friede-mit-dany

Alfredo

/ #23

2014-02-20 01:49

Hallo C! Es ist richtig, natürlich versuche ich irgendwie, das Geschehene rückgängig zu machen. Dafür gibt es einen Grund. Diese Geschichte ist von Anfang an einfach widersprüchlich verlaufen, was ich noch nie so bisher erlebte.

Zunächst war da Danys Erklärung, daß sie Schluß macht. Auslöser war aber nicht ihr Wille, dies zu tun, sondern ein Eintrag von mir im Transgender Forum, in welchem ich im Rahmen eines Streits zwischen Dany und Nena, in dem es um die Vaterschaft und das Sorgerecht von Dany ging (Nena warf ihr vor, daß sie ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachkommt, was Dany sehr erregte und einen immensen Streit mit Nena auslöste - Nena war wohl ein ehemaliger Intimfreund von Dany), meine Solidarität zu Dany verkündete. Da sich Dany nach dem Streit aus dem Forum abmeldete, schrieb irgendjemand "Dany is wech, schade". Ich schrieb " ja ich finde es auch schade, muß auch viel an sie denken". Daraufhin schickte mir Dany die Erklärung "jetzt ists aus" - also offenbar nicht, weil ihr meine Nase nicht mehr gefiel, sodern weil sie sich aus einer Laune heraus übner meine gutgemeinten Zeilen geärgert hat.

Hat da jemand etwas in den falschen Hals bekommen? Oder war dieser Eintrag von mir für sie nur ein Grund, den sie suchte, um nun erklären zu können, daß Schluß ist? Wenn es so ist, frage ich mich, warum man erst einen anderen Grund suchen muß, um zu erklären, daß man keinen Bock mehr auf einen Freier hat.

Was mich störte, war nicht, daß sie mir die Tür zuschlug, sondern, daß sie dies offenbar aus einem nichtigen Grund tat. Deshalb handelte ich im Affekt mit einer ebenso gemeinen und empfindlichen Maßnahme, in dem ich sie nach Ablauf einer angemessenen Frist anzeigte. Verhältnismäßig war diese Tat sicher nicht. Ich habe mit zahlreichen Leuten gesprochen, die über den Vorgang allesamt ratlos waren. Mir blieb damals keine andere Wahl.

Im Nachhinein bedauere ich dies natürlich, und aus diesem Grund ist es wohl verständlich, daß man das Geschehene rückgängig machen will.

Eine Entschuldigung würde sehr viel ändern. Sie würde die Verirrungen relativieren, denn in Streit geraten wir alle einmal, der Streit zwischen Dany und Nena ist hierfür das beste Beispiel. Doch nach einem Streit muß es immer wieder eine Versöhnung geben, so war es wohl auch zwischen den beiden Streithähnen im Forum. Ich bin mir sicher, daß ich in eine vergleichbare Situation nicht mehr kommen werde, genauso wie dieses Erlebnis mit der Email "jetzt ist es aus" für mich bislang einzigartig war. Deshalb konnte ich auch nicht adäquat damit umgehen. Deshalb bin ich mir sicher, daß weiterer Schaden ausbleiben wird. Diese Erfahrung hat in der Tat Seltenheitswert. Deshalb ist mein Treiben auch kein Selbstbetrug, sondern harte Arbeit, denn ich konfrontiere Dany und mich permanent mit dieser Problematik - allerdings nicht mit den Mitteln eines Stalkers, wie es manche gerne sehen würden, sondern mit den Mitteln eines Analysten.

Ich erzählte die Geschichte im Triebzug, in der alles im Detail festgehalten ist, so wie es war, zunächst, um selbst mit der Problematik fertigzuwerden. Da diese Geschichte allerdings auch so absurd ist und Widersprüche sowie eine sinnlose Konsequenz in sich barg, dachte ich, daß sie vielleicht auch für einen breiteren Kreis von Lesern interessant sei - vielleicht auch zur Warnung, wie sich die Beziehung zwischen Menschen wegen einiger Mißverständnisse ins Negative entwickeln kann. Dabei geht es allerdings nicht um das Bild meiner eigenen Person, da ich seit Kindheit konsequent konventionsfrei lebe und daher auch in keiner Weise sozialen, politischen oder psychischen Zwängen unterliege. Allerdings sind mir die Grundsätze von Respekt, Achtung und Toleranz jedwedem gegenüber wichtig, was ich auch praktiziere (was Dany nach dem Zerwürfnis allerdings nicht hinderte, mir mangelnde Sozialkompetenz vorzuwerfen). Na ja, stellenweise bin ich auch als militanter Weltverbesserer unterwegs, das gebe ich gerne zu.

Deshalb ist das Bild, das andere von mir haben, mir ziemlich egal. Mir geht es um die Situation zwischen Dany und mir. Es geht mir nicht darum, mich als guten Menschen darzustellen, allerdings fand ich die Entwicklung des Zerwürfnisses so empörend, daß mir die Veröffentlichung der Geschichte legitim erschien.

Mein Gesicht werde ich nie verlieren, denn ich habe mir - abgesehen von meiner Finanzamtsaktion - nichts vorzuwerfen. Ich habe allerdings den starken Eindruck, daß Dany deshalb schweigt, weil sie fürchtet, ihr Gesicht zu verlieren,. Ich habe dies übrigens öfters im Transgenderforum so ausgedrückt. Wenn es aber so ist, so ist es mein Anliegen, ihr diese Angst zu nehmen, denn Zwänge kann man auch abbauen. Ich bin davon überzeugt, daß ein gewisser Zwang hinter ihrem Verhalten steckt, wenn ich es herausgefunden habe, was es ist, wäre ich einen Schritt weiter. Allerdings weiß ich nicht, wo ich jetzt noch ansetzen soll, nachdem sie für immer schweigt.

Es freut mich sehr, daß du nachvollziehen kannst, daß ich hier einem gewissen Leidensdruck erliege. Nun, es war ja Danys Wunsch, daß ich leide, das ist ihre Antwort auf meine Aktion, die wiederum eine Antwort auf ihr Verhalten war. So dreht sich die Spirale immer weiter...einfacher wäre es gewesen, das Leid einfach zu beenden. Aber offenbar müssen manche Menschen auch mit der Konfrontation und mit Leichen im Keller leben. Ich allerdings gehöre nicht dazu. Die Versöhnung wird nicht die Antwort auf alles sein, nein, aber sie würde uns das Leben leichter machen. Daß Dany darunter leidet, zeigt sich doch auch darin, daß sie mich schließlich anzeigte, wenn auch ohne Ergebnis. Ihre Ruhe hätte sie einfacher finden können, indem sie ihrem Herz einen Stoß gibt. Aber damit sind wir wieder bei der Problematik mit dem Gesichtsverlust.

Am Ende wird nur die Option des Ausbrechens bleiben. Ich dachte auch schon an eine Gehirnwäsche, aber unsere Waschmaschine ist nur textilgeeignet. Und meine damaligen
Selbstmordabsichten, die Dany als Suizid-Lötzinn bezeichnete, wurden bisher vereitelt, denn die Autofahrer, denen ich mit Absicht vor den Kühler gelaufen bin, haben alle rechtzeitig gebremst.

Als sich Dany darüber aufregte, daß ich sie immer wieder mit meinem Anliegen kontaktiere, schrieb sie mir einmal "nie werde ich aufgeben bis du Mord begehst". Sie hat allerdings die Rollen vertauscht. Denn ich wollte ihr darauf antworten: "Laß es doch nicht so weit kommen, daß ich dich noch zum Mörder machen muß". Vielleicht wird das ein Ausweg sein? Wenn ich es weiß, werde ich es ihr noch schreiben. Aber auf diesen Gedanken ist sie wohl selbst schon gekommen, erwarten tue ich es schon lange. Denn ich fühle, daß sie doch sehr gehässige Gefühle für mich hegt, was mich ebenfalls bekümmert.

Aber genau deshalb startete ich ja diese Petition. Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit und Hilfe. Vielleicht wirst du ja noch einmal einen Kommentar schreiben - das würde mich sehr freuen.