NO MUSIC ON A DEAD PLANET - Offener Brief

Offener Brief an die österreichischen Bundesregierung und die im Nationalrat vertretenen Parteien

Die Klimakrise und die Zerstörung der Natur sind die größten Bedrohungen für den Planeten - und vor allem für die Menschen, die auf ihm leben. Die bisher gesetzten Maßnahmen reichen nicht aus, um den Klimanotstand abzuwenden. Nur ein politischer Systemwandel kann die Katastrophe verhindern und den globalen Temperaturanstieg auf weniger als 1,5 Grad begrenzen. 

Österreich hat beim Schutz des Klimas und der Artenvielfalt versagt. Die CO2-Emissionen Österreichs sind in den vergangenen 20 Jahren nicht gesunken - trotz massiver technologischer Fortschritte. Mehr als 80 Prozent der schützenswerten Arten und Lebensräume sind in keinem guten Zustand. Besonders problematisch ist der Verkehr - in diesem Sektor sind die Emissionen seit 1990 um mehr als 50% angestiegen. 

Wir fordern daher:

1. Ein Klimaschutzgesetz, mit dem die Klimaneutralität Österreichs bis 2040 verbindlich erreicht wird.
2. Einen Stopp klimaschädlicher Straßenbauprojekte und Vorrang für Radfahren:innen, Fussgänger:innen und den Öffentlichen Verkehr; Senkung des Tempolimits auf 100/80/30.
3. Ein verbindliche Obergrenze für die Bodenversiegelung zum Schutz der Natur, des Klimas und unserer Lebensgrundlagen.
4. Strengere Schutzgebiete, in denen die Natur in jedem Fall Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen hat.
5. Den Ausbau der Erneuerbaren Energieträger unter Rücksichtnahme auf die Biodiversität.
6. Ein Programm zur Senkung des steigenden Energie- und Ressourcenbedarfs.
7. Keine kontraproduktiven Steuermilliarden für umweltschädliche Subventionen.
8. Eine Erhöhung der CO2-Abgabe, die vor allem jene Branchen besonders zur Verantwortung zieht, die den zu den größten Verursachern der Klima- und Biodiversitätskrise zählen, sowie eine Umverteilung zu den Betroffenen der Klimakrise

Sprich: Eine gerechte, ökologische und soziale Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft.

Wir Musiker:innen, Veranstalter:innen, Labels, Agenturen, Organisationen und Musikfans bekennen uns zum Klima- und Naturschutz und werden unseren Beitrag leisten. Wir brauchen dafür die geeigneten Rahmenbedingungen: Klimafreundliches Verhalten muss einfacher zu erzielen sein und zur Normalität werden, klimaschädliches Verhalten muss einen Preis bekommen. Wir alle können etwas für den Klimaschutz tun. Die Verantwortung für den notwendigen Systemwandel liegt jedoch bei der Politik.

Die politisch Verantwortlichen in Österreich müssen die Klima- und Biodiversitätskrise als das behandeln, was sie ist: Ein globaler Notfall. 

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