Erklärung – Kino aus Kärnten


Gast

/ #8 Leserbrief, 01.01.2013, Kleine Zeitung

2013-01-02 15:28

Es wäre hoch an der Zeit eine transparente und mit einem unabhängigen Beirat agierende Filmförderung in Kärnten zu installieren. Die wirtschaftlichen Gründe, wie die vielfache Umwegrentabilität oder auch den Werbeeffekt, wurden in dem Artikel vom 23.12. zum Kino-Land Kärnten in der Kleinen Zeitung beschrieben. Diese Begründungen werden wohl auch deshalb meistens als einzige genannt, weil damit auf einfache Weise die Selbstverständlichkeit einer solchen Förderung erklärt wird. Aber selbst diesen offensichtlichen Argumenten verschließt sich die Kärntner Politik bis dato völlig. Der genannte Betrag von 170.230 Euro, der 2010 in Kärnten für Film ausgegeben wurde, inkludiert auch rein touristisch relevante Projekte, Kinoförderungen und Filmpreise. Man vergleiche dazu das Landesjugendsingen 2010 „A Gaude muaß sein“ mit einer Förderung von 222.039,91 Euro. Abseits der wirtschaftlichen ist jedenfalls auch die kulturelle Bedeutsamkeit einer funktionierenden Filmförderung in Kärnten zu betonen. Die meisten Filmschaffenden verlassen das Land und den wenigen, die hierbleiben, wird das Auskommen schwer gemacht. Die willkürliche Fördervergabe der geringen zur Verfügung gestellten Mittel läßt die Filmschaffenden zu BittstellerInnen gegenüber der Landesregierung werden. "Kärntner Themen", derer es viele gibt, wird durch die fehlende filmische Auseinandersetzung eine wichtige Plattform genommen. Anders gesagt: Kärntner FilmemacherInnen wird der Mund verboten!

Robert Schabus, Filmemacher, Klagenfurt