friede-mit-dany

Alfredo

/ #21

2014-02-19 02:42

Vielen Dank C, für deine wieder sehr interessanten Gedanken. Ich bin wirklich mehr als dankbar, daß du dir die Mühe machst, dich mit dieser Problematik, die wirklich keine einfache ist, auseinanderzusetzen.

Ich gehe allerdings durchaus nicht vorurteilsbehaftet mit dieser Sache um. Ich konnte sie bisher nur von meiner Warte aus betrachten, das liegt in der Natur der Sache. Da ich die Warte von Dany verstehen will und verstehen muß, fragte ich von Anfang an nach den Beweggründen. Es ist nicht das Motiv der Reinwaschung, sondern ein menschliches Bedürfnis der Versöhnung, da auch ich im Zuge dieses Zerwürfnisses gravierende Fehler beging - gleichfalls meiner Natur folgend, die nur diese "Lösung" (zum damaligen Zeitpunkt) zuließ. Ich habe öfters betont, daß dies mir leid tut und ich auch von Gewissenbissen geplagt werde ob meiner Handlungen - der Affekt läßt viele anere Handlungen wahr werden, als man sich es im Normalfall wünscht. Ich befinde mich seit dieser Zeit nicht mehr in einer Normalsituation, dies zur Erklärung meiner Handlungen - ich will nicht klagen und lamentieren, sondern nur erklären, wie es zu dieser Katastrophe gekommen ist. Denn ich will nicht nur Dany verstehen, ich will auch, daß sie mich versteht.

Wenn meine Friedensbemühungen nun in der Folge eine maximale Steigerung der Feindschaft nach sich zögen - dies ist gar nicht so abwegig - so wäre auch dies kein Hinderungsgrund für mich, denn das wäre der Preis der Wahrheit. Fast will ich behaupten, daß ich dafür jeden Preis zahle und ich verfahre nicht nur in dieser Situation so, sondern grundsätzlich. Welche neuen Daten kann man hier noch sammeln? Ich kann nur die Daten verwerten, die mir bekannt sind, und daraus ein Konglomerat aus Erklärungsansätzen gießen, weches aufgrund fehlender Bestätigung nur auf Spekulation beruhen kann.

Dany selbst befindet sich nicht im Kriegszustand (nicht mit sich), sondern im Kriegszustand mit mir. Sofern sie mir eine Versöhnung zusagen würde, so wie sie es bereits im Oktober 2012 für 24 Stunden tat, wäre dieser Zustand aufgehoben und somit die schlimme Situation aufgelöst. Genau der Umstand, daß sie diesen Akt der Versöhnung im Gegensatz zu mir offensichtlich nicht benötigt, läßt mich vermuten, daß sie grundsätzlich so verfährt - wie die Situation mit Janine83 aus 2007 bereits gezeigt hat.

Doch damit sammelt man mit der Zeit eine beträchtliche Zahl von Leichen im Keller. Ich könnte das menschlich nicht durchstehen, sondern muß Streitsituationen stets rasch lösen, weil ich unter der Konfrontation leide. Das ist vielleicht ein persönliches Problem? Da ich darunter leide, gehe ich auch auf Dany mit diesem Anliegen zu.

An einen Vermittler habe ich daran bereits gedacht. Ich nannte es damals "Mediator". Mir fällt allerdings niemand ein, der als solcher fungieren könnte. Ich habe persönliche Bekannte von Dany kontaktiert mit einer entsprechenden Bitte. Es ist nachvollziehbar, daß diese Leute nichts von dem Problem zwischen ihr und mir wissen wollen.

Deshalb hatte ich nach ihrer Anzeige gegen mich Hoffnung, daß die Sache am Ende gerichtlich "geregelt" würde. Das Verfahren gegen mich wurde eingestellt. So beginne ich derzeit wieder bei Null.

Besonders wichtig erscheint mir folgende Idee, die du niederschreibst:

"b) wie würde eine professionelle prostituierte reagieren wenn sie merkt das ihr kunde nicht mehr geschäftliches vom privaten trennen kann? dabei ist es unerheblich ob dies tatsächlich der fall ist oder ob sie bloß fälschlicherweise glaubt es sei so.

experiment: frage ein paar prostituierte nach ihrer meinung oder besser probier mal aus wie eine prostituierte reagiert wenn du ihr erzählst das du dich in sie unsterblich verliebt hast."

Ich habe sehr wohl Geschäftliches von Privatem getrennt, das wäre anders auch gar nicht praktikabel gewesen. Ich bin davon überzeugt, daß sich Dany hier etwas eingebildet hat. Dies war auch die Auffassung anderer Leute in den Foren. Diese Begegnung begann im Rahmen einer "geschäftlichen Aktivität", und in diesem Rahmen erfolgte auch die letzte Begegnung am 1. Mai 2012. Bei Dany habe ich mir keine Liebe gekauft, sondern eine sexuelle Dienstleistung, die mit einigen weiteren Annehmlichkeiten garniert war, welche von Dany selbst kamen. Daß mir zum Vorwurf gemacht wird, daß ich mich in ihrer Umgebung mehr als wohlgefült habe, geht auf ihre eigene Art und Weise zurück, wie sie mich empfangen hat - natürlich entspricht dies gewiß ihrem Naturell, doch ich hatte es so nicht verlangt. Es hat sich so in meinen weiteren Besuchen fortgesetzt und ich empfand es weiter als angenehm. Sie selbst sagte, daß sie es auch so empfand - ob es nun der Wahrheit entspricht oder nicht, nie hätte ich aus dieser Feststellung abgeleitet, einen Besitzanspruch geltend zu machen oder eine Liebeserklärung zu verkünden. Es ist mir nach wie vor unbegreiflich, wie so ein Eindruck in ihr entstehen konnte.

Die einzige Idee, die ich in Bezug auf Dany verfolgte, war, eine nachhaltige Geschäftsbeziehung zu betreiben, von der beide offensichtlich profitierten. Ich hatte es damals verglichen mit einem Wellness-Wochenende, und diese Beschreibung ist auch sehr zutreffend. Heute bin ich noch immer bemüht, diesen auf einer subjektiven Einbildung beruhenden Eindruck zu korrigieren, denn ich habe mich nie verliebt. Richtig ist, daß ich sie stets respektvoll behandelte, wie auch sie es tat. Richtig ist auch, daß sie eine besondere Anziehung ausübte, nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Was daran problematisch sein soll, kann ich nicht begreifen. Üblicherweise wählt man sich keine Prostituierte aus, die nicht gefällt. Da Dany über einen umfangreichen Erfahrungsschatz in diesem Bereich verfügt, hätte sich dies auch ihr erschließen müssen.

Auch der kleinstmögliche Nenner würde mir helfen, denn auch dies wäre ein Ansatz zur Befriedung, den allerdings offenbar nur ich benötige und sie nicht. Ein Paartherapeut ist m.E.
nicht die richtige Anlaufstelle, da wir ja kein Paar waren.

Der Akt einer Entschuldigung ist mehr als ein ritueller Akt. Wir machen alle Fehler und müssen die Möglichkeit haben, unser Bedauern aktiv zum Ausdruck zu bringen und um Verzeihung zu bitten, für mich ist dies keine Phrase. Viele Menschen sind in Streit geraten und konnten hernach durch eine Versöhnung wieder Fuß fassen. Ich verspreche mir sehr viel von einer Versöhnung.

Was denkst du denn, könnte sich sonst noch hinter meiner Versöhnungsabsicht verbergen? Ich habe den Eindruck, daß gerade dies der Grund ist, daß Dany nicht auf mich eingeht. Argwöhnst du etwa, daß dies ein Versuch von mir sein könnte, die Sache wieder zu reaktivieren? Ich bedauere lediglich mein Verhalten und will dies auch angemessen erklären können, natürlich gibt es noch Dinge, die ich wirklich erklären muß. Es hat nichts damit zu tun, daß ich hier wieder den alten Zustand etablieren will. Ich muß nur richtigstellen, was derzeit offensichtlich in falschem Licht gesehen wird. Und dabei geht es nicht um mich. Ich muß es gerade deshalb tun, weil ich natürlich auch einsehe, daß ich jemanden etwas Schlimmes angetan habe, wenn auch im Affekt. Sie hat mir auch immer vorgeworfen, daß es nur um mich ginge. Nein. Wäre es so, würde ich es auch sagen. Es geht mir nicht um mich, und ich frage, wie ich dies nur beweisen kann??

Solange sich nichts bewegt, wird dies ein Punkt in meinem Kalender bleiben. Es ist nicht so, daß sich alles um Dany dreht. Natürlich habe ich in der Vergangenheit Äußerungen in dieser Art gemacht, ich schrieb ihr z.B. ins Gästebuch "Minden ist der Mittelpunkt der Welt", aber muß man denn alles auf die Goldwaage legen? Es war als ein netter Gruß gedacht, als eine Art Blumenstrauß. Nie hätte ich gedacht, daß ein Satz solche Mißverständnisse hervorrufen kann. Da dies nicht das einzige zwischen uns war, bin ich so auf eine Klärung erpicht - dies erstreckt sich auch auf die Mißverständnisse.

Ich weiß nicht, ob es in Ordnung ist, all diese intimen Dinge öffentlich zu schreiben. Ich habe im Triebzug schon so vieles offengelegt, was ich natürlich auch bedauere, doch ich bin kein Lügner und schrieb nur die Wahrheit, zunächst das Schöne und schließlich auch das Häßliche. Auch das würde ich ihr gerne erklären.

Was ich allerdings noch nicht geschrieben habe - vielleicht hilft dies dabei, mein Dilemma im Umgang mit Dany zu beschreiben - ist dies:

Von Anfang an war der Kontakt zu ihr eine schwierige Gratwanderung. Natürlich wollte ich sie nie spüren lassen, daß mein Interesse an ihr im Bereich des Sexuellen begründet lag, was ja auch der Grund dafür war, daß wir uns begegneten. Ich fürchtete, daß sie sonst den Eindruck erhalten könnte, daß ich sie als Sexobjekt degradieren wollte. Andererseits war mir klar, daß es Mißverständnisse geben würde, wenn ich ihr gesagt hätte, daß ich sie aufgrund persönlicher Gründe schätze. So wich ich ihr in dieser Beziehung stets aus, bestätigte weder das eine noch das andere Motiv. Sie warf mir nach dem Streit Besessenheit vor, was gleichfalls unzutreffend ist.

Vielleicht wird sich ja doch noch alles klären. Ich freue mich auf deine Antwort!