Mehr Betreuungsplätze für Kinder der Schule Rotweg!
An Schulpräsidium Horgen & Gemeinde Horgen
Wir sind (teilzeit)-arbeitende Mütter und Väter aus Horgen und unsere älteren Kinder besuchen zurzeit einen Kindergarten der Schuleinheit Rotweg und werden parallel dazu und zusammen mit ihren jüngeren Geschwistern in einer Kita betreut. So weit, so gut: Wir Eltern bringen Job und Familie unter einen Hut - und dies auch während den Schulferien – dank eines funktionierenden Betreuungsmodells für Klein- und Kindergartenkinder.
Im Sommer 2018 oder spätestens im Sommer 2019 kommen unsere älteren Kinder in die Schule – und damit verändert sich die Betreuungssituation schlagartig. Zwar bietet die Schule Rotweg eine Tagesschule an, doch die vorhandenen Plätze reichen nicht einmal für die Betreuungsbedürfnisse einer einzigen Wohnsiedlung in Horgen. Der Hort Fischenrüti ist für die Kinder des Schulhauses Rotweg nicht zu Fuss erreichbar und somit auch nicht zumutbar. Und eine Privatschule ist für die Mehrheit von uns finanziell nicht tragbar, ganz davon abgesehen, dass wir alle hinter der öffentlichen Schule stehen und wir davon überzeugt sind, dass die Schweiz eines der besten öffentlichen Schulsysteme hat – etwas, was wir unterstützen wollen und worauf wir stolz sein dürfen. Und last but not least: Niemand von uns kann die gesamte erforderte Kinderbetreuung während unserer Arbeitszeit mit Grosseltern abdecken – sie sind zu weit weg, teils nicht mehr in der Lage, eine solche anspruchsvolle Tätigkeit und Verantwortung zu übernehmen, oder sie möchten prioritär ihren wohlverdienten Ruhestand geniessen.
Was können wir also tun? Unsere Bedenken, Sorgen und Bedürfnisse kundtun und uns hörbar machen – und genau dies versuchen wir, mit diesem Brief zu erreichen. Wir wollen nicht, dass die Berufstätigkeit eines Elternteils mit dem Schulanfang eines Kindes beendet wird. Leider kennen wir Mütter, die wegen der aktuellen schulergänzenden Betreuungssituation in Horgen dazu gezwungen wurden. Das darf nicht sein! Es ist absolut unwirtschaftlich, wenn wir unsere beruflichen Qualifikationen gezwungenermassen einstellen müssen, nur weil in einigen Gemeinden der Schweiz noch viel zu wenig Betreuungsangebote es den Frauen ermöglichen, Beruf und Familie zu vereinen. Wir wollen unseren Kindern doch auch zeitgemässe Vorbilder sein! Viele Familien können sich einen einzelnen Verdiener schlicht nicht mehr leisten und in Anbetracht der unsicheren Prognosen im Hinblick auf eine ausreichende Altersvorsorge ist Altersarmut vorprogrammiert, wenn Mütter keiner substantiellen Arbeit nachgehen können.
Wie gedenken Sie, liebe Damen und Herren, dieses Problem so schnell wie möglich anzugehen? Wir sind alle stolz, in einer attraktiven Seegemeinde wie Horgen leben zu dürfen; aber eine solche Gemeinde muss auch zeitgemässe, auf die Bedürfnisse, Kinderzahl und Wohnverhältnisse abgestimmte Betreuungsmodelle anbieten. Wir brauchen genügend Kapazität in der Tagesschule Rotweg, so dass die Schule auch ihren Namen verdient. Und da es dort nicht für jedes Kind einen Platz hat, brauchen wir ergänzende, neue Betreuungsinstitutionen, wie etwa am Schulhaus Rotweg angegliederte Horte. Denn wohl nur die wenigsten von uns könnten ihren Arbeitgeber dazu bewegen, jeweils um 15.30 zu Hause zu sein. Heutzutage sind viele Arbeitgeber familienfreundlich ausgerichtet; jedoch auch nur im Rahmen des Ertragbaren. Und gerade für Teilzeitarbeitende ist es wichtig, an den Arbeitstagen volle Leistung bringen zu können – so wie wir dies auch an den Tagen tun, an denen wir uns als Mutter oder Vater ganz der Betreuung unserer Kinder widmen.
Wir brauchen Ferienbetreuungsangebote, die sich mit der Realität der Arbeitswelt decken – keiner von uns hat 13 Wochen Ferien und wir brauchen auch hier Unterstützung – in Form von Ganztages-Ferienangeboten und in Form eines Ferienhorts in der Nähe des Schulhauses. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie dieses Problem anerkennen und entsprechende Lösungen vorantreiben und anbieten – für die Familien, für die Wirtschaft und für den Standort Horgen!
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