebiets / kein weiterer LKW-Verkehr über die enge Ezetilstraße          
  • Ansiedelung von Gewerbe, Technologie und Wissen. Keine emissionsbelastende 24/7 h Industrie am Naherholungsgebiet/See (Schwerlastverkehr, Feinstaub, Lärm, Luft, Abrieb, ...) / insb. keine  Großlogistik, Online-Versand, Betrieb oder Lagerung von Gefahrenstoffen       
  • Wasserversorgung im Trennsystem (Frisch- vs. Brauchwasser)          
  • Besserer Lärmschutz: zusätzlicher Lärmschutzwall in Richtung Naherholungsgebiet/See und Wohngebiet Inheiden  
  • Durchführung einer Verkehrsprognose mit Folgen für Zufahrtsstraßen (Utphe, Inheiden), Verkehrsknotenpunkte und Lärmaufkommen im Plangebiet    
  • Eindeutige Vorgaben für den Einsatz regenerativer Energien (Photovoltaik) und Vermeidung von Lichtsmog   
  • Keine Entfernung von gesunden Bäumen und Gehölz entlang der Halde   

Die Grundlage der Online-Petition ist eine Initiative aus der Hungener Bevölkerung & Seeanwohnern mit dem Ziel, möglichst viele Unterschriften zu sammeln und die politischen Entscheidungsträger zu einer verantwortungsvollen Gestaltung des zukünftigen Gewerbegebiets zu bewegen.

Unterzeichnet die Petition! Jede Stimme zählt!