Informationen zur Aktion „Weiße Rose“, Petition an die Stadträte

Der 80. Jahrestag der Hinrichtung von drei deutschen Studenten der studentischen Widerstandsgruppe "Weiße Rose", die von einem deutschen Gericht zum Tode verurteilt wurden, weil sie die deutsche Gesellschaft zum Widerstand gegen die NS-Diktatur aufgerufen hatten, ist soeben vergangen. Obywatele RP  (Bürger der Republik) initiieren in einigen Städten (in Łódź, Bydgoszcz, Toruń, Rzeszów, Breslau, Danzig, Warschau) eine Kampagne, um in diesen Städten den mit der Tätigkeit der Widerstandgrupe „Weiße Rose“, einer kleinen Gruppe deutscher  Studenten, verbundenen Namen einen würdigen Platz zu geben. Gruppe die den höchsten Preis für eine einsame, verspätete und verzweifelte Stimme des Widerstands gegen die Propaganda, die die gesamte Gesellschaft terrorisiert,  bezahlt haben. Sie gaben dem gesellschaftlichen Druck nicht nach, den „Alien“ zu entmenschlichen, sie stellten sich auf die Seite der Opfer, gegen die ganze Gesellschaft, völlig wehrlos gegen die Staatsmaschinerie, die fünf Tage brauchte, um Sophie und Hans Scholl und Christoph Probst festzunehmen, sie vor den politisierten Volksgerichtshof zu bringen, in einer schnellen Parodie des Prozesses eine Verurteilung zu erreichen und in der Majestät des damals geltenden Gesetzes getötet zu werden. Kürzlich erinnerte Andrzej Wendrychowicz an ihre Geschichte  https://obywatele.news/biala-roza-niezlomna-manifest-studentow-z-monachium/. Die Tätigkeit der Gruppe dauerte von Juni 1942 bis Februar 1943. Sie verfassten sechs umfangreiche Texte und verbreiteten sie in Form von vervielfältigten Flugblättern, die zum Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur aufriefen. Sie benahmen sich wie jemand vom Erschießungskommando, der seine Waffen wegwirft und neben den Erschossenen an der Wand steht. Es ist anders, wenn ein potentielles Opfer die Opfer verteidigt, und anders, wenn ein potentieller Henker es tut. Es ist ein besonderer Heldenmut und Zivilcourage, die stille Mitschuld an der Tat, die so bequem und vom Umfeld akzeptiert ist, abzulehnen und sich zur Seite der Opfer zu stellen, wissend, dass man selbst zum Opfer wird. Nicht entmenschlichenden Schemata zu erliegen und allein gegen die Allgemeinheit eigenen Bürger zu stehen. Es ist ein unübertroffenes Verhaltensmuster, das Gesellschaften vor jedem Machtwahn bewahrt hätte, wenn sie nicht so isoliert gewesen wären. Eine Handvoll Mitglieder der Gruppe  "Weiße Rose" versuchten, das Gewissen zu bewegen, und richteten ihre Botschaft vor allem an deutsche intellektuelle Eliten. Vergeblich, auch weil ihr Aufstand um zehn Jahre vom 1933, dem Jahr der Machtergreifung Hitlers, zu spät war. Daher verdient ihr Beispiel besonderes Gedenken und Wertschätzung. Die Geschichte der "Weißen Rose" ist zu einem der international anerkannten Symbole des Antifaschismus geworden. Seine Bedeutung wurde beispielsweise 2021 vom Stadtrat in Prag, Tschechische Republik, anerkannt und zwei Straßen in dieser Stadt nach den Geschwistern Scholl und Sophie Scholl benannt  https://www.expats.cz/czech-news/article/prague -strasse-benannt-nach-deutscher-widerstandsführerin-sophie-scholl. In ähnlicher Weise entstanden in Paris und Wien Gedenkstätten für die Geschwister Scholl. Das zeigt, wie aktuell die Lehre der „Weißen Rose“ ist. Nach so vielen Jahren besteht die Notwendigkeit, ihre Geschichte fortzuführen, nicht nur darin, Mut, Konsequenz und Integrität gerecht zu werden. Das Zitat aus Flugblatt Nummer 3 klingt sehr aktuell:   „Unser heutiger „Staat“ aber ist die Diktatur des Bösen. „Das wissen wir schon lange“, höre ich Dich einwenden, „und wir haben es nicht nötig, daß uns dies hier noch einmal vorgehalten wird“. Aber, frage ich Dich, wenn ihr das wißt, warum regt ihr euch nicht, warum duldet ihr, daß diese Gewalthaber Schritt für Schritt offen und im Verborgenen eine Domäne eures Rechtes nach der anderen rauben, bis eines Tages nichts, aber auch gar nichts übrigbleiben wird, als ein mechanisiertes Staatsgetriebe, kommandiert von Verbrechern und Säufern? Ist euer Geist schon so sehr der Vergewaltigung unterlegen, daß ihr vergeßt, daß es nicht nur euer Recht, sondern eure sittliche Pflicht ist, dieses System zu beseitigen?“ Wir glauben, dass es jetzt, in der Ära der Wiederbelebung faschistischer Einstellungen auch in Polen, notwendig ist, dafür zu sorgen, dass die „Weiße Rose“ nicht in der Dunkelheit der Geschichte verschwindet. Dass sie uns jeden Tag an das Schicksal der von Gleichgültigkeit gegenüber umgebenden Lügen, Manipulationen und Gesetzlosigkeiten vergifteten Gesellschaften erinnert und was passiert, wenn sich der Widerstand gegen die Diktatur zu spät kristallisiert. Die „Weiße Rose“ ist eine rechtzeitige Warnung, Erinnerung und Lehre für zukünftige Generationen. Ein dauerhaftes Gedenken an die Gruppe „Weiße Rose“ wäre eines der Elemente des Kampfes um Symbole, damit sich das fremdenfeindliche Narrativ den öffentlichen Raum nicht aneignet und liberalen Haltungen keinen Raum lässt. Sie würde unseres Erachtens auch dazu beitragen, die derzeit zum kurzfristigen politischen Nutzen künstlich erzeugte antideutsche Hysterie ohne Rücksicht auf die weitreichenden Folgen zu neutralisieren. Deshalb wir, Obywatele RP (Bürger der Republik), die mit dem Symbol der Weißen Rose bei Auseinandersetzungen im öffentlichen Raum mit faschistischen Gruppen stehen, starten eine Kampagne, um der Geschwister Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst dauerhaft zu gedenken, indem wir ihnen einen Namen geeigneten Platz in unseren Städten geben. Wir appellieren an alle interessierten Organisationen, diese Initiative zu unterstützen.

Obywatele RP


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