Mehr Sicherheit im Straßenverkehr im Gemeindegebiet Kempen - Tönisberg

 

Wir sind Einwohner der Ortschaft Tönisberg und insbesondere auch Anwohner und Benutzer der Vluyner Straße in Tönisberg.

Wir sind der Auffassung, dass es dringend notwendig ist, die bauliche Führung der Vluyner Straße als Teil der L 477 und im Bereich der Ortseinfahrt und Durchfahrt Tönisberg sicherer zu machen, damit nicht erst ein Unfall mit Personenschaden geschehen muss, um dadurch diesen Bereich zu einem Unfallschwerpunkt zu machen.

Seit geraumer Zeit ist festzustellen, dass aufgrund des erheblich gestiegenen Verkehrsaufkommens und der gefahrenen Geschwindigkeiten in diesem gut 700 m langen, überwiegend geraden Teilstück der L 477 innerhalb der Ortschaft Tönisberg ein gefahrloses Queren der L 477 kaum mehr möglich ist.

Die Verkehrsdichte haben wir entsprechend der örtlichen Verhältnisse und den Angaben aus der Mobilitätsstudie der Stadt Kempen aus dem Jahre 2016 dargestellt

-Mobilitätsuntersuchung 2016 Stadt Kempen -

Die PKW Dichte allein im Ortsteil Tönisberg beträgt unter Einbeziehung der im Jahre 2016 festgestellten Werte bei 3200 Einwohnern gemittelt 4.992 PKW, wobei die gewerblichen Fahrzeuge, insbesondere der ortsansässigen Großküche und der Großbäckerei noch zusätzlich hinzuzurechnen sind. Insoweit gehen wir interpoliert von mindestens 5.500 Fahrzeugen allein in diesem Ortsteil aus, ohne den Verkehr aus den Ortsteilen Rheurdt und Neukirchen Vluyn hinzuzurechnen.

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Entsprechend der weitergehenden Feststellungen nutzen 58 % der Einwohner täglich Ihren PKW, was insoweit zu mindestens 2.895 einfachen Fahrzeugbewegungen, mithin zu 5.790 Fahrzeugbewegungen ausgehend von einer Hin – und Rückfahrt führt. Hinzuzurechnen sind wieder die Auslieferungsfahrten der Großküche und der Großbäckerei, die geschätzt ebenfalls mit mindestens 1.000 Fahrzeugbewegungen täglich ausfallen.

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Im Rahmen einer aktuellen Verkehrsüberwachung im Mai 2018 wurden im Feierabendverkehr in beidseitiger Richtung ein Fahrzeugaufkommen von 300 PKW in der Stunde festgestellt mit einer Überschreitungsquote von 5 % der gemessenen Fahrzeuge.

Dies wurde dem Mitverfasser durch den Messbeamten selbst mitgeteilt.

Interpoliert man diese Messquote mit 100 % während der Hauptverkehrszeiten und 50 % Aufkommen während der übrigen Tageszeit ergeben sich folgende Werte :

  • Fahrzeugaufkommen während der Hauptverkehrszeiten von 6 bis 9 Uhr morgens und 16 bis 18 Uhr abends 5 Stunden a 300 PKW, mithin 1.500 Fahrzeuge

  • Fahrzeugaufkommen während der übrigen Tageszeiten 7 Stunden a 150 Fahrzeuge mithin 1.050 Fahrzeuge

  • Fahrzeugaufkommen während der Abend und Nachtzeiten interpoliert angenommen mit 25 %, mithin 11 Stunden a 75 Fahrzeuge, also 825 Fahrzeuge.

Hierbei handelt es sich um reine Interpolation der Messwerte ohne Berücksichtigung der Gewerbebetriebe, wie Großküche und Bäckerei, die mit unterschiedlichen Frequentierungen und Beschäftigtenanzahl und Lieferzeiten einen Zuschlag in den frühen Morgenstunden rechtfertigen würden.

Ausgehend von obigen Werten von 3.375 Fahrzeugen ( erhöht aufgrund frequentierter Gewerbebetriebe auf 4.000 Fahrzeuge ) und gemessenen statistischen Fahrzeugbewegungen von gut 5.790 Stück ( Gesamtbewegung ohne Streckenberücksichtigung ), halten wir ein Fahrzeugaufkommen von 4.500 Fahrzeugen im täglichen Durschnitt für eine realistische Größe.

Dies würde unter Interpolation des aktuellen Messergebnis von 5 % der Gesamtfahrzeuge Geschwindigkeitsüberschreitungen rein rechnerisch von derzeit 225 Fahrzeugen bedeuten.

Im Hinblick auf die tatsächliche Situation nutzen demnach 42 % der Bevölkerung der Ortschaft den Bus, das Fahrrad oder gehen zu Fuß, mithin entsprechend der Bevölkerungsdichte im Schnitt 1.344 Personen.geplant zu sein.

Um so erstaunlicher ist es indes, dass die gesamte Ortschaft eine einzige Fußgängerampel im oberen Teil der Bergstrasse beseitzt, hingegen in der gesamten übrigen Ortslage noch nicht einmal einen einzigen Zebrastreifen, obwohl eine Landstraße die Ortschaft selbst durchquert und noch der einzige Nahversorgungsmarkt genau an dieser Strße liegt.

Fast 6.000 Fahrzeugbewegungen und kein einziger Zebrasatreifen erscheint mit einem hihen Maß an Vertrauen in die Fahrzeugführer 

Zur Erreichung der Bushaltestellen müssen die Einwohner von Tönisberg im Schnitt 365 Meter zurücklegen.

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Zur Verdeutlichung der momentanen Situationen fügen wir die folgenden Lichtbilder bei:

Straßenverlauf der Vluyner Straße in Tönisberg

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Überblick der L 477 in der Durchfahrt der Ortschaft Tönisberg Fahrtichtung Neufeld

 

yuEmpOPUQdGyRx2oD0FL1Q.jpgL 477 Höhe Vluyner Str.13 Fahrtrichtung Netto Markt - Rheurdt

 

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L 477 Fahrtrichtung Neufeld 100 Meter vor Einbiegung Tönisberg Fortführung Vluyner Straße

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L 477 Fahrtrichtung Neufeld Höhe Einbiegung Vluyner Straße in den Ortskern Tönisberg – Fortführung Vluyner Straße

 

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Kreuzungsbereich Einfahrt Vluyner Straße

 

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Zu erkennen auf dem Bild sind zwei 10-jährige Kinder, die gefährlich nah an der Straße stehend (da auch hier kein Bürgersteig) versuchen, die Landstraße zu queren, dies war anschließend nur durch das „Lotsen“ von Passanten möglich!

Bei der L 477 hinter dem Ortseingang Tönisberg aus Fahrtrichtung Neufeld kommend handelt es sich um eine überwiegend gerade zweispurige Landstraße, die keinerlei Fugängerquerungsmöglichkeiten innerhalb der gesamten Ortslage dieses Teilstücks aufweist.

Weiter fehlend sind auf der Fahrbahnseite, auf dem sich der Fußgänger- und Radweg der Vluyner Straße befindet, jedwede Beleuchtungseinrichtung für diesen Weg.

Erstaunlich ist indes, dass Beleuchtungseinrichtungen auf der gegenüberliegenden bebauten Seite vorhanden sind, sich dort aber noch nicht einmal ein Fuß – oder Radweg befindet, sondern nur ein Schotterpfad.

Folgerichtig ist es keinem Passanten, ohne erhebliche Berücksichtigung des laufenden Verkehrs, möglich, insbesondere in der Dämmerung und in den Morgenstunden, die Vluyner Straße innerhalb der Ortschaft auf einer Strecke von gut 700 Metern gefahrlos zu überqueren.

Dies wird insbesondere in der dunklen Jahreszeit deutlich, wenn die Kinder morgens die Bushaltestelle in Höhe des ortsansässigen Netto Marktes erreichen müssen. Diese verweilen oft, da wir die eigenen nicht ohne Begleitung schicken können, bis zu 8 Minuten stehend, um die Straße zu queren.

Weitergehend fehlend sind in diesem Bereich Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, was dazu führt, dass in jeweils beiden Fahrtrichtungen nicht die erlaubte Geschwindigkeit von
50 KM/H gefahren wird, sondern erheblich schneller.

Zwar finden sporadisch Geschwindigkeitskontrollen statt, die jedoch aufgrund des immer gleichen PKW, verwendet zur Kontrolle, recht schnell erkannt werden und insbesondere auch nicht in den Morgenstunden stattfindet. Insgesamt bestehen hier 700 Messstellen die mit 2 mobilen Messeinrichtungen in 2 Kastenwagen bedient werden.

Folgerichtig werden pro Jahr nur an 2 Tagen nach Auskunft vor Ort gemessen.

Gerade die ortsansässigen Gewerbebetriebe, die im Hinblick auf Ihre betriebliche Tätigkeit auf eine vermehrten Fahrzeugeinsatz angewiesen und entsprechend ebenfalls einen hohem Zulieferverkehr bedingen, führen zu dauerhaften hohen gewerblichen Belastungen der Vluyner Straße, insbesondere in den Morgenstunden, wenn auch Kinder die Bushaltestelle aufsuchen müssen.

Insoweit haben sich bereits mehrfach Unfälle in Höhe des Hauses Nr. 10 ereignet, indem hier Fahrzeuge durch überhöhte Geschwindigkeit aus der Kurve getragen wurden und in parkende Autos fuhren.

Der unbeleuchtete Fußgängerweg wird zudem erheblich frequentiert, auch wenn dieser aus dem Ort hinausführt, da dieser als einzig sich dort befindender Fuß – und Radweg von folgenden , exemplarisch aufgeführten Personen benutzt wird:

  • Sämtliche Flüchtlinge und deren Kindern der Unterkunft Neuenweg, derzeit ca. 50 Personen

  • Sämtliche Jugend – und Kindergruppen des Eichenkreuzheimes nutzen diesen Weg zur Erreichen der Ortschaft Tönisberg, insbesondere des Netto Marktes.

  • Sämtliche Besucher und Einstaller des dort gelegenen Pferdehofes, Neuenweg

  • Sämtliche LKW-Fahrer die auf dem Autobahnparkplatz Neufelder Heide Pause machen, nutzen diesen Weg um den angrenzenden Netto Markendiscounter zu

    erreichen

  • Sämtliche Mitarbeiter der Gewerbebetriebe ansässig im Vaetsbruch, die nicht mit dem

    PKW anreisen müssten diesen Weg zu Fahrrad oder zu Fuß nutzen

  • Sämtliche Radfahrer aus Neufeld kommend

  • Sämtliche Anwohner der Vluyner Straße zum Erreichen des Netto Marktes

Insbesondere auch im Hinblick auf den Neubau der Flüchtlingsunterkunft am Neuenweg ist hier der derzeitigen Situation Abhilfe zu schaffen. Insbesondere stellt dieser Fuß – und Radweg die einzige Anbindung zur Versorgung an den öffentlichen Nahverkehr in Tönisberg und an die Grundversorgung durch den ansässigen Discounter.

Aus unserer Sicht sollten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen aus Fahrtrichtung Neufeld kommend eingerichtet werden und in Höhe der Einbiegung der Vluyner Straße in den Ortskern eine verkehrsabhängige Fußgängerampel zur sicheren Überquerung der Straße eingerichtet werden.

Insbesondere stellt gerade diese Ortseinfahrt ein erhebliches Risiko für alle Verkehrsteilnehmer dar, da hier mit erheblichen Einfahrtsgeschwindigkeiten aus Fahrtrichtung Neufeld kommend die Einfahrt befahren wird, um in Richtung der Bergstraße abzukürzen.

Da in diesem Bereich keinerlei Bürgersteige vorhanden sind und jedweder Fußgänger und Radfahrer nicht nur die L 477, sondern auch noch die Vluyner Straße in der Ortseinfahrt ohne Zebrastreifen bzw. Querungsmöglichkeit passieren muss, ist es nur eine Frage der Zeit bis ein schwerer Unfall passieren wird.

Die tatsächliche bauliche Situation erfordert Handlungsbedarf.

Insbesondere berücksichtigt man die nachstehende Berichterstattung aus dem Jahre 2007 und die dort beschriebene Situation des Einmündungsbereiches, wird deutlich, dass eine wesentliche Änderung der Einmündungssituation nicht eingetreten ist.

Kritik an Rasern WZ 2007

Wir sind der Meinung, dass es aus Sicht der Fußgänger und Radfahrer unerheblich ist, ob es eine kommunale Straße, eine Landstraße oder sonstige Einrichtung ist, die in Ihrer Ausgestaltung das leibliche Wohl von Kindern, Radfahrern und Spaziergängern gefährdet, dieses muss geändert werden.

Insgesamt erscheint die Situation für Fußgänger im gesamten Ortsgebiet verbesserungswürdig, insbesondere berücksichtigt man die Situation in der Bergstraße als Haupdurchfahrtsstraße, welche ebenfalls z.B keinerlei Zebrasteifen besitzt.

Wir sind der Meinung Sicherheit der Kinder und Fußgänger ist keine Frage der Zeit in der kein Unfall passierte und kein Unfall sollte ein Schwerpunkt sein, der erst ein Handeln erfolgen lässt.

Weiter könnte eine fest installierte Verkehrsüberwachungseinrichtung in Fahrtrichtung Rheurdt oder Neufeld zur Überwachung der gefahrenen Geschwindigkeiten installiert werden.

Auch dies ist mittlerweile unter Einbeziehung wirtschaftlicher Leasingmodelle im Hinblick auf die Anschaffungskosten auch für kleine Kommunen möglich, wie nachstehend anhand der Stadt Wiesbaden dargestellt:

Moderne Lasertechnik, wie sie das Wiesbadener Unternehmen Vitronic herstellt und vertreibt, lässt Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachung nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Städte und Gemeinden immer öfter zum lukrativen Geschäft werden. Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden rüstet so seit Jahren Straßen aus, die nicht unbedingt Unfallschwerpunkte sind, aber immer stark befahren.

Die Anschaffung mobiler Stationen, so heißt es weiter aus Wiesbaden, rechne sich sowieso immer. Aber auch die Kosten für stationäre Anlagen, die nach Herstellerangaben zwischen 80.000 und gut 100.000 Euro betragen, würden meistens innerhalb der „ersten zwölf Monaten erwirtschaftet“. Gleichwohl seien alleine „Aspekte der Verkehrssicherheit und der Unfallverhütung“ maßgeblich. Um auch klamme Kommunen als Kunden zu gewinnen, bieten Unternehmen wie German Radar das Equipment zur Miete oder im Leasing an.

Als Gegenleistung kassiert das Unternehmen etwa eine Pauschale je geblitztem Autofahrer. Der Gewinn soll dann über die Menge der Temposünder erwirtschaftet werden. Das hat in der Vergangenheit nicht immer funktioniert, weil Autofahrer schneller achtsam fuhren als gedacht. In solchen Fällen werden nun öfter in der Nähe bekannter stationärer Geräte mobile aufgestellt.

Quelle : http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/blitzer-schon-nach-einem-jahr-in-gewinnzone-12840451.html

Weitergehend würden wir es begrüßen, wenn zur Erhöhung der Sicherheit auf dem Fuß .- und Radweg eine Beleuchtung bis zur Höhe der Flüchtlingsunterkunft Nebenweg eingerichtet wird.

 

Wir Tönisberger